Manchmal kommt es vor, dass gezielt (durch den Regisseur persönlich oder einen Supervisor) eine Stimme für einen Star gesucht wird, der vorher entweder noch gar keinen Film gedreht oder bisher zu unbekannt war, um eine Feststimme zu haben. Krass finde ich den Bericht in der Silhouette, wonach bei Good Morning, Vietnam" 69 Kandidaten für Robin Williams vorgesprochen haben, bevor sich Arne Elsholtz für Peer Augustinskis aussprach. Im Frühling/Frühsommer 2001 gab es in der TV Spielfilm einen Bericht zum Thema Synchronisation. Darin erzählte Daniela Hoffmann, dass man bei "Pretty Woman" eine Stimme suchte, die "sowohl ordinär als auch fein" klingen musste. Sie sei genommen worden, weil man ihre Lache "am dreckigsten" gefunden hätte. Bei "Die Faust im Nacken" setzte sich Produzent Sam Spiegel für Harald Juhnke ein, nachdem es zuvor ebenfalls ein umfangreiches Casting gegeben hatte. Die genaueren Umstände hat Juhnke selber ja in seinen Memoiren geschildert.
In Sabine Pahlkes "Handbuch Synchronisation" heißt es (unter Berufung auf Oliver Rohrbeck), dass es für Jamie Foxx in "Ray" ein zwölftägiges Casting gegeben habe. Rohrbeck habe schließlich seinen Favouriten Charles Rettinghaus durchgesetzt, obwohl dieser beim ersten Anlauf von den Verantwortlichen noch abgelehnt worden sei (S. 106).
Am Anfang dieses Fernsehbeitrags von 1994 heißt es, dass Manuel Straube als Simbas Gesangsstimme in "König der Löwen" aus "mehreren hundert Kindern" ausgewählt worden sei:http://www.youtube.com/watch?v=TEDfLM3cKDo