geboren am 23. Mai 1929 gestorben am 26. Dezember 2006
Der vor allem als Bösewicht in französischen Kostümfilmen bekannte Delorme war an und für sich ein Stuntman, spezialisiert auf Reiter- und Fechtszenen. Erste kleine Schauspielaufgaben bekam er ab 1951, aber es dauerte einige Jahre, bis er wirklich größere und durchaus prägnante Rollen bekam. Delorme war ein formidabler Bösewicht oder Haudegen, vor allem in Mantel-und-Degen-Filmen machte er eine gute Figur. Auch abseits davon war er in einigen Genrefilmen zu sehen, in denen es meist zur Sache ging. Bis er sich 1987 aus dem Geschäft zurückzog war er auch als Stuntman aktiv, so hatte er einen kleinen Auftritt im James Bond-Film '"Moonraker" als Killer, der vom Baum stürzt. Obwohl Delorme nie eine klassische Schauspielausbildung genossen hatte, ging er neben den großen stars wie Marais oder Barray nicht unter und wurde von diesen zuvorkommend und mit Respekt behandelt.
Die Filmografie dürfte einige Lücken haben, vor allem in den Jahren 1951 bis 1960. Leider habe ich nicht mehr gefunden und die angaben sind teils auch widersprüchlich, wo Delorme als Schauspieler oder "nur" als Stuntman dabei war.
Danke für alle Erghänzungen und Hinweise - und liebe Grüße an Jeannot, der mir die Schaufel reichte, um nach Delorme zu graben...
1951: Unter dem Himmel von Paris - 1956: Die Wölfe - 1957: Ariane - Liebe am Nachmittag - 1958: Der Zauberdrachen - Ritter der Nacht - Karl Heinz Oppel (Ost) 1960: Mein Schwert für den König - Alf Marholm / Wilfried Ortmann (Ost) Austerlitz - Glanz einer Kaiserkrone - Friedrich Schoenfelder 1961: Das Bett des Königs - Die drei Musketiere: Ohne Furcht und Tadel - Ernst von Klipstein Die drei Musketiere: Haudegen der Königin - Ernst von Klipstein Im Zeichen der Lilie - Michael Chevalier Fracass, der freche Kavalier - Reinhard Glemnitz 1962: Der scharlachrote Musketier - Benno Hoffmann / Siegfried Seibt (Ost) Der Graf mit der eisernen Faust / Die Geheimnisse von Paris - Helmut Griem Das ist nichts für kleine Mädchen - Christian Marschall 1963: Zum Nachtisch blaue Bohnen - Christian Marschall Racambole 1964: Der Triumph des Musketiers - Ernst von Klipstein / Siegfried Seibt (Ost) Scharfe Sachen für Monsieur - Gerd Martienzen !!!/ Lothar Blumhagen (neu) 1965: Jack Clifton jagt Wostok III - Sie werden lästig, mein Herr! - OSS 117 - Pulverfaß Bahia - H. W. Clasen 1966: Hotel Paradiso - Pokerspiel um vier Damen - Gerd Martienzen Fantomas bedroht die Welt - Heinz Petruo Ich tötete Rasputin - 1967: Der Verrückte aus Labor 4 - 7 Mann und ein Luder / Sieben Mann und eine Frau - (falls er als Schauspieler dabei war) Geheimnisse in goldenen Nylons - Die Abenteurer - Balduin, der Ferienschreck - 1968: Der Stern des Südens - Leo Bardischewski Bei Bullen "singen" Freunde nicht - Der Mann im roten Rock - Catherine - Ein Leben für die Liebe - Ernst Kuhr 1969: Das Superhirn - 1970: Die offene Rechnung / Von Killern gejagt - kein Text Leo, der Kriegsheld - Quentin Durward (Serie, 1 Ep) - (Stunts und Kampfchoreographie) 1971: Schulmeister - Spion im Dienste Napoleons (Serie, 3 Ep) - Der große Coup des Kommissars - Flucht im Kreise - kein Text 1973: Cagliostro (Miniserie) - Reinhard Glemnitz 1974: Lorca, the Exorcist 1975: Nachtblende - 1976: Romantische Abenteuer auf Schloß Bois (Miniserie) - 1977: Richelieu (Miniserie) - Das Frauenhaus - Heinz Theo Branding 1979: Heinrich, der gute König (Miniserie) - Moonraker-streng geheim - kein Text 1981: Killer sind immer unterwegs - 1982: Die Erfindung des Monsieur Chambarcaud - 1984: Der Tiefflieger -
"Im Zeichen der Lilie": Michael Chevalier "Fracasse, der freche Kavalier": Reinhard Glemnitz "Scharfe Sachen für Monsieur": Gerd Martienzen (!) "Louis der Geizkragen" (Neusynchro): Lothar Blumhagen
In der DEFA-Fassung des "Pardaillan"-Zweiteilers war es wahrscheinlich Wilfried Ortmann. In "Sieben Männer und eine Frau" habe ich ihn nirgends entdecken können.
Ist das "Von Killern gejagt"? Unter diesem Titel ist er jedenfalls auf VHS erschienen. Dialog hat er keinen, kriegt nur von Michel Constantin ein paar ordentliche Hiebe verpasst.
Ein dickes Danke, fortinbras! Austerlitz - Friedrich Schoenfelder Stern des Südens - Leo Bardischewski Mit Stefans Meinung zu GRAF MIT DER EISERNEN FAUST (Glemnitz) kann ich mich nicht anfreunden. Delorme dürfte noch in wesentlich mehr Filmen in reinen Stunt-Szenen aufgetreten sein, z. B. FLUCHT IM KREISE (1972). Erinnern kann ich mich noch gut an seine Mitwirkung bei der Gala für notleidende Künstler (Winterzirkus) bei einer Persiflage auf DAS GROSSE FRESSEN, dürfte also ca. 73 gewesen sein. viele Grüße, Rolf
Wenn man Delorme in Filmen ohne Text eindeutig als ihn erkennt, dann gehört das für mich durchaus in eine Filmografie. Anders ist es bei Stuntszenen, in denen er ein reines Double ist.
Mittlerweile habe ich in "Der Graf mit der eisernen Faust" reingehört nochmal. Ich hatte mir vor einiger Zeit mit Fragezeichen Helmut Griem notiert. Anfangs hört es sich stark nach Glemnitz an, aber bei der längeren Dialogpassage dann kaum noch.
Der Gedanke hat etwas für sich, zumal ich beim letzten Ansehen von "Ludwig II." vorgestern den Gedanken hatte, dass, wenn er sich nicht selbst hätte synchronisieren können, Glemnitz für ihn ein sehr überzeugender Ersatz gewesen wäre. Da ich gerade die Szene, in der er gegenüber seinem König Dampf ablässt, noch gut im Ohr habe, werde ich den "Graf" mal hervor holen und vergleichen.
Fortinbras, ich bin beeindruckt. Auf die Idee muss man erst mal kommen. Ja, ich stimme Dir vollkommen zu: das ist Helmut Griem. Die Intonation ähnelt der von Glemnitz sehr stark, aber die Stimme liegt ein wenig tiefer - beides ist mir tatsächlich bei Griem (bevor Du diese Idee geäußert hast) in "Ludwig II." so aufgefallen. Und Du hast mich so überzeugt, dass ich es in meinem "Mantel und Degen"-Thread sofort so eintragen werde. Jeannot, ich kapituliere ... Nebenbei - der Film lief im DDR-Fernsehen unter dem Titel "Die Geheimnisse von Paris" - das könnte darauf hin deuten, dass eine eigene Synchronfassung angefertigt wurde (muss aber nicht), zumal einige sozialkritische Dialoge (wie der Originaltrailer verrät) aus der westdeutschen Synchro geschnitten wurden - wofern das nicht ein Sakrileg der französischen DVD ist, die das Master lieferte (so wie bei "Ritter der Nacht" und "Mein Schwert für den König"). Das Jahrbuch dürfte darüber Aufschluss geben, wobei Delormes Sprecher darin wohl kaum auftaucht - ich frag mal bei Silenzio nach.
Ab und zu findet auch ein blinde huhn ein kleines Korn...! Den Volltreffer werd ich sicher bald wieder ausgleichen.
Die Ähnlichkeit zwischen Griem und Glemnitz ist tatsächlich hoch, die Stimme betreffend. Griem hat sicher auch einige Synchronarbeiten gemacht, ehe er groß raus kam. Ich hatte ganz vergessen, daß ich mir seinen Namen für Delorme notiert hatte. Als ich heut nach Hause kam und nachschaute, war ich selbst etwas überrascht. Freut mich, daß mir mal etwas gelungen ist!
Laut Jahrbuch wurde der Film im DDR-Fernsehen in der West-Synchro gezeigt, auch unter dem entsprechenden Titel - möglicherweise wurde der Titel erst bei späteren Ausstrahlungen ausgetauscht, denn das Filmschauspielerlexikon des Henschel-Verlags gibt bei der 1981er Auflage eindeutig "Die Geheimnisse von Paris" an.
Danke für die Infos, dann werd ich mal nur den Alternativ-Titel bei "Der Graf..." hinzufügen. Und den de Funes-Film auch gleich korrigieren. Dann spielte er im Geizkragen aber wohl gar nicht mit, weil der schien nirgendwo auf.
Der Zauberdrachen Guy Delorme in einem Kinderfilm, der als kreuzbraver Feuerwehrmann eine Katze und dann besagten Drachen vom Baum holt - was es nicht alles gibt. Stimme leider nicht erkannt.
Zitat von fortinbras im Beitrag #1 1977: Das Frauenhaus -
Ich werde wohl alt: Ich bin überzeugt davon, dass ich die Synchronbesetzung vor einiger Zeit in die Synchronkartei eingetragen hab, aber keine Spur mehr davon. Aus dem Gedächtnis bin ich nicht mehr ganz sicher... ich glaube es war Branding.