Wie geht es euch, wenn ihr Hörspiele oder Hörbücher hört, die von bekannten Synchronstimmen gesprochen worden? Seht ihr dann immer einen der Schauspieler vor Augen, der von dem Sprecher sonst synchronisiert wird oder könnt ihr das gut trennen? Beispielsweise Torsten Michaelis in der Hörspielreihe "Caine" von LAUSCH - Ich muss bei der Stimme auch häufig an Wesley Snipes denken, was aber bei Caine überhaupt nicht stört. Die Stimme passt hier wie Faust aufs Auge, was übrigens auch für alles anderen Sprecher der Reihe gilt. Wohingegen ich bei Drizzt, die Saga vom Dunkelelf, was ebenfalls von LAUSCH produziert wird, zunächst witzigerweise immer Jack Black als Dunkelelf vor dem inneren Auge hatte, da Drizzt, von Tobias Meister gesprochen wird. Klar, Tobias Meister spricht u.a. auch Brad Pitt und Kiefer Sutherland, aber ich hatte nun einmal Jack Black vor dem geistigen Auge. Nach der ersten CD habe ich das überwunden und nun ist Meister als Drizzt für mich auch einfach Drizzt, aber am Anfang war das witzig. Also wie geht es euch mit solchen Erfahrungen? Gibt es Hörspiele, die ihr euch gerade wegen der gut besetzten Sprecher kauft? Gibt es Hörspiele oder Hörbücher, die ihr von der Story her interessant findet, aber gerade wegen der Sprecher nicht kauft? Verfolgt ihr das Schaffen der Synchronsprecher denn auch bis in Hörspiele und Hörbücher hinein?
Oh, danke, aber eine Antwort auf alle meine Fragen kommt da ja nicht wirklich drin vor. Um Hörspiele geht es da gar nicht, oder Ist aber dennoch sehr interessant zu lesen, da es zumindest die Frage beantwortet, was für Hörbücher so gehört werden und wie die Sprecher da so sind.
Ich denke, das Thema verdient durchaus seinen eigenen Thread, wenn auch die "Begeisterung" womöglich geringer ausfällt. Etwas kann ich dazu beitragen, betrifft Videospiele.
Es ist für mich oft ein gewisser Zwiespalt. Denn es gibt etliche bekannte (und auch unbekannte, aber um die geht es im Speziellen jetzt nicht) Stimmen, die ich liebend gerne höre. Doch im Videospiel stören sie mich regelrecht. Als Einwurft sei gesagt, dass ich die Frankfurter Dinger gar nicht erst spiele, weil die Liste ewig werden würde, was mich daran stört. Aber bei den absoluten Spitzensprechern werde ich auch abgeschreckt. Ich habe so genau noch gar nie zu ergründen versucht, woran das liegt, und würde sogar sagen, dass es nicht daran liegt, dass ich die jeweiligen Hollywood-Schauspieler vor Augen bzw. im Ohr habe. Aber dennoch erscheint mir manches nicht so irre kreativ, teils gar nur wegen der Prominenz besetzt. Da lobe ich mir immer die Produktionen, in denen man gute, durchaus bekannte Leute nimmt, jedoch nicht einzig in der Absicht die Besetzungsliste auszuarbeiten scheint, dass NUR Hollywoodstimmen zu Wort kommen.
Was die Hörbuchwelt betrifft, so muss ich sagen, dass es mir nach wie vor lieber ist, selbst das Buch in die Hand zu nehmen. Dann kann meine Phantasie das eigenständig interpretieren und ich kann schöne oder "tiefsinnige" Stellen auch nochmals lesen, langsamer lesen oder mal innehalten. Das ist mir persönlich beim Lesen sehr wichtig und daraf möchte ich nicht verzichten. Im Auto gibt es Radio, eine Musik-CD oder mal ein schönes Hörspiel.
Jedoch höre ich mit großer Freude motor FM und dort gibt es immer wieder Buchtipps. Wenn vorhanden wird die entsprechende Stelle aus dem Hörbuch eingespielt. Und wer mich in dieser Richtung wirklich, "trotz" immenser Prominenz, begeistern konnte, war Christian Brückner. Es ist vielleicht eine Frage der Auswahl und der Liebe des Vortragens. Leider hat man manchmal bei Hörbüchern, soweit ich mit diesen in Kontakt kam (daher bitte ich die Fans und Kenner um Entschuldigung für das vielleicht naive Statement), manchmal den Eindruck, dass der Sprecher es eher als einen Auftrag unter vielen behandelt und nicht wirklich als ein eigenständiges, lebendiges Werk, das durch ihn transportiert werden soll. Mitunter liegt es, denke ich, auch daran, dass ich nach wie vor meine Bücher lieber selbst lese als sie mir vortragen zu lassen.
Ein letzter Gedanke aber noch, eigentlich fast konträr zu den oben geäußertem Gedanken: Hörbücher, die von jemandem gelesen werden, den ich nicht kenne, kommen ÜBERHAUPT NICHT in Frage. Hörbücher, die ein bekannter Sprecher, den ich schätze, liest, dagegen immerhin VIELLEICHT.
Und last but not least: Eigentlich ist es bei mir so, dass ich, wenn ich eine bekannte Stimme höre, nicht denke "Ah, Brad Pitt!", sondern eben "Ach, Tobias Meister." Ganz ungeachtet der Feststimmen, die er (oder jeder andere) innehat.