GB/USA, 1954 Regie: Tay Garnett Buch: Alec Coppel Musik: John Addison Produktion: Warwick Film (Irvin Allen/Albert R. Broccoli) Verleih: Columbia
Deutsche Fassungen:
Kino (1955): Firma: ? Dialogbuch: ? Dialogregie: ?
Fernsehen (1980): im Auftrag der ARD Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke Dialogbuch: Hans Bernd Ebinger Dialogregie: Dietmar Behnke
Ein ausgesprochen kurzweiliger Abenteuerfilm, in dem Alan Ladd vielleicht manchem als Ritter kurios erscheint, aber er schlägt sich tapfer. Peter Cushing ist ein so vollendeter Bösewicht, dass es mich wundert, warum er nicht sofort nach Hollywood beordert wurde. Tolle Schauspieler, rasantes Tempo, schöne Kulissen und perfekte Musik-ein Ritterfilm wie aus dem Bilderbuch.
Soundsamples kann ich leider keine erstellen, vielleicht hat jemand Ergänzungen. Dann und wann sind bekannte Stimmen zu hören, die ich aber keinem Namen zuordnen kann.
Es spielen und sprechen (Kino/Fernsehen):
Alan Ladd (John) Horst Niendorf / Norbert Langer
Andre Morell (Sir Ontzlake) Walter Süßenguth / Horst Schön
Patricia Medina (Linet) Margot Leonard / Alexandra Lange
Harry Andrews (Earl of Yeonil) Eduard Wandrey / Heinz Theo Branding
Peter Cushing (Sir Palamides) Curt Ackermann / F. G. Beckhaus
Anthony Bushell (König Arthur) Friedrich Joloff / Joachim Kerzel
Laurence Naismith (Domo) Wolfgang Eichberger / Herbert Stass
Patrick Troughton (König Mark) ??? / Jürgen Thormann
Bill Brandon (Bernard) ??? / ???
Ronald Adam (Abt) Alfred Balthoff / Gerd Duwner
Basil Appleby (Sir Hastings) ??? / Lutz Riedel
Tommy Moore (Johns Lehrling) ??? / ???
John Kelly (Holzfäller) ??? / ???
David Paltenghi (Hoher Priester) ??? / ???
Elton Hayes (Minnesänger-kein Text, nur Gesang) O-Ton oder geschnitten / ??? -Gesang eingedeutscht!
Zitat von fortinbras im Beitrag #1Deutsche Fassungen:
Kino (1955): Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke Dialogbuch: Hans Bernd Ebinger Dialogregie: Dietmar Behnke
Fernsehen (19??): Firma: ? DB: ? DR: ?
Bei Arne werden Ebinger und Behnke der Zweitsynchro zugeordnet, was mir auch weitaus logischer erscheint. Ich wüsste von beiden nämlich nicht, dass sie um 1955 herum schon aktiv gewesen wären.
Ich habe den Filmtitel mit dem Zusatz "Synchrondatenbank" eingegoogelt und da kam nur der Eintrag für die Kinofassung. Hätte ich besser recherchieren sollen.
Ich weiß nicht sehr gut Bescheid, wer wann wie aktiv war, bzw nur bei wenigen Namen. Meine Angaben entnahm ich dem Filmvorspann-und der ist gänzlich in deutsch gehalten in leicht historisierenden Schriftzügen, was bei einer TV-Synchronisation von 1980 ein wenig ungewöhnlich erscheint. Es sei denn, man hätte im selben Schrifttypus die Synchronangaben hinzugefügt. Es gibt sicher eine Handvoll Filme, wo auch die Neusynchros einen eigenen Vorspann haben, aber 1980 war es schon fast immer üblich, nur mehr den deutschen Titel drüber zu blenden. Auch der Filmabspann mit den eingedeutschten Namen und Darstellern schaut eher älter aus, das schrieb man 1980 eigentlich auch nur mehr eigens deutsch, wenn "es spielten und sprachen" Teil der Credits war-was hier nicht der Fall ist. Jedenfalls werde ich mal Alexandra Lange für Patricia Medina eintragen, die ARD und das Jahr 1980.
Und vielleicht lässt sich noch etwas dazu herausfinden...! Danke jedenfalls für die Information.
Zitat von fortinbras im Beitrag #3Ich habe den Filmtitel mit dem Zusatz "Synchrondatenbank" eingegoogelt und da kam nur der Eintrag für die Kinofassung.
Da Ebinger aus meiner Sicht eher in die Achtziger als in die Fünfziger gehört, würde ich ihm ohne Bedenken (und auch ohne den Film zu kennen) das Dialogbuch der Zweitsynchro zuschreiben. Und dass Behnke 1955 schon Regie geführt hätte, wüsste ich auch nicht.
Ich habe das mal korrigiert. Da ich mich nur mit wenigen Dialogautoren/-regisseuren auskenne, wird deine Zuordnung sicher stimmen. Vielleicht ist hier wirklich die Ausnahme mit dem deutschen Vorspann gegeben.
Mein Daddy muss immer lachen, wenn er Alan Ladd im Ritterschürzerl sieht. Das wäre noch lustiger als John Wayne in römischer Uniform. Mich hat das nicht gestört, das ist der einzige Film, den ich mit Alan Ladd kenne.
Viele Filme mit Ladd kenne ich auch nicht. Einen Film Noir, dessen Titel mir grad nicht einfällt, darin wird er von Wilhelm Borchert synchronisiert. "Mein grosser Freund Shane", "Die Unersättlichen" und eben "Unter schwarzem Visier". Bei mir hat Ladd kein bestimmtes Image. Horst Niendorf gefiel mir hier sehr gut, Borchert passte auch. Besonders sagte mir aber Heinz Engelmann zu in "Die Unersättlichen", da wirkte seine Stimme wie eine moralische Instanz. Ach ja, bei "Denn sie wissen nicht, was sie tun" war Ladd auch dabei. Aber nur als Foto im Spind von Sal Mineo und da musste er ja nicht synchronisiert werden...(meine Witze kommen über das Stadium von vagen Experimenten auch nie hinaus) Ich finde Ladd in Ritterkostüm nicht besser oder schlechter als Cornel Wilde oder Burt Lancaster. Engländern dürfte Ladds amerikanischer Akzent vermutlich lächerlich vorkommen inmitten der schön gesprochenen anderen Texte. Aber das spielt bei einer Synchronisation ja keine Rolle.
Einen Nachtrag zur Sprecherliste, den ich schlampigerweise vergessen habe:
ein Ritter vor dem Schloss von Sir Palamides (Schauspieler ???) wird auch von Curt Ackermann synchronisiert in der Kinofassung. Das nenne ich Loyalität, wenn der Diener sich die Stimme seines Herrn aneignet. Kurios ist es nur, weil die Szene, in der dieser Ritter Alan Ladd droht, zwischen zwei Cushing-Szenen eingepfercht ist. Darum glaubt man, Sir Palamides selbst wäre plötzlich vor dem Schloß. Erst als das Gesicht deutlicher zu sehen ist, erkennt man, daß es jemand anderer ist!
Und noch etwas: die Figur des Bernard ist ein grobschlächtiger Boxer-Typ mit Glatze. Er hat nur zwei kurze Sätze im Film, die aber eine sehr prägnante Stimme präsentieren. Kennt jemand eine Synchronstimme aus den 50ern mit starkem österreichischen Akzent? Es hört sich beinahe nach Ady Berber an, was mir aber sehr kurios vorkäme.