Schon seit den 70er oder 80er Jahren passiert es ja immer wieder, dass EUROPA für seine Hörspiele Sprecher aus Berlin (z.B. Caroline Ruprecht, Uschi Hugo, Simon Jäger, Jürgen Thormann, Oliver Rohrbeck, Maud Ackermann, Rebecca & Wolfgang Völz,...) und sogar aus München (Oliver Mink, Scarlett & Manou Lubowski...) nach Hamburg holt. Ich finde das zwar nicht schlecht, frage mich aber immer wieder nach dem WARUM? Es ist ja nicht so, dass es nicht auch in Hamburg genug gute Sprecher gibt. Wenn man jetzt (wie z.B. bei "Fünf Freunde") die Originalsprecher aus der Serie nehmen will, kann ich das ja noch nachvollziehen. Aber es war mir immer ein Rätsel, wozu bei Serien wie "Regina Regenbogen","Hanni und Nanni","Willi Wipfel" oder "Die Pizza-Bande" extra Sprecher von auswärts geholt werden mussten...
Caroline Ruprecht hat mal in einem Interview gesagt, dass das damals immer sehr spannend für sie war, weil die Berliner Sprecher wohl mit dem Flugzeug von Berlin nach Hamburg fliegen durften. Und in Zeiten vor den heutigen Billigfliegern frage ich mich, ob EUROPA irgendwie zu viel Geld zur Verfügung hatten, eben gerade weil - wie schon gesagt - auch in Hamburg genügend Sprecher zu findfen waren/sind...
Zitat Und in Zeiten vor den heutigen Billigfliegern frage ich mich, ob EUROPA irgendwie zu viel Geld zur Verfügung hatten, eben gerade weil - wie schon gesagt - auch in Hamburg genügend Sprecher zu findfen waren/sind...
Vielleicht waren sie einfach nur großzügiger im Geld ausgeben, schließlich haben sie damals sicherlich noch sehr gut, am Tonträgerverkauf verdient, während heute die Internetproblematik wohl eher zum Sparen in diesem Punkt anregt. Notwendig war das damals sicherlich nicht, aber es bringt eben mehr Abwechslung, wenn man nicht nur auf Sprecher aus einer Region setzt, solche Mischbesetzungen wären auch heute noch das denkbare Optimum, wenn dies denn finanziell günstig möglich wäre.
Trotz Mischbesetzungen hört man immer wieder die gleichen Sprecher. Meiner Meinung nach hätten sie viel mehr mischen dürfen. Mir fallen immer wieder die selben Stimmen auf. Oft in mehreren Folgen nacheinander.
Zitat Ich finde das zwar nicht schlecht, frage mich aber immer wieder nach dem WARUM? Es ist ja nicht so, dass es nicht auch in Hamburg genug gute Sprecher gibt.
Warum nicht? Oft hat man für eine Rolle eben eine ganz spezielle Stimme im Kopf. Wenn genug Geld vorhanden war und man seine Wunschbesetzung bekommen konnte, warum dann nicht machen? Sicherlich gab es früher eine ganze Reihe von Zwängen, aber diese extrem hyperknausrige Einstellung kam erst in den letzten Jahren so richtig durch. Zu den Hochzeiten Europas konnte man sich noch leisten künstlerisch zu denken - und hat das offenbar auch getan.
Wird keine Millionen gekostet haben, zumal auch berliner oder münchener Schauspieler im Rahmen ihres Theater-Engagements oder für Filmdrehs nach Hamburg kamen und damit sowieso schon greifbar nah waren. Dann noch freundlich fragen und zack! - haste den Pfitze! :D
Auch was die die letzten Jahre angeht, kann ich keine Knausrigkeit erkennen.
Wenn man sich allein die Besetzungen der letzten Drei-Fragezeichen-Folgen ansieht:
Joachim Pukaß, Martin Semmelrogge, Jürgen Thormann, Udo Schenk, Dennis Schmidt-Foß, Tobias Meister, Hansi Jochmann, Regina Lemnitz, Ernst H. Hilbich, Luise Helm, Maud Ackermann, Horst Naumann...
Heikedine Körting hat mal in einem Interview gesagt das (zumindest in den 70er und 80ern) es am schönsten waäre mit Berliner Kindersprechern zu arbeiten da sie locker im Umgang und unkompliziert wären. Ich glaube aber nicht das das der einzige Grund war das viele Berliner nach Hamburg geholt wurden.
Europa legte schon in den ersten Jahren großen Wert auf bekannte Namen und Stimmen - das verstärkte sich in den 70ern noch, so war auch der Verkaufserfolg nahezu garantiert. Und berliner Stimmen waren nunmal durch das Synchrongewerbe bekannter als hamburger.
Bei TKKG in Folge 81 (1992) wirken gleich drei MÜNCHENER Sprecher mit. Nämlich Willi Röbke, Peter Musäus und Fred Maire. Alle drei haben eine hervorragende Leistung hingelegt, sind mir bei Europa davor und danach aber nie wieder untegekommen. Das fand ich schon immer etwas seltsam, denn auch sonst hat man sich eher selten bis nie Leute aus München geholt, oder? (abgesehen von den Kindersprechern in TKKG und Fünf Freunde). Eigentlich sprechen mit Hans Clarin in dieser Folge sogar vier Münchener. Aber der war ja recht häufig bei Frau Körting zu Besuch.
Fred Maire tauchte noch in "Die drei ???" Folge 50, Willi Roebke hingegen in Folge 56.
Zudem hatten Maire, Roebke und Peter Musäus Auftritte in Europas "A-Team".
Was das A-Team angeht, so hat man die vier Hauptsprecher der RTL-Synchro nach Hamburg geholt: Hermann Ebeling, Matthias Einert, Florian Krüger-Shantin und Karl-Schulz. Allerdings ist in den ersten ca. sechs Folgen noch Martin Kessler statt Michael Einert zu hören.
Allerdings tauchte von diesen fünf Sprechern nur Einert außerhalb der "A-Team"-Serie bei Europa auf: in "TKKG" Folge 75.
Um einen anderen Sprecher aus München zu nennen, der bei Europa auftauchte: Herbert Weicker ist in den Knight-Rider-Folgen 23 und 25 zu hören.
Man muss dazu sagen, sowohl "A-Team" als auch "Knight Rider" keine O-Ton-Hörspiele, sondern reine Hörspiele sind. Auf den Covern befand sich auch - wie auch bei den ersten "Fünf Freunde"-FOlgen - der Hinweis, dass in den Hauptrollen die Originalsprecher aus der TV-Serie mitwirken.
Außerdem gab es auch noch eine "Zurück in die Zukunft"-Adaption von Europa, in denen Sven Hasper, Stephan Schwartz, Liane Rudolph und Hansi Jochmann ihre Rollen wiederholen. Natürlich ist auch Lutz Mackensy als Doc Brown dabei, hier jedoch in allen drei Teilen.
Man muss dazu sagen, sowohl "A-Team" als auch "Knight Rider" keine O-Ton-Hörspiele, sondern reine Hörspiele sind. Auf den Covern befand sich auch - wie auch bei den ersten "Fünf Freunde"-FOlgen - der Hinweis, dass in den Hauptrollen die Originalsprecher aus der TV-Serie mitwirken.
Das ist ja mal ineteressant. Ich hatte keine Hörspiele dieser beiden Reihen, aber da eigentlich fast alle anderen Hörspiele zu Fernsehserien, die ich bisher kannte, lediglich gekürzte TV-Aufnahmen mit unterlegtem Erzähler waren, hatte ich angenommen dies wäre hier auch der Fall gewesen.
Zitat von CommanderDas ist ja mal ineteressant. Ich hatte keine Hörspiele dieser beiden Reihen, aber da eigentlich fast alle anderen Hörspiele zu Fernsehserien, die ich bisher kannte, lediglich gekürzte TV-Aufnahmen mit unterlegtem Erzähler waren, hatte ich angenommen dies wäre hier auch der Fall gewesen.
Bei "Knight Rider" war es auch kein großes Problem, an die Hauptsprecher zu kommen, denn die gingen ja (war ja auch eine Hamburger Synchro) ohnehin bei EUROPA ein und aus. Man hat sogar den Intro-Sprecher aus der Serie Christian Günther für die Hörspielfassungen nicht nur das (abgeänderte) Intro sprechen lassen, sondern ihn gleich zum Erzähler gemacht.
In den Gastrollen kamen hingegen meist andere Sprecher zum Einsatz als in der TV-Version. Meines Wissen war nur KARR hier die Ausnahme. Er wurde auch hier von Rüdiger Schulzki gesprochen, etwas anderes wäre auch kaum hinnehmbar.
Es gibt natürlich auch das Phänomen, dass lediglich die Tonspur eines Films oder eine Serie zurechtgeschnitten wird und mit einem Erzähler versehen sind. Das war aber mehr die Spezialität des Hörspiellabel "Karussell" (Alf, diverse Disney-Filme/Serien, Beverly Hills 90210, Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert, Kommissar Rex, Die Simpsons und und und...) und Poly ("Fünf Freunde"-TV-Serie, Kimba, Biene Maja, Heidi; aber alle ohne Erzähler)
EUROPA hatte auch ein paar solcher O-Ton-Hörspiele im Programm, aber vergleichsweise wenige. Zum Beispiel "Mandara" oder auch "Dallas"