Möhner besuchte ab 1937 die Schauspielschule und spielte danach Theater. Der Krieg unterbrach seine Karriere, aber nachher spielte der Wiener wieder an sämtlichen Bühnen seiner Heimat. Häufig war er als "Wiener Strizzi" zu sehen oder in Rollen eher egoisitisch ausgerichteter Personen. Nach ersten Filmrollen kam "Rififi", mit dem er seinen Durchbruch hatte. Auch "Die Geierwally" katapultierte ihn nach oben. Der überregionale europäische Film bot ihm nun mehr als Heimatfilme und er machte eine beachtliche Karriere. Laut seiner Theater- und Filmkollegin Grete Zimmer hatte er eine Abneigung gegen die Selbstsynchronisation und war sogar froh, sich mit anderer Stimme zu hören, sein unverkennbarer österreichischer Akzent blieb ihm und er fand seine Stimme wenig maskulin. Im Falle von "Der Mörder mit dem Seidenschal" wußte er bereits um seine Synchronisation und haspelte nur so den Text runter. Mit dem Niedergang des europäischen Genre-Kinos ging auch Möhners Karriere zu Ende, allerdings widmete er sich erfolgreich und vielfach ausgezeichnet der "naiven" Malerei und lebte ab den späten 70ern in Texas.
Wen's denn interessieert: in einigen englischen Filmen wurde Möhner vom britischen Synchronprofi Robert Rietty gesprochen.
Danke für alle Ergänzungen!
1949: Vagabunden der Liebe (O-Ton) 1953: Pünktchen und Anton (O-Ton) 1954: Die letzte Brücke (O-Ton) 1955: Rififi - John-Pauls Harding 1956: Die Geierwally (O-Ton) Wo die alten Wälder rauschen (O-Ton) 1957: Der Mann, der sterben muß - Werner Schumacher Weißer Holunder (O-Ton) 1958: Hinter der Maske / Arzt im Zwiespalt - Der Schlüssel - Die gelbe Hölle - Klaus Höhne 1959: Zurück aus dem Weltall (vmtl O-Ton) 1960: Sie pfiff und die Kerle kuschten - Die letzte Fahrt der Bismarck - Horst Niendorf 1961: Die Küche - 1962: Inshalla - Razzia am Bosporus - er selbst 1963: Die Zerstörung von Rom - Holger Hagen Der Fluch der grünen Augen - er selbst 1964: Das letzte Gewehr - Rainer Brandt 1965: 30 Winchester für El Diabolo - Klaus Kindler Der Mann von Toledo - Lothar Blumhagen 1966: Der Mörder mit dem Seidenschal - Rainer Brandt Der Mann, der kam, um zu töten - 1967: Radhapura, Endstation der Verdammten - Horst Niendorf Carmen Baby - Dynamit in grüner Seide - Rainer Brandt 1968: Geheimauftrag K - Herbert Weicker Die große Treibjagd - Horst Naumann 1971: Birdie - Der neue heiße Report: Was Männer nicht für möglich halten - Zu dumm zum ... - 1973: Ein Käfer auf Extratour - Horst Naumann 1974: Callan: Den Aasgeiern eiskalt serviert - 67 Tage: Die Republik von Uzice - Eine Armee Gretchen - Harald Juhnke 1975: Derrick (Serie, 1 Ep) (O-Ton) Das ganz große Ding - 1976: Die Frau am Fenster -
30 Winchester - Klaus Kindler Die große Treibjagd - Horst Naumnn Das letzte Gewehr - Rainer Brandt Der Mann von Toledo - Lothar Blumhagen Geheimauftrag K - Herbert Weicker - toller Schauspieler, den ich sehr gern sehe
danke für die vielen Ergänzungen! Da hatte der gute Carl auch eine ganze Palette an Sprechern, Blumhagen und Weicker lassen mich gar ein wenig erstaunen.
Ich mochte ihn auch immer sehr gerne, er hatte einfach etwas Besonderes. Ich fand sogar, daß er ein deutlich besserer Schauspieler war, als es vielleicht sogar er selbst sah. Die ganze Branche und den Beruf soll er ja nie überbewertet haben, sogar sehr realistisch betrachten können.
In Wien war er über Jahre ein Publikumsliebling am Theater und als er dann Karriere machte, waren die Wiener sehr stolz auf den schönen Carl. Aber heute kennt ihn fast keiner mehr, was ihn wohl nicht gestört hätte.
Kurioser Streifen, vermutlich schon 1959 gedreht, aber erst 1962 in den Verleih gekommen. Carl Möhner führte auch Regie, schrieb das Drehbuch und schrieb am Lied "Bosporus bei Nacht" (von Willy Hagara im OFF gesungen) mit.
Danke für das Soundsample, das ist er selbst - und wenn man ihn sich so anhört, kann man verstehen, warum es ihm (und anderen) ganz recht war, daß er synchronisiert wurde. Ehrlich gesagt könnte ich ihn mir in sämtlichen Rollen mit diesem eigentümlich-wienerischem Stimmchen nicht vorstellen (auch wenn er schon etwas besser klingen konnte).