Ein weiteres Kuriosum aus der Vita von Bert I. "Mr. BIG" Gordon, diesmal ohne Gigantomanie-Spinnereien, dafür mit putzigen Gruseleffekten. Die Synchro an sich ist Berliner Wertarbeit - wäre da nicht Eva-Maria Werth, die Susan Gordons darstellerische Inkompetenz (als Kind ["Jimmy und die Piraten", "Turm der schreienden Frauen"] war die besser) mit ihrer nervtötendsten Stimmlage in jeder Minute unterstreicht.
Das Kabinett der blutigen Hände Originaltitel: "Picture Mommy Dead", USA 1966 Deutscher Kinostart: 23.07.1970 Verleih: MGM
Deutsche Fassung: MGM Synchronisations-Atelier (Berlin) Buch & Dialogregie: Hans Joachim Szelinski
Edward Shelley (Don Ameche) - Paul Klinger Francene Shelley (Martha Hyer) - Anneliese Priefert Jessica Shelley (Zsa Zsa Gabor) - Ingeborg Wellmann Susan Shelley (Susan Gordon) - Eva-Maria Werth Anthony (Maxwell Reed) - Jochen Schröder Mr. Clayborn (Wendell Corey) - Martin Hirthe Schwester René (Signe Hasso) - Elfe Schneider Elsie Kornwald (Anna Lee) - Inge Wolffberg
nicht creditiert: 1. Frau (Paulle Clark) - ? Junge (Kelly Corcoran) - ? 3. Frau (Steffi Henderson) - ? Vater (Robert Sherman) - ? 2. Frau (Marlene Tracy) - ?
Könnte es sein, dass die deutsche Fassung einige Jahre auf Eis lag? Denn Paul Klinger in einer Berliner Synchro von 1970 kommt mir eher ungewöhnlich vor.
Zitat von bertiKönnte es sein, dass die deutsche Fassung einige Jahre auf Eis lag? Denn Paul Klinger in einer Berliner Synchro von 1970 kommt mir eher ungewöhnlich vor.
Muss nicht sein, wenn es eine Arbeit der Ultra war.
Dann könnte es natürlich auch sein, dass dort jemand auf Klinger bestand. Denn ebenso wie Wolfgang Kieling und Heinz Drache war er auffällig oft in MGM-Synchros zu hören (alle drei aber auch oft bei der Ultra).
Stimmt, Klinger war oft in MGM-Synchros zu hören. In meiner geheimen Wunschvorstellung ist er auch auf Cary Grant in "Der unsichtbare Dritte" zu hören.
Zitat von SilenzioIn meiner geheimen Wunschvorstellung ist er auch auf Cary Grant in "Der unsichtbare Dritte" zu hören.
Ne, in meiner Vorstellung ist und bleibt das Ackermann. Ich werde es wohl nie nachvollziehen können, daß man Ackermann zur Verfügung hat und ihn den falschen Schauspieler sprechen läßt. Das war in diesem Fall sogar noch schlimmer als bei "Anatomie eines Mordes" (wo Hans Nielsen für James Stewart sprach, obwohl Siegmar Schneider in einer Nebenrolle dabei war).
Würde ich relativer sehen. Curt Ackermann für Grant war auch nicht das Non-Plus-Ultra. Für Grant gab's meiner Meinung nach keinen Idealsprecher. Das sieht bei James Stewart mitnichten schon anders aus.
Aber zum Film zurückzukommen: Ich hab gestern mal in meine tiefe VHS-Sammlung gegriffen und mir "Das Kabinett der blutigen Hände" zu Gemüte geführt. Ergänzen kann ich leider nichts. Die Sprecherin von Martha Hyer würde mich auch mal interessieren. Erinnert mich an die Sprechweise von Gisela Reissmann - aber die ist es definitiv nicht. Eva-Maria Werth war nicht "das Gelbe vom Ei", aber nicht gänzlich unerträglich - da gab's schon schlimmeres. Die übrige Besetzung wertet den Film aber wieder auf, allen voran Martin Hirthe. Alles im allen eine durchaus solide MGM-Synchro eines annehmbaren B-Horror-Films.
Zitat von SilenzioAlles im allen eine durchaus solide MGM-Synchro eines annehmbaren B-Horror-Films.
Kann man so stehen lassen. Gerade Hirthe im "Ironside"-Modus lohnt, leider hat er ja nur eine Szene. Martha Hyers Stimme ist mir nicht unbekannt - sie war bei "Vier Frauen und ein Mord" (auch MGM) dabei - aber wie die heißt...
Was Frau Werth angeht - ich höre ihre Stimme so schon nicht gerne, aber in dieser Rolle (die schon am miserablen Schauspiel von Susan Gordon leidet) geht sie mMn gar nicht. Daß es allerdings schon Schlimmeres gab, steht außer Frage (Ode auf Grant z. B. ).
Der Werberatschlag löst das Rätsel um Martha Hyers Stimme: es ist mal wieder Anneliese Priefert, die ja um diese Zeit bei MGM sehr häufig zu hören war.
Elfe Schneider ist auch korrekt und "Elsie Kornwald" ist Inge Wolffberg.