Barrault gilt als einer der bedeutendsten Schauspieler und Theatermacher des 20. Jahrhunderts. Seine Leistungen prägten Generationen von Bühnenschaffenden über die Grenzen seiner Heimat hinaus und er kann als ebenso bedeutsam angesehen werden wie Laurence Olivier, nur daß letzterer durch ganz andere Filmarbeit bekannter geblieben ist.
Barrault studierte Schauspiel und debütierte 1931. Bereits 1935 war er mit einer eigenen Theatergruppe unterwegs, da ihm das klassische, veraltete Theater wenig lag und er einen moderneren, wahrhaftigeren Zugang zur Kunst hatte. 1940 wurde er erstmals an die "Comedie Francaise" berufen, im selben Jahr heiratete er Madeleine Renaud. 1947 gründeten sie eine Privatbühne und tourten um die halbe Welt. 1959 übernahm das Paar die Direktion des renommierten "Theatre de France". Als sich Barrault und Renaud während der Unruhen von 1968 auf die Seite junger revolutionärer Kreise schlugen, wurden sie ihrer Ämter enthoben und durften an keinem staatlich subventionierten Theater mehr auftreten. Auch Filmarbeit war kaum möglich. 1974 gründeten sie ein neues Theater, dem später von der französischen Regierung als Entschuldigung für vergangenes Unrecht ein neues Zuhause gebaut wurde.
Barrault war stets ein Theatermann, trat aber auch sporadisch vor der Kamera auf und seine Rolle in "Kinder des Olymp" ist dermaßen bekannt, daß Bilder daraus selbst jene schon gesehen haben, die sich nicht für alte Filme interessieren. Auftritte von Barrault vor der Kamera waren meistens etwas besonderes, auch wegen ihrer Seltenheit.
Danke für alle Hinweise und Ergänzungen!
1935: Sylvie / Die schönen Tage - 1936: Mayerling - O. m. U. Jenny - Helene Willführ - Beethovens große Liebe - 1937: Die Perlen der Krone - Ein sonderbarer Fall - 1938: Orage - Der Puritaner - 1939: Farinet - Die sanfte und die wilde Freiheit - 1942: Symphonie der Liebe / Phantastische Symphonie - Walter Klam / Hans-Ulrich Lauffer (Ost) Napoleons Braut - 1944: Engel der Nacht - 1945: Kinder des Olymp - Walter Pluess / Peter Arens (neu) Schatten über ein Frauenherz - 1948: Von Mensch zu Mensch - Gerry Wolff (Ost) 1950: Der Reigen - O.m.U. / ? (neu) 1954: Versailles - Könige und Frauen - 1959: Das Testament des Dr. Cordelier - 1960: Opfergang einer Nonne - 1961: Im Zeichen der Lilie - Wolfgang Engels 1962: Der längste Tag - Paul Edwin Roth 1964: Angst in der Stadt - 1982: Flucht nach Varennes - Fred Maire
Eine tolle Idee! Die unbekannten Größten ihrer Zeit. In der Reihe könnte ich mir noch Jouvet, Raimu, Baur, Jules Berry oder Arletty vorstellen. In der Aufstellung fehlt u. a. noch ANGST IN DER STADT (1964), der eine späte TV-Synchro bekam. Von Mensch zu Mensch - Gerry Wolff (DDR-Kino) Phantastische Symphonie - Hans-Ulrich Lauffer (DDR-Kino) Im Zeichen der Lilie - Wolfgang Engels