USA, 1948 Regie: Joseph Losey Drehbuch: Ben Barzman / Alfred Lewis Levitt, nach einer Vorlage von Betsy Beaton Musik: Leigh Harline Produktion: RKO
Deutsche Fassung (1980/81):
Firma: ?, Berlin Dialogbuch: Dialogregie:
Deutsche Erstausstrahlung: 29. März 1981 ARD
Inhalt:
In New England wird ein kahlgeschorener Junge aufgegriffen, der nicht sprechen will. Ein Psychiater dringt zu ihm durch und der Junge erzählt ihm seine Geschichte. Er kam zu seinem Großvater, als seine Eltern länger verreisen mussten. Das Leben verläuft ganz normal, bis er erfährt, dass er Kriegswaise ist. In dem Jungen kommen viele Fragen hoch und er macht sich Gedanken über den Zustand der Welt. Eines Nachts werden seine Haare plötzlich grün...
Zum Film:
Joseph Loseys beeindruckendes Regiedebut ist ein originelles, modernes Märchen. Eine Parabel auf damals aktuelle Themen, wie etwa Kriegswaisen und der etwas falsche Umgang der Bevölkerung mit dem Thema "Krieg und Heroisierung". Losey inszenierte stilsicher mit einem exzellenten Ensemble, vor allem Dean Stockwell besteht hervorragend inmitten einer ganzen Schar geübter Schauspieler. Losey thematisierte auch die Andersartigkeit eines Menschen und die Reaktion der Gesellschaft darauf. Damals alles durchaus brisante Themen und es dauerte nicht lange, da war der Film gegen Losey ins Spiel gebracht worden, um seine kommunistischen Umtriebe zu untermauern. Pat O'Brien, der zunächst diesen Film und seine Friedensbotschaft sehr mochte, distanzierte sich später als bekannter Kommunistenhasser davon. Kommerziell war der Film kein Erfolg, erwarb sich aber nach und nach seine verdiente Reputation. Losey spielt hier sehr geschickt mit einer relativ natürlichen Farbdramaturgie, die dem damals üblichen Technicolor-Kitschmuster gegenüberstand und sich bis heute viel von dem eigentümlichen Reiz bewahrt hat. Generell ein recht zeitlos präsentierter Film, nur Leigh Harlines Musik ist mitunter schwer verdaulich. Das später durch Nat King Cole sehr bekannt gewordene britische Volkslied "Nature Boy" ist hier als Titelsong zu hören.
Erstaunlicherweise, da Losey in Europa und auch Deutschland einen sehr angesehenen Status hatte, wurde sein Debutfilm erst 1981 mit einer deutschen Synchronfassung gezeigt. Diese ist trotz ihrem unvermeidbaren Anachronismus sehr gelungen, Oliver Rohrbeck und Alf Marholm stechen aus dem Stimmenensemble hervor und harmonieren perfekt. Wäre natürlich interessant zu wissen, ob sich Rohrbeck an die Arbeit erinnern kann und wie er mit Marholm zusammenarbeitete, denn die beiden sind absolut top.
Bislang gibt's noch keine Liste. Die zig Kinderrollen, von denen zudem die meisten nur indirekten oder keinen Tex haben, habe ich nicht aufgeführt.
Es spielen und sprechen:
Dean Stockwell (Peter Fry) Oliver Rohrbeck Pat O'Brien (Gramp Fry) Alf Marholm Barbara Hale (Miss Brand, Lehrerin) ??? Robert Ryan (Dr. Evans, Psychiater) Rolf Schult Samuel S. Hindson (Dr. Knudson, Arzt) ??? Charles Meredith (Mr. Piper) Heinz Giese Richard Lyon (Michael) ??? Walter Catlett (Der König) Franz-Otto Krüger Regis Toomey (Mr. Davis, Milchmann) Claus Jurichs David Clarke (Friseur) ??? Billy Sheffield (Red) ??? Johnny Calkin (Danny) ??? Anna Q. Nilsson (Kundin) Christel Merian Kenneth Patterson (Polizist) Jochen Schröder Dale Robertson (Polizist) Ulrich Gressieker Russ Tamblyn (Schuljunge) nur Gesang im O-Ton
Gertie Honeck könnte gut sein. Richard Lyon erinnert mich an Oliver Mink, wobei ich mir unsicher bin, ob 1980 nicht etwas spät für seine Berliner Phase ist. (Wenn ich seine Aussage im Hart4-Gespräch richtig im Kopf habe, gab es bei ihm Anfang der 80er eine längere Synchronpause, was sich auch mit den Einträgen bei Kaul deckt.)