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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 1.334 mal aufgerufen
 Forumsschatztruhe
Tamer_of_Astamon



Beiträge: 1.146

24.02.2005 00:48
Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Welche sind eigentlich cooler/besser?


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"Synchronsprecher sind für mich Halbgötter in der grossen Welt des Fernsehens!"


Knew-King



Beiträge: 6.539

24.02.2005 01:41
#2 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Also das kann man überhaupt nicht pauschalisieren!

Detlef


Beiträge: 428

24.02.2005 11:12
#3 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Was mir gestern bei SG-A aufgefallen ist. Die Münchner scheinen extremen Sprechermangel zu haben, oder warum hört man in SG:A genau die Stimmen, die man schon sehr sehr oft in anderen Produktionen gehört hat. In Berliner-Synchros passiert das nicht so extrem. Bei Columbo hat man auch - nur 1 Teil später (also 1 bis 2 Jahre später) - den exakt gleichen Sprecher für einen Bösewicht genommen ...

Wer is besser? Ich glaub ein besser gibts da nicht. Wirklich schlecht ist keiner von Ihnen, das Privleg haben andere in der Tasche...



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John Connor



Beiträge: 4.883

24.02.2005 16:09
#4 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Ich werde jetzt wieder Tobias' unbändigen Hass auf mich ziehen , aber genau dasselbe dachte ich gestern bei SG:A auch!
Bei CRIMINAL INTENT und LAW & ORDER ist es genau so!

Grüße, Fehmi

Hendrik Meyerhof


Beiträge: 6.341

24.02.2005 17:37
#5 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

>Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher

Und ich bin jetzt sowieso beleidigt, weil Du nicht mal die Hamburger Sprecher erwähnst! Und die aus dem Raum Köln sollte man auch nicht vergessen. Daher sag ich mal ganz generell: Besser oder cooler gibt es nicht, in keiner Synchronstadt. Und auch wenn ich häufiger mal über Berliner Synchros lästere, die Sprecher an sich sind nicht schlechter. Das kann man wohl nicht verallgemeinern, die leisten in jeder Synchronstadt gute Arbeit. Für Synchronbesetzung, Regie, Dialogbuch etc. können die ja nichts, zumal das ja auch schon deswegen hinkt, weil viele in mehreren Städten parallel tätig sind oder von der einen Stadt in die andere ziehen.
Das einzige, was mich stört, was aber nichts mit dem Können der Sprecher an sich zu tun hat, ist, dass man die meisten Berliner Stimmen eben schon rauf und runter aus sooooo vielen Synchros in meistens so ähnlich klischeehaft besetzten Rollen gehört hat, weswegen ich da einfach eine subjektive Übersättigung an Berliner Synchros habe.
Das gleiche würde aber auch bei Münchner oder Hamburger Synchros eintreten, wenn es zu viele davon gäbe. Ich fände einfach ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen der Quantität der Synchros der unterschiedlichen Synchronstädte besser. Deswegen steh ich übrigens auch auf Misch-Synchros, wie Splendid in Köln sie häufiger mal macht.

Gruß,

Hendrik
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rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung

Svenni


Beiträge: 301

24.02.2005 23:30
#6 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

In Antwort auf:

Die Münchner scheinen extremen Sprechermangel zu haben, oder warum hört man in SG:A genau die Stimmen, die man schon sehr sehr oft in anderen Produktionen gehört hat. In Berliner-Synchros passiert das nicht so extrem. Bei Columbo hat man auch - nur 1 Teil später (also 1 bis 2 Jahre später) - den exakt gleichen Sprecher für einen Bösewicht genommen ...

Du guckst definitiv zu wenige und wohl auch die falschen Serien. Mir für meinen Teil hängen die ganzen Berliner Synchros schon beinahe zum Hals raus, weil man immer nur dieselben Sprecher/innen hört. Früher war das irgendwie besser, als alles gleichmässiger auf Hamburg, Berlin und München verteilt war.

Tamer_of_Astamon



Beiträge: 1.146

24.02.2005 23:38
#7 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Das stimmt. Mir kommt vor, die Berliner synchronisieren schon fast alles.
Es gibt sooo viele Berliner Sprecher und man hört immer nur die gleichen. Aber warum hört man die anderen Berliner Sprecher so wenig? Die sind doch auch so talentiert. Wie auch immer.
Filme und Serien, in denen Berliner und Münchner Sprecher zusammen synchronisieren, find ich voll cool.
Zu den Hamburger Sprecher kann ich nichts sagen, denn die hör ich fast nie.
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Synchron-King


Beiträge: 511

25.02.2005 00:09
#8 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

In Antwort auf:
Es gibt sooo viele Berliner Sprecher und man hört immer nur die gleichen.

Ganz meine Meinung, auch Hendrik trifft es hier auf den Punkt. Man ist einfach übersättigt Berlin, ich muß sagen, dass ich - subjektiv betrachtet - Münchner oder Hamburger Synchros vorziehe. Dies liegt aber daran, dass ich dort eher Sprecher kenne. Berliner Sprecher kenne ich zwar auch, doch da ist jedes Hören nicht mit dem Effekt "Oh, Achim Schülke!" oder "Cool, Kai Taschner!" (es könnten hier noch zig weitere Namen stehen, das sind nur zwei Beispiele). Bei Berliner Synchros rege ich mich über manche Sprecher schon richtig auf und das nicht mit Recht, denn sie können ja nichts dafür. Aber von Top-Leuten aus der Branche, die wirklich richtig gut sind, bin ich teilweise echt übersättigt. Santiago Ziesmer ist da ein Beispiel, denn ich schätze ihn sehr und bewundere sein Talent. Doch - und daran dürfte auch ein großes Stück weit Steve Urkel schuld sein - man hat einfach zu viel von ihm, man trifft zu häufig auf ihn. Auch das ist nur ein Beispiel von vielen, aber ich denke, es wird klar, was ich meine. Vielleicht sind es in München oder Hamburg ebenso dauernd die "üblichen Verdächtigen", doch bei Berliner Synchros fällt das, aufgrund der riesigen Masse, eben einfach unglaublich auf.

Fierstein


Beiträge: 654

25.02.2005 09:03
#9 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Ich denke, das mit der Übersättigung trifft in allen Fällen auf - und je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr fällt es auf.
Wahrscheinlich hat es auch damit zu tun, das eine Synchronisation auch etwas von einem Theaterstück hat - ebenso wie es eine Inzenierung in einem Stadttheater ist. Dort wählt man aus dem Ensemble die Leute zusammen, die am besten für eine Rolle und das Stück passen. Und jeder Regisseur wählt natürlich am Liebsten "sein" Ensemble, mit dem er am Besten arbeiten kann und will. Gerade eine Serie läuft ja auch eine ganze Zeit - da möchte man sich ungerne mit "Stinkstiefeln" oder nicht "ganz so begabten" Leuten arbeiten und umbeben. - ist ja auch irgendwie verständlich... und dann gibt es ja auch nicht wirklich sooo viele Sprecher; vor allem wenn man betrachtet, wieviele Schauspieler es zu synchronisieren gibt.
In einer Serie wie "Third Watch" z. B. gab es pro Folge ca. 15 Episodenrollen, mehr oder weniger groß, mehr oder weniger wichtig. Trotzdem müssen die alle irgendwie besetzt werden. Da stoßen alle studios schnell an ihre Grenzen. Und da müssen dann auch irgendwann die Stinkstifel und weniger begabten ran, ebenso wie es dann Doppelungen in den bestzungen geben muss.

Und wenn man zu oft ins selbe Theater geht, dann kann man die Schauspieler auch irgendwann nicht mehr sehen...dann holt sich das Theater einen von Draußen, um frischen Wind hereinzubekommen, aber der kostet dann wieder etwas mehr...doch im Grunde ist der auch wieder bekannt, nur in diesem Ensemble hat man ihn nicht gehört, weshalb es dann wieder etwas Besonders ist.

Grüße
Fierstein

Hendrik Meyerhof


Beiträge: 6.341

25.02.2005 16:01
#10 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Das mit dem Theater finde ich eine sehr interessante und treffende Umschreibung. Ich fand z.B. die Berliner Einflüge (egal ob nun aus Kontinuität oder "einfach so") in Hamburger Synchros wie PROVIDENCE, NASH BRIDGES, PRETENDER oder KING OF QUEENS richtig cool, weil sie dort wiederum in der Hamburger Synchro herausstachen.
Und Andi hat auch Recht: Natürlich haben Münchner und Hamburger Regisseure ebenso ihre "Lieblinge", mit denen sie gut und bevorzugt zusammenarbeiten. Und natürlich gibt es auch in Hamburg die Klischee-Schubladen, da wird Ben Hecker genauso gern für Schwarze besetzt wie Tilo Schmitz in Berlin. Nur der große Unterschied ist eben, dass die Relation eine ganz andere ist, denn dadurch dass es Hamburger Synchros so selten gibt, kommt die Klischeeschublade Hecker auf Schwarze viiiiiel seltener zum Einsatz als Schmitz in Berlin, weswegen man da nicht so übersättigt ist.
Oder Christian Stark in Hamburg und Dirk Meyer in München, das sind sozusagen die Pendants zu Gerrit Schmidt-Foss. Klischees gibt es halt überall, nur fallen sie bei Berliner Synchros immer negativer auf, je mehr die Quantität an Synchros aus Berlin ansteigt. Achja, mal OT am Rande, wegen Achim Schülke: Habe gerade eine TIM UND STRUPPI-Folge auf DVD gesehen, bei der Schülke in der gleichen Folge sowohl einen Papageien spricht als auch einen absolut fies klingenden Gangster mit spanischem Akzent - beides kongenial besetzt, wobei man bei Schülke als Papagei ja auch schon wieder von einem Klischee sprechen kann.
Und was Serien wie THIRD WATCH oder EMERGENCY ROOM angeht: Da ist natürlich bei der Masse an kleinen und großen Episodenrollen (meistens ja Patienten oder Leute, die gerettet werden wollen ) klar, dass die Sprecher-Auswahl immer kleiner wird.

Gruß,

Hendrik
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Dennis Hainke


Beiträge: 1.357

25.02.2005 20:38
#11 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

In Antwort auf:
Es gibt sooo viele Berliner Sprecher und man hört immer nur die gleichen.

Es ist eigentlich überall so.
Jede Synchronstadt hat so viele Sprecher, aber man hört immer nur die selben.

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neusynchrosmachenalleskaputt


Beiträge: 1.047

26.02.2005 22:01
#12 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Ich denke, dass die Synchronstudios auch nach Professionalität, sprich Schnelligkeit besetzen. Zeit ist schließlich Geld. So gut die Stimme zum Teil auch sind, an Leuten wie Danneberg, Tennstedt und auch dem guten alten Arnold Marquis kann man sich echt satthören. Und nicht zu vergessen: Charles Rettinghaus!

rote Blume ( Gast )
Beiträge:

26.02.2005 23:58
#13 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Ich denke es hat auch damit zu tun, dass in Berlin sehr viele Serien gemacht werden und sich die Stimmen dadurch stärker einprägen, im Guten wie im Schlechten sozusagen. Der Verschleiß an Stimmen ist natürlich extrem in Serien mit vielen Gastrollen. Heutzutage gibt es durch die vielen Kanäle und die RundumdieUhr-Berieselung mit den häufigen Wiederholungen fallen einem die Stimmen mehr auf.
Ich habe meine Teenagerzeit auch vor der "Glotze" verbracht, weshalb mir die Stimmen der 80er Jahre besonders präsent sind. Irgendwann konnte ich z. B. Norbert Langer einfach nicht mehr ertragen und der ist einfach einer der Besten und heute freue ich mich jedesmal ihn zu hören.
Heute habe ich mir die DVD von "Collateral" angesehen und so sehr ich auch von "Schwarz und Jung= Rettinghaus" bedient war, Rettinghaus ist eine Traumbesetzung für Jamie Foxx. Winczewski auf Cruise kommt viel zu zahm daher.

Jede Zeit hat ihre Stimmen und letztendlich sollte man nach Jahren noch mit der Qualität der Synchronisation zufrieden sein.


@Hendrik
1. die Welt ist nicht gerecht,
2. man könnte auch sagen, dass Synchron viele Schauspieler vor der Arbeitslosigkeit bewahrt (die Situation in Berlin ist am dramatischten), also ist das durchaus gerecht
3. München macht relativ viele Filme, was nicht so ins Auge, äh Ohr sticht, da man nur einen kleinen Teil der Filme zu Gesicht bekommst.
4. Stimmen nach Kontinuität und passend zur Rolle zu besetzen ist letztendlich genau das, was Du den Verantwortlichen dann wieder vorwirfst, nämlich als klischeemäßige Besetzungen. Schauspieler werden ja auch nach Typ besetzt.
5. Professionalität ist letztlich viel "Geld" wert. Wer seltener synchronisiert, hat weniger Erfahrung und Routine (die mag manchmal auf Kosten der Motivation gehen), aber wie in jeder Branche bleiben einige wenige, die den Markt beherrschen.

Gruss
Elisabeth


http://hometown.aol.co.uk/drecmvg/myhomepage/aboutme.html

Knew-King



Beiträge: 6.539

27.02.2005 00:12
#14 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Zitat
5. Professionalität ist letztlich viel "Geld" wert. Wer seltener synchronisiert, hat weniger Erfahrung und Routine (die mag manchmal auf Kosten der Motivation gehen), aber wie in jeder Branche bleiben einige wenige, die den Markt beherrschen.



Obwohl ich auf Hendriks Seite bin muss ich hier sagen: STIMMT

Hendrik Meyerhof


Beiträge: 6.341

27.02.2005 00:46
#15 RE:Münchner Synchronsprecher und Berliner Synchronsprecher Zitat · antworten

Heute habe ich mir die DVD von "Collateral" angesehen und so sehr ich auch von "Schwarz und Jung= Rettinghaus" bedient war, Rettinghaus ist eine Traumbesetzung für Jamie Foxx. Winczewski auf Cruise kommt viel zu zahm daher.

-> Ja, so klischeehaft es auch ist, Rettinghaus ist für Jamie Foxx einfach toll, ich fand ihn in COLLATERAL und RAY jedenfalls klasse. Winczewski auf Cruise: Den fand ich ja früher so schrecklich und natürlich vermisse ich auch immer noch Stephan Schwartz, doch ab einschließlich MINORITY REPORT fand ich ihn immer besser und in COLLATERAL sogar richtig klasse. War das erste Mal, dass ich einen Cruise-Film ohne Schwartz so richtig genießen konnte.

@Elisabeth:

>man könnte auch sagen, dass Synchron viele Schauspieler vor der Arbeitslosigkeit bewahrt (die Situation in Berlin >ist am dramatischten), also ist das durchaus gerecht

Naja, in Berlin ist die Situation nicht so dramatisch, denn a) werden dort Synchros bzw. Synchronfirmen teilweise staatlich subventioniert und b) haben die noch eine funktionierende Filmförderung, der in Hamburg gab man vor ein paar Monaten sozusagen den Todesstoß. Und die paar Hamburger Theater können das nicht alles auffangen, da ist inzwischen die Situation für Schauspieler viel dramatischer als in Berlin!

>München macht relativ viele Filme, was nicht so ins Auge, äh Ohr sticht, da man nur einen kleinen Teil der Filme >zu Gesicht bekommst.

Öhm, wie meinst Du das nun? Ich finde in letzter Zeit gibt es immer mehr (gute) Münchner Synchros, sowohl Filme als auch aktuelle TV-Serien!

>Stimmen nach Kontinuität und passend zur Rolle zu besetzen ist letztendlich genau das, was Du den >Verantwortlichen dann wieder vorwirfst, nämlich als klischeemäßige Besetzungen. Schauspieler werden ja auch nach >Typ besetzt.

Wenn man "passend zur Rolle" besetzt, heisst das in der Praxis oft keine Kontinuität. Allerdings gehöre ich halt zu denen, die meinen, dass die Synchronsprecher schauspielerisch genauso talentiert sind wie die Original-Darsteller, es ihnen also (bei den meisten Rollen) zuzutrauen ist, dass sie sich der jeweiligen Rolle genauso anpassen wie die Original-Darsteller. Natürlich ist Kontinuität aus den verschiedensten Gründen nicht immer möglich, doch dann lassen sich gute Alternativbesetzungen finden, die dann wiederum passend zur Rolle ausgewählt werden sollten (manchmal auch nach Ähnlichkeit zur Originalstimme, was aber auch arg nach hinten losgehen kann). Das heisst jedoch nicht, dass man klischeehaft besetzen muss. Man kann auch eine passende Stimme für die Rolle eines Schwarzen finden, ohne Rettinghaus, Michaelis oder Schmitz zu besetzen! Natürlich heisst das nicht, dass solche Leute nie wieder Schwarze synchronisieren sollten, erst recht nicht, wenn es um deren Stammschauspieler geht, doch muss man das nicht auf Teufelkommraus für jede Episodenbesetzungen betreiben. Deswegen finde ich es auch gut, dass Charles Rettinghaus in SIX FEET UNDER und GILMORE GIRLS mal wieder Nicht-Farbige synchronisieren durfte, denn er passt trotzdem zu den Rollen, obwohl hier das Klischee gemieden wurde. Oder auch BLADE: TRINITY, da haben ja leider einige Serien-Schauspieler nicht ihre Serien-Stimmen, dennoch passten die Alternativen alle gut, sodass ich dennoch zufrieden war, denn auch wenn ich Kontinuitätsfan bin, heisst das nicht, dass ich Synchronbesetzungen ohne Kontinuität generell schlecht finden muss.

>Professionalität ist letztlich viel "Geld" wert. Wer seltener synchronisiert, hat weniger Erfahrung und Routine
>(die mag manchmal auf Kosten der Motivation gehen), aber wie in jeder Branche bleiben einige wenige, die den >Markt beherrschen.

Tja, das stimmt natürlich, nur gerade wenn es um Synchron-Regisseure geht, die selber Sprecher waren/sind, verstehe ich es nicht, wieso sie oft immer und immer wieder ihre Lieblinge besetzen müssen und nicht mal einen unbekannteren, selten in größeren Rollen gehörten Sprecher besetzen, denn gerade die Sprecher selbst sollten es ja besser wissen, wie niemand sonst, dass man nicht sofort als Starsprecher in die Branche hineinkommt und jeder nun einmal klein anfangen muss. Nur weil man Andreas Müller, Reinhard Scheunemann, Sebastian Jacob oder Andreas Thieck nur selten in größeren Rollen hört, heisst das nicht, dass die nicht auch solche synchronisieren können, denn das haben sie schon bei ein paar (wenigen) großen Haupt/Nebenrollen-Gelegenheiten schauspielerisch beweisen können. Und dennoch sind sie in den Köpfen der Verantwortlichen praktisch fast nur als Kleinstrollensprecher vorhanden, was einfach falsch ist. Man kann halt auch mit nicht ständig zu hörenden Stimmen in größeren Rollen experimentieren und sie passend besetzen, ohne irgendeinen Sprecher für sein Klischee rauszukramen. Das beweisen zum Glück einige Verantwortliche noch immer. Ich finde halt, dass ein bisschen mehr Mut zur Originalität den Besetzungen gut tun würde, was Kontinuität ja nicht ausschließt, Klischeehaftigkeit aber schon.
Denn man kann Ving Rhames ja mit Tilo Schmitz und Jamie Foxx oder LeVar Burton ja mit Charles Rettinghaus besetzen, wie es sich gehört, aber bei unbekannteren farbigen Schauspielern mal solche Klischees meiden, denn es gibt ja noch sooo viele andere Stimmen. Irgendwer hatte das in Punkto RAY im Forum geschrieben, dass es da, weil dort halt die schwarzen Schauspieler dominieren, eben viele passende Besetzungen für Farbige gibt, die man sonst noch nicht so gehört hat, die aber dennoch passen.


Gruß,

Hendrik
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