Abwarten und mal schauen, zu was das Ganze führt. Nebenbei: Die Gilde war auch Thema im IVS-Newsletter Unsyncbar vom Dezember 2011. Sehr gut finde ich den Ansatz, dass auch die Synchronstudios als solche Mitglieder werden können. Die Ziele von Die Gilde sind in jedem Fall sinnvoll und man muss sich fast schon fragen, warum es so lange gedauert hat, sich derart umfassend zu organisieren -> schließlich sitzen alle Beteiligten in einem Boot. Ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt und auf die möglichen Auswirkungen auf den IVS...
Momentan findet übrigens scheinbar eine Überarbeitung der Seite statt; jedenfalls sind neue Bilder aufgetaucht, die vor kurzem noch nicht da waren.
Wir stimmen gegen die Einführung von Bande Rythmo! Und damit für das gängige Take by Take-Verfahren. 👍 Ein wichtiger Punkt der Mitgliederversammlung des Verbands am 04.03. war die Diskussion um die Einführung der hauptsächlich in Frankreich genutzten Aufnahmemethode Bande Rythmo in Deutschland.
Zum Hintergrund:
In Deutschland wird das zu sprechende Material in kurze Takes von durchschnittlich 5 Sekunden (entspricht ein bis zwei Sätzen / 10 Wörtern) aufgeteilt. Die Synchronschauspieler*innen können sich die Originalszene anschauen und entsprechend auf sich wirken lassen, während sie den Text im Kurzzeitgedächtnis abspeichern, bevor es Take für Take an das Einsprechen geht.
Bande Rythmo bedeutet, einen längeren Loop von 45-60 Sekunden laufen zu lassen, wobei der Text parallel zum Bild eingeblendet wird. Die Schauspieler*innen lesen ihn weitestgehend ab. Da bleibt wenig bis kein Raum für eine schauspielerische Arbeit.
Ein weiterer Unterschied zwischen Take-by-Take und Bande Rythmo ist das Teamwork. Während im deutschen Atelier Schauspieler*innen, Regie, Ton und Cut Hand in Hand arbeiten, wird bei Bande Rythmo auf Cutter*innen verzichtet. Somit müssen es entweder die Sprechenden selbst oder Ton und Regie mit übernehmen, darauf zu achten, ob Mundschlüsse getroffen, zu schnell oder zu laut geredet, oder die Spielhaltung richtig erfasst wurde.
Wir sehen in dem Verfahren einen technischen Rückschritt, der letztlich nur dazu dienen soll, auf Kosten der Qualität Zeit und damit Geld zu sparen, und befürchten den Abfall der Qualität deutscher Synchronisationen.
Deshalb befürworten wir als Synchronverband e.V. – Die Gilde weiterhin das bewährte Take-by-Take.