Ich stoße bei meinen Eingaben in meiner Datenbank immer wieder auf das Problem, dass ich bei Namen wie "Kristin Scott Thomas" nicht weiß, ob die Frau mit 2. Vornamen "Scott" heißt und mit Nachnamen "Thomas" oder ob sie als Doppelnachnamen "Scott Thomas" hat. Da dies bei engl. Vornamen leider am namen nicht erkennbar ist, und die Angelsachsen ja auch keine Bindestriche verwenden, habe ich oft das Gefühl, ich trage Stars unter dem falschen Buchstaben ein. Hat irgendwer eine Idee, wie man sowas zuverlässig recherchieren kann?
Nun, ich würde versuchen, das irgendwie über die IMDb herauszubekommen, im Falle deiner Kristin Scott Thomas steht dort nämlich unter http://german.imdb.com/name/nm0000218/
Im Vor-/Abspann manchmal auch benannt als: Kristin Scott-Thomas
Was dann ja dafür spricht, dass das ihr Nachname ist, Scott also nicht zu Kristin, sondern zu Thomas zählt.
Hendrik und Manuel schreiben es ja gar nicht in der Schreibweise "Nachname, Vorname", so dass dieses Problem nicht auftaucht, aber auch die Sortiermöglichkeit nach Nachnamen ausschließt. Wie Hendrik schon sagt geben dias Alias-Namen, die in der IMDB eingetragen sind, oft Auskunft, ob der Mittelteil Zweitname ist oder zum Nachnamen gehört. Einige kann man sich auch schon denken, wenn der Mittelteil ein männlicher Vorname wäre, es sich aber um eine Schauspielerin handelt. Theoretisch ist bei Namen natürlich auch Abstruses denkbar, aber bis auf wenige Ausnahmefälle komme ich so eigentlich immer gut zurecht. Da gehe ich im Zweifel dann intuitiv vor.
Gruß, Tobias -- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
@Tobias, Hendrik: Sorry, aber das hilft bei Martins Frage gar nicht - im imdb werden unter den Alternativnamen nämlich auch alle Varianten gelistet, die mal in einem Vor- oder Nachspann erschienen sind, Schreibfehler oder Abkürzungen eingeschlossen. Manchmal steht da sogar sometimes credited asa no star cast. Daraus Rückschlüsse auf die korrekte Namensnennung zu ziehen, halte ich für sehr gewagt...
@Martin: Im International Who`s Who bzw. den Who was Who-Bänden müßte die Schreibweise zumindest für den anglo-amerikanischen Sprachraum übernehmbar sein. Ansonsten gibts es da die unsinnigsten Varianten: Nach RAC müßte man zB für eine Kurtitelaufnahme den Namen einer deutschen Person mit Adelprädikat o.Ä. unter Nachnamen, Vornamen Adelsprädikat führen, d.h. Nordhausen, Engelbert von, wohingegen man nach den selben Vorgaben eine ausländische Person (auch wenn sie naturalisiert wurde) unter Adelsprädikat Nachname, Vorname führen muss, d.h. von Braun, Wernher. Wird allerdings selten konsequent durchgeführt... Eine Helena Bonham Carter würde ich zB immer unter Bonham Carter, Helena setzen - schon weil man hin und wieder auf ihren Cousin Crispin Bonham Carter stößt. Vielleicht kennt Elisabeth für den englischsprachigen Raum nähere Konventionen...
Gruß, Ilja
Da es leider noch nicht alle Teilnehmer des Forums wissen hier nochmal die Hauptpage incl. einer Einführung in die deutsche Synchronisation, Synchronsprecherbiographien und Besetzungslisten: http://www.synchronsprecher.de.tf
> Tobias, Hendrik: Sorry, aber das hilft bei Martins Frage gar nicht
Natürlich doch. Jedenfalls nicht "gar nicht". In der IMDB steht natürlich auch viel Mist drin, aber es gibt doch zumindest ein Bild darüber ab, wie es wahrscheinlich ist. Und selbst wenn "Scott" bei der angeführten Schauspielerin tatsächlich ein Zweitname sollte, so ist doch die andere Interpretation offenbar die gängigere, unter der sie eher bekannt ist und folglich auch eher gesucht wird. Und _danach_ sollte man sich richten, nicht, was eventuell nach irgendwelchen DINs oder sonstigen Vorschriften bzw. Konventionen richtig wäre. (EvN ist bei mir übrigens als "von Nordhausen, Engelbert" eingetragen.)
EDIT: Übrigens haben wir das Problem bei Manuels Datenbank auch, fällt mir gerade ein. Er ist nämlich ein Proph...ylaktiker und will präventiv auch schon Alias-Namen eingetragen haben, die denkbar sind, wenn auch vielleicht noch nicht aufgetreten. Dazu zählt auch ein mit einem Punkt abgekürzter Zweitname. Und hier haben wir dann wieder das obige Problem...
Gruß, Tobias -- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
Entweder hast du es nicht verstanden oder du willst es nicht: Die Nennung unter "sometimes credited as" sagt nichts über die Korrektheit oder die Häufigkeit dieser Schreibweise aus. Manchmal steht bei der jeweiligen Filmangabe direkt ein Hinweis auf die Namensform in dem dazu gehörigen Abspann, manchmal aber auch das nicht einmal. Es kommt auch vor, dass dort zu lesen ist "Sir XY" oder "Dame XY", obwohl eine Adelung der betreffenden Person nie stattgefunden hat... Zum einen kann man selbst einfach eine Menge Unsinn da direkt reinschreiben, zum anderen stellt das imdb eine Sammlung von Informationen mitunter ohne Wertung dar. Wenn in Film XYZ nun mal der Hauptdarsteller falsch geschrieben wurde, wird es dort eben als Vermerk geführt, d.h. ohne Korrektur verwaltet. Man findet ja auch nur selten etwas zur Aussprache von Eigennamen o.Ä. im imdb
PS: Wenn eine Frage nach der Korrektheit eines Verfahrens (lexikalische Erfassung ist auch ein solches), hat das zwar nicht direkt etwas mit Normen zu tun, geht aber in die Richtung einer allgemeinen Übereinkunft und eben nicht in die der geschmacklichen Färbung eines anderen. Was du tust oder lässt, ist ganz allein deine Sache, ob man sich danach richten sollte, allerdings nicht.
Sorry - Unterschrift vergessen! Gruß, Ilja
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> Die Nennung unter "sometimes credited as" sagt nichts über die Korrektheit oder die Häufigkeit dieser Schreibweise aus.
Ist mir schon klar. Aber das tut nichts zur Sache. Man sollte auch nicht alles blind übernehmen, was man liest, aber da du schon von Übereinkunft redest: Es gibt natürlich auch da Ausnahmen, also Mehrfacheinträge, aber im Großen und Ganzen hat die imdb doch eine Konsistenz, was die Hauptschreibweise von Namen angibt. Dies ist auch eine Konvention, nämlich die einer größeren Menge filmisch Interessierter. Wenn man jetzt ein eigenes Projekt startet, das thematisch verwandt ist, ist Eigenbrötelei(*) IMHO einfach widersinnig und dient niemandem. So lange man es nicht besser weiß und der Verstand nicht protestiert, spricht also nichts dagegen, das, was die IMDB hergibt, einfach mal so zu übernehmen. Das ist keine Frage von dogmatischer Richtigkeit, sondern von Bekanntheit. Wenn sich die Hauptschreibweise der imdb ausgerechnet nach einem Film richtet, bei dem ein Name völlig falsch geschrieben wurde und der Schauspieler nicht allzu bekannt ist, so dürfte diese Schreibweise doch die für den Interessierten am leichtesten ermittelbare sein.
Und im allergrößten Zweifelsfall sollte man dem Nutzer der Datenbank ruhig etwas Intelligenz zutrauen, dass ein Name vielleicht in einer anderen Variante eingetragen ist.
Gruß, Tobias
(*) Ach, das kann ich an dieser Stelle auch mal sagen: Ich rege mich immer wieder darüber auf, wenn Hendrik es nicht hinkriegt, eine Filmliste in imdb-Reihenfolge, der des Abspanns (die idealerweise identisch sind) oder zumindest irgendeiner sinnvollen (wie Reihenfolge des Auftretens) zu erstellen, sondern die Reihenfolge offenbar meist willkürlich wählt. Irgendwas ist immer verdreht. ;-)
-- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
Denn ich richte mich immer nach der IMDb-Reihenfolge, erstelle ich die Listen ja (meistens) auch an Hand der IMDb, allerdings nicht immer. Es gibt in der IMDb nämlich viele Listen, die nach keiner-Ahnung-welchem-System erstellt wurden, z.B. steht bei EQUILIBRIUM Dominic Purcell ganz oben, obwohl er nur eine Mini-Rolle im Film hat (nehme mal an, das wurde in der Reihenfolge des Auftretens gemacht). Deswegen mache ich es immer so: Bei Hauptrollen richte ich mich nach der IMDb-Reihenfolge (sofern diese auch nach Hauptrollen sortiert wurde und eben nicht in der Reihenfolge des Auftretens - wenn das nicht der Fall ist, sortiere ich sie selbst nach Größe/Wichtigkeit der Rolle), bei Kleinstrollen nach der Reihenfolge des Auftretens. Und bei sowas wie TIM UND STRUPPI (siehe Manuels DB), wo ja der Großteil Kleinstrollen sind, richte ich mich bei den Gastrollen nach Reihenfolge des Auftretens. Gleiches übrigens auch bei DEAD ZONE, weil IMDb / TVtome leider nicht vollständige Angaben liefert, ich die endgültige Rollen/Schauspielerzuordnung also dem Abspann entnehme, die Sortierung aber auch nach Reihenfolge des Auftretens ist. Und wenn ich hier Listen poste, die ich meiner DB entnehme, ist es mir einfach zu kompliziert das nur für's Forum nochmal wieder in IMDb-Reihenfolge zubringen, denn in meiner DB sortiere ich es ja alphabetisch (was es ja auch bei Manuel als Funktion gibt). Das Blöde ist dabei nur, dass man nicht mehr erkennen kann, wie wichtig eine Rolle ist, wer Haupt/Nebenrollen hat und wer nur eine Kleinstrolle hat. Das ist so leider nicht erkennbar, auch nicht bei einer Sortierung nach Reihenfolge des Abspanns. Deswegen ist MIR PERSÖNLICH oben genannte Mischform am liebsten, also zuerst nach Größe/Wichtigkeit der Rolle (Hauptrollen) und dann bei Kleinstrollen nach Reihenfolge des Auftretens - ganz einfach.
Ich wollte noch mal eben erwähnen, dass in meiner Datenbank unter den Aliasen jegliche Schreibweisen vorkommen, die bei der Eingabe des Namens (beim Editieren) das Finden in der Datenbank erleichtern. Also da bitte keine Rückschlüsse auf die Richtigkeit ziehen, da ich die mittleren Namen meistens auch abgekürzt eintrage und so, was dann, wenn's schon nicht in der IMDb steht, ja auch nicht "offiziell" ist. Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal, man weiß ja, wer gemeint ist.
> Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal, man weiß ja, wer gemeint ist.
Danke, genau darum geht's mir. Es sollte beim Erstellen der Listen oder beim Erstellen einer Datenbank für Benutzer möglich sein, die Informationen nachvollziehen. Und das meist genutzte Referenzwerk ist in der Beziehung nun einmal offenbar die IMDb. Natürlich gibt es Fälle, in der sie unvollständig ist oder die Reihenfolge sogar einfach nur widersinnig. Dann muss bzw. sollte man sich was Eigenes überlegen. In der Regel macht man es dem Benutzer aber am leichtesten, wenn man sich an etwas allgemein Bekannten und Akzeptierten orientiert. (Darum bin ich auch froh, dass Manuel von vornherein in der Richtung einige Vorgaben gemacht hat (und an anderen Stellen sich überzeugen ließ) und ich es mit keinem Komplettanarchisten zu tun habe.)
Was ich aber überhaupt nicht ab kann ist es, wenn sich jemand gönnerhaft als jemand aufführt, von dem alle abhängig seien, weil er als einziger als der strahlende Held mit Informationen prahlen kann. Dieses Forum sollte der Gemeinschaft dienen und vor allem auch dem Schließen von Sprecherbildungslücken, nicht der Huldigigung des eigenes Egos.
Gruß, Tobias -- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
Ich fürchte Du wirst um eine "Einzelfallprüfung" nicht drumrum kommen. Also Robin Wright Penn hieß mal Robin Wright und hat dann Sean Penn geheiratet, aber Kristin Scott Thomas ??? In einem Theaterprogramm, in dem die Schauspieler alphabetisch geordnet sind, wird sie unter S geführt. Ich fürchte, da musst Du ihre Geburtsurkunde/Reisepass suchen, falls es kein Künstlername ist.
Was ehemalige Adelsprädikate angeht, die sind als Namenszusatz heute fester Bestandteil des Familiennamens (es sei denn, ein behördliches Formular fordert es ausdrücklich anders, ich erinnere mich da an Immatrikulationsformulare). Also Slartibartfasts Hinweis über die Verwendung der Namenszusätze auf seiner Website ist da eine große Hilfe.
Scott ist der erste Nachname, also wird sie auch unter "S" geführt, wie rote Blume es ja geschrieben. Warum sollte man sie unter "T" führen, wenn dass ihr zweiter Nachname ist.
Scott ist als Frauenvorname auch eher untypisch. Ich weiß, es gibt auch "Klaus Maria", aber trotzdem...
Das muss man von Fall zu Fall sehen, pauschal ist schwierig.
Die Spanier zum Beispiel haben grundsätzlich zwei Nachnamen, wenn sie verheiratet sind, nämlich ihren Geburtsnachnamen und den Nachnamen des Ehepartners. Die listen dann in Filmen bloß meistens (einige eben auch nicht ) nur einen Namen auf, um sich sozusagen an die allgemeine Praxis, wie man mit Namen handhabt anzupassen. Is ja auch verständlich, irgendwo... Andererseits: Warum soll man nicht seinen Namen komplett listen dürfen? Machen aber heute nur noch wenige, auch im Alltag... Viele Deutsche haben ja auch mehrere Vornamen, wovon häufig, alle bis auf einen, offiziell fast "unter den Tisch fallen" und halt nur noch in irgendwelchen Papieren und Geburtsurkunde etc. erwähnt werden.
In Antwort auf: Was ich aber überhaupt nicht ab kann ist es, wenn sich jemand gönnerhaft als jemand aufführt, von dem alle abhängig seien, weil er als einziger als der strahlende Held mit Informationen prahlen kann. Dieses Forum sollte der Gemeinschaft dienen und vor allem auch dem Schließen von Sprecherbildungslücken, nicht der Huldigigung des eigenes Egos.
Ich persönlich begrüße es sehr, wenn mir jemand mal mit ein paar Konventionen auf die Sprünge hilft. So wie Slartibartfast ja auch einen Leitfaden für die alphabetische Einordnung nach Familiennamen sucht, machen ein paar Regeln das Leben leichter.
Wer eigene Vorstellungen hat, soll sie bitte eingangs auflisten und dann geht das Ganze schon: Von Namenszusätzen, über Umlaute bis zu alte/neue oder individuelle Schreibweise sind die Möglichkeiten vielfältig.
@Tobias: Was das imdb angeht, es strotzt von Fehlern nur so und die Reihenfolge der aufgelisteten Rollen ist oft mehr als seltsam. Es ist sicher oft eine Hilfe, aber der Abspann eines Films sollte das non plus ultra sein, das gleiche gilt für die Rollenbezeichnungen. Da sind einfach zu viele Schludriane am Werk. Wie Du ja zurecht darauf hingewiesen hast, ist es gut, dass Manuel bei seiner Datenbank versucht, klare Vorgaben zu machen. Darum verstehe ich nicht, warum Du Aristeides deshalb so angreifst. Ich ziehe eine Sortierung nach der Bedeutung der Rollen vor.
>Was das imdb angeht, es strotzt von Fehlern nur so und die Reihenfolge der aufgelisteten Rollen ist oft mehr als >seltsam. [...] >Ich ziehe eine Sortierung nach der Bedeutung der Rollen vor.
@Tobias: Was das imdb angeht, es strotzt von Fehlern
1. Ich weiß.
2. nur so und die Reihenfolge der aufgelisteten Rollen ist oft mehr als seltsam [...] aber der Abspann eines Films sollte das non plus ultra sein
Oft genug sind diese Reihenfolgen identisch, aber ansonsten ist die Reihenfolge im Abspann oft ganz nicht ermittelbar. Es gibt aber auch Fälle, in der die Reihenfolge des Abspanns UND die der IMDb widersinnig und nicht hilfreich ist, aber das sind Individualfälle. Bei vielen Filmen, die hier auftauchen, ist die Reihenfolge der erkannten Rollen mehr oder weniger egal - warum muss dann UNBEDINGT eine eigene Reihenfolge erdacht werden? Wenn man selbst nichts entdeckt, was der IMDb offensichtlich widerspricht und diese auch offenbar vollständig ist - warum sollte man sie dann trotzdem komplett ignorieren? Aus Prinzip? Meh.
> Ich ziehe eine Sortierung nach der Bedeutung der Rollen vor.
Und die kann oft recht subjektiv empfunden sein.
> Darum verstehe ich nicht, warum Du Aristeides deshalb so angreifst.
Der Rest war mehr eine allgemeine Aussage. Der Angesprochene, weiß, dass er gemeint ist. (Und der Angesprochene und ich haben uns darauf geeinigt, in Zukunft deutlicher herauszustellen, nach was sich unsere gewählte Reihenfolge denn richtet, damit sowohl Leute, die gerne bestimmte Sprecher in größeren Rollen hören, was von haben als auch solche, die vielleicht eine Sprecherbildungslücke schließen und genau wissen wollen, wen ein bestimmter Sprecher spricht).
Gruß, Tobias -- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."