MARRAKESCH Großbritannien 1966 Regie: Don Sharp Produzent: Harry Alan Towers
TONY RANDALL.....Andrew Jessel -- Holger Hagen SENTA BERGER.....Kyra Stanovy -- sie selbst HERBERT LOM.....Mr. Casimir -- Herbert Weicker TERRY-THOMAS.....El Caid -- John Pauls-Harding WILFRID HYDE-WHITE.....Arthur Fairbrother -- Robert Klupp KLAUS KINSKI.....Jonquill -- Werner Uschkurat MARGARET LEE.....Samia Voss -- Heidi Treutler GRÉGOIRE ASLAN.....Achmed -- Klaus W. Krause JOHN LE MESURIER.....George Lillywhite -- Harald Wolff EMILE STEMMLER.....Hotelangestellter -- Ernst Konstantin HELEN SANGUINETTI.....Madame Bousney -- ??? FRANCISCO SÁNCHEZ.....Martinez -- ??? WILLIAM SANGUINETTI.....Polizeichef -- Wolf Ackva HASSAN ESSAKALI.....Polizist auf Motorrad -- ??? KEITH PEACOCK.....Philippe -- ??? BURT KWOUK.....Export Manager -- Panos Papadopoulus MARIA ROHM.....Frau im Auto -- kein Dialog
Sehr unterhaltsamer Streifen mit toller Besetzung.
Zu dieser Zeit scheinen von Harry Alan Towers produzierte Filme neben der Berliner Union oft bei der Aventin gelandet zu sein. Wenn dem auch hier so war: Könnte Manfred R. Köhler Regie geführt haben? Beim "Todeskuss des Dr. Fu Man Chu" tat er es, beim "Rätsel des silbernen Dreiecks" tippte Stefan auf ihn, bei "Ich, Dr. Fu Man Chu" scheinen zumindest einige Indizien dafür zu sprechen. Der deutsche Dialog enthält zwar keine englischen Floskeln, die absolut "unenglisch" ausgesprochen werden (wie bei einigen seiner Arbeiten, z. B. "Citizen Kane"), aber dafür eine Szene in der Mitte, bei der ich (auch ohne Kenntnis des Originals) den Verdacht habe, dass hier etwas hinzugefügt wurde: Als Jessel etwa in der Mitte des Films vom Dach springt und auf dem Kamel landet, kommentiert er das mit einigen albernen Ausrufen. Beim "Dreieck" wurde die im Original fast völlig stumme Anfangssequenz mit überflüssigen und unpassenden Sprüchen zugekleistert, gleiches gilt für eine Prügelszene im "Geheimnis der gelben Mönche". Leider kann ich nichts dazu sagen, ob an der Besetzung etwas für Köhler typisches ist oder nicht.
Was die Besetzung betrifft, ist es schwer zu sagen, da sie die typische münchner der 60er Jahre ist. Aber die albernen Sprüche deuten sehr darauf hin - Köhler hat ja gleichzeitig mit Brunnemann (oder sogar früher) damit angefangen, diese Unsitte zu etablieren. Dem Constantin-Verleih scheint's ja sehr gefallen zu haben.
Wenn dem so war, müsste man Köhler immerhin dafür loben, dass er der erste war, der Weicker auf Lom besetzt hat. In diesem Fall waren die Sprüche zum Glück nicht so verheerend, und da der Film an sich relativ komödiantisch ist, stören sie auch nicht weiter (das sieht beim "Dreieck" schon anders aus).
Ich habe den Film auch nur deutsch vorliegen, aber vor längerer Zeit mal im Original gesehen. In allen Details kann ich das jetzt nicht sagen, aber alberne Dialoge gibt es im Original auch - der Film trägt ja parodistische Züge und will auch mal albern sein.
Immerhin ist Holger Hagen für Tony Randall ein Segen, der ist im Original zwischendrin nämlich recht nervig mit seinem Gekaspere.
Die Herberts Lom und Weicker zu vereinen, war jedenfalls eine gute Idee - leider dauerte es lange, bis man wieder darauf zurückkam.
Manfred R. Köhlers "Ausschreitungen" in Dialogbüchern sind mir aber immer noch lieber als jene von Brandt und Brunnemann. Köhler wandte sie an zur Bereicherung der Dialoge, während sie bei Brunnemann und besonders Brandt ja schon zur Manie wurden. Die schrieben wohl seitenweise Pointen und Sprüche, die sie dann einfach in Dialogbücher einbauten. Bei Köhler hat das immerhin noch irgendwie mit dem jeweiligen Film zu tun, was man bei den anderen nicht unbedingt so sagen kann.
Stimmt, nach Blick in die Synchronkartei ungewöhnlich, um nicht zu sagen unwahrscheinlich. Vielleicht nur eine Ähnlichkeit. Ich mach später mal ein Sample.
Zweifel berechtigt - das ist nicht Elsholtz. Aber wer das sein könnte...? Hat fast was von GGH, der ordentlich hoch spricht, aber der wäre in solchem Cameo maximal in eigenen Regiearbeiten oder bei der Ultra denkbar.