Am Sonntag, den 15. Januar gibts im Rundfunkprogramm WDR 5 ein Portait über Friedrich Schoenfelder. 07.05 - 07.30 UHR Wiederholt wird das auch nochmal am gleichen Tag von 19.05 - 19.30 UHR. Für alle, die WDR 5 nicht empfangen können ... da gibst auch einen live-stream bei http://www.wdr5.de
Hier der Programmhinweis von der WDR 5-Seite:
Die Stimme von Rex Harrison Friedrich Schönfelder, Schauspieler
Gern hört Friedrich Schönfelder nicht, wenn er als Prototyp des Grandseigneur immer wieder in Filmen und auf der Bühne für diese Rollen verpflichtet wurde. Aber wer seine sonore Stimme elegant gewandeten und auf glänzendem Parkett sich bewegenden Gentleman-Filmgrößen wie Patrick Niven, John Gielgud oder Rex Harrison verleiht, muss damit rechnen, auch im wirklichen Leben so eingestuft zu werden - zumal Schönfelder in Auftreten und Statur alle landläufigen Attribute erfüllt. 1916 in der Niederlausitz geboren, besuchte Friedrich Schönfelder in Berlin die Schauspielschule und begann nach dem Krieg 1946 mit Engagements an Bühnen in Stuttgart und Frankfurt - zusammen mit Bernhard Minetti -, ehe es ihn an Berliner Theater zurückzog. Parallel begann er in Filmen mitzuwirken und als Synchronsprecher Filme und Fernsehserien zu prägen, etwa 140 Mal als derjenige, der >ins Reiche der wilden Tiere< geleitet.
danke für den Hinweis. Ich wohne im Sendegebiet vom WDR. Deshalb lasse ich mir das nicht entgehen. Scchön, daß die Sendung abends wiederholt wird. Denn am siebten Tage soll man ja ruhn. Wer hört denn schon sonntags um 7 Uhr früh Radio? Schoenfelder ist wirklich einer der besten und kultiviertesten Synchronschauspieler. In der Dokumentar-Serie vom WDR "Die deutsche Stimme" hat er einmal erklärt, wie wichtig bei der Synchronisation die richtige Betonung ist. Er nahm dafür ein X-beliebiges Beispiel: "Wußten Sie, daß Mrs. Jones ihren Mann ermordet hat?" Und dann ginng er die verschiedenenen Möglichkeiten durch, und jede Variante hatte eine total andere Bedeutung. Das hat mir echt die Augen geöffnet für eine korrekte Synchronisation.
Er sagte´(in etwa): "Wußten SIE, daß Mrs. Jones ihren Mann ermordet hat", "WUSSTEN Sie, daß Mrs. Jones ihren Mann ermordet hat?", "Wußten Sie, daß Mrs. Jones ihren Mann ERMORDET hat?" und am Schluß, aber ich glaube, daß er das nicht gesagt hat, doch es ließe sich denken: "Wußten Sie, daß Mrs. Jones IHREN Mann ermordert hat?"
Also, Friedrich Schoenfelder ist ein Perfektionist, und das mit Recht. Aber er kann selbstironisch sein und einen auch zum Lachen bringen. Z.B. David Niven in EINE LEICHE ZUM DESSERT (Murder by Death, USA 1976) etc.
Ich hoffe, er bleibt noch lange gesund und agil. (90 am 17. 10., das fällt mir schwer, zu glauben.) Ich habe immer wieder nachgerechnet. 1916 bis 2006, das sind doch 90 Jahre. 1906 bis 2006 wären doch hundert nach Adam Riese? Jedenfalls ist Schoenfelder ein Riese der Synchronisation.
Ich finde es auch sehr schade, daß Schoenfelder nur noch so sporadisch eingesetzt wird. Sterben die Gentleman-Rollen etwa aus?? Jedenfalls einer der ganz Großen, keine Frage!
In Antwort auf:Ich finde es auch sehr schade, daß Schoenfelder nur noch so sporadisch eingesetzt wird.
Man kann ihn aber dennoch einmal im Monat im Radio hören. Er moderiert nämlich die Sendung "Schoenfelders kleine Jazzmusik" (zu dieser Sendung gab es vor einiger Zeit schon mal einen Thread) auf Deutschlandradio Kultur. Die Sendung läuft in der Nacht von Samstag auf Sonntag von 2:05 - 3:00 Uhr (ungünstiger Zeitpunkt, ich weiß) und ist sehr, sehr hörenswert. Die nächste Ausgabe gibt's am 21. bzw. 22. Januar.
Im letzten Jahr in "Die vergessene Welt" von Ripper Records und als herrlich grummeliger Earl of Dorincourt in "Der kleine Lord" von Titania Medien. Beides sehr empfehlenswerte Produktionen.
Friedrich Schoenfelder hat eine wirklich wunderbare Stimme, der man gerne lauscht ... möge er uns noch lange erhalten bleiben. Danke in jedem Fall für den Radio-Portrait-Tipp!!!
Warum Herr Schoenfelder "nur noch sporadisch" eingesetzt wird, dürfte ja wohl klar sein - der Mann ist 90 Jahre! (Respekt!)
Da ich in West-Berlin aufgewachsen bin, konnte ich auch jahrelang eine Rundfunk-Sendung im SFB genießen, die da hieß: "Nur für starke Nerven" (bzw. später "Die Mitternachtsstory"). In dieser Sendung, die immer Samstag nacht um 23.50 ausgestrahlt wurde, las Friedrich Schoenfelder immer eine spannende Kriminal- oder Gruselgeschichte vor.