Nikita Efremov Alexei Paschitnow Robert Glatzeder / Stefan Günther Ieva Andrejevaite Nina Paschitnow Shandra Schadt Taron Egerton Henk Rogers Constantin von Jascheroff / Constantin von Jascheroff / Manuel Straube Roger Allam Robert Maxwell Thomas Kästner / Kaspar Eichel Matthew Marsh Michail Gorbatschow Roland Hemmo / Roland Hemmo / Hans Bayer Toby Jones Robert Stein Hans Hohlbein / Hans Hohlbein / Michael Pan Ben Miles Howard Lincoln Frank Muth / Tom Vogt Togo Igawa Hiroshi Yamauchi Frank Muth / Peter Reinhardt Anthony Boyle Kevin Maxwell Jannik Endemann / Tim Schwarzmaier Miles Barrow Dennis Jackson Patrick Roche Greg Kolpakchi Boris Ricardo Richter Anna Lavrenteva Natasha Maria Koschny
Sowohl der Film, als auch die Synchro sind klasse geworden. Constantin von Jascheroff ist der absolute Hammer, schon alleine für ihn, hat sich das anschauen gelohnt. Die Problematik mit der Sprachbarriere hat man gut gelöst, so dass diese in den meisten Fällen aufrechterhalten werden konnte. Abgerundet wird es von einen gut recherchierten Dialogbuch und einer spitzen Regie!
TETRIS (DF 2023) (Tetris, UK 2023) ROLLE (BESETZUNG) DT. STIMME Henk Rogers (Taron Egerton) Constantin von Jascheroff Alexej Leonidowitsch Paschitnow (Nikita Efremov) Robert Glatzeder Sascha (Sofia Lebedeva) Anna Gamburg Kevin Maxwell (Anthony Boyle) Jannik Endemann Howard Lincoln (Ben Miles) Frank Muth Minoru Arakawa (Ken Yamamura) Tobias Diakow Valentin Igorowitsch Trifonow (Igor Grabuzov) Rainer Fritzsche Nikolai Belikow (Oleg Shtefanko) Lutz Mackensy Akemi Rogers (Ayane Nagabuchi) Anne Düe Eddie, der Bankier (Rick Yune) Roman Wolko Robert Maxwell (Roger Allam) Thomas Kästner Robert Stein (Toby Jones) Hans Hohlbein
Tracy (Mara Huf) Laura Oettel Dennis Jackson (Miles Barrow) Patrick Baehr Yamauchis Assistent (Nino Furuhata) Julian Tennstedt Hiroshi Yamauchi (Togo Igawa) Frank Muth Lincolns Sekretärin (Moyo Akandé) Antje Thiele Jo - Robert Maxwells Sekretärin (Jenni Keenan Green) Antje Thiele/? Boris - KGB-Agent (Greg Kolpakchi) Tim Moeseritz Hotelrezeptionistin (Zane Mihailova) Johanna von Gutzeit Sergej - Belikows Übersetzer (Dmitry Sharakois) ??? Nina Paschitnow (Ieva Andrejevaite) Johanna von Gutzeit Geheimdienstbeamter (Rob Locke) Andreas Conrad Michail Gorbatschow (Matthew Marsh) Roland Hemmo
Fernsehmoderator (???) ??? Nachrichtensprecherin [vo] Renate Weyl Echter Henk Rogers (Henk Rogers) O-Ton[Archivaufnahme] Echter Alexej Paschitnow (Alexej Paschitnow) O-Ton[Archivaufnahme]
Weitere gelistete Stimmen: Sebastian Borucki, Johanna von Gutzeit, Simon Köslich, Nele Alexandra Ortmann, Melina Witez
Synchronstudio: Iyuno Germany GmbH Übersetzung: Jacqueline Noah Dialogbuch: Anja Giehler Dialogregie: Frank Muth Produktion: Niall Potter Aufnahmeleitung: Mariola Szerkus Aufnahmeton: Oliver Mankewitz Schnitt: Sabine Pfeiffer Mischton: Alexander Steffens
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Taron Egerton wurde auch in KINGSMAN (2014) u.a. von Constantin von Jascheroff gesprochen, Anthony Boyle in THE PLOT AGAINST AMERICA (Serie 2020) von Jannik Endemann, Igor Grabuzov in 1942 - OSTFRONT (2019) von Rainer Fritzsche und Toby Jones in LES MISÉRABLES (1998) u.a. von Hans Hohlbein.
In den UTs bleiben fast alle russischen Namen in englischer Schreibweise (s.u.). Ich habe mir erlaubt, sie für diese Liste einzudeutschen. (Allerdings gegen Duden und WP, aber gemäß ISO Alexej statt Alexei.)
ROLLE (BESETZUNG) DT. STIMME Henk Rogers (Taron Egerton) Constantin von Jascheroff Alexej Leonidowitsch Paschitnow (Nikita Efremov) Robert Glatzeder Sascha (Sofia Lebedeva) Anna Gamburg [= Sofya Lebedeva] Kevin Maxwell (Anthony Boyle) Jannik Endemann Howard Lincoln (Ben Miles) Frank Muth Minoru Arakawa (Ken Yamamura) Tobias Diakow Valentin Igorowitsch Trifonow (Igor Grabuzov) Rainer Fritzsche Nikolai Belikow (Oleg Shtefanko) Lutz Mackensy [= Oleg Stefan] Akemi Rogers (Ayane Nagabuchi) Anne Düe Eddie, der Bankier (Rick Yune) Roman Wolko Robert Maxwell (Roger Allam) Thomas Kästner Robert Stein (Toby Jones) Hans Hohlbein
Tracy (Mara Huf) Laura Oettel Dennis Jackson (Miles Barrow) Patrick Baehr Alexejs Laborchef (Alexey Shedko) O-Ton[= Aleksey Shedko] MCWZ-Sekretärin (Natalia Gonchar) - Nintendo-Sekretärin, Japan (Ayano Yamamoto) ? Yamauchis Assistent (Nino Furuhata) Julian Tennstedt Hiroshi Yamauchi (Togo Igawa) Frank Muth Maya Rogers (Kanon Narumi) O-Ton Dmitrij Paschitnow (Timur Kassimkulov) [Kind] Peter Paschnitnow (Mark Khismatullin) - Julie Rogers (Karin Nurumi) (O-Ton) Lincolns Sekretärin (Moyo Akandé) Antje Thiele Nintendo-Programmierer (Bhav Joshi) ? Jo - Robert Maxwells Sekretärin (Jenni Keenan Green) Antje Thiele/? [= Jenni Keenan-Green] Einreisebeamtin (Irina Kara) ? Boris - KGB-Agent (Greg Kolpakchi) Tim Moeseritz Hotelrezeptionistin (Zane Mihailova) Johanna von Gutzeit Moskauer Händler (Sergii Levchenko) O-Ton Kundin beim Händler (Katarzyna Sanak) O-Ton ELORG-Sekretärin (Christine Koudreiko) O-Ton Sergej - Belikows Übersetzer (Dmitry Sharakois) ? Nina Paschitnow (Ieva Andrejevaite) Johanna von Gutzeit Alexejs Nachbarin (Olga Utkina) O-Ton Russische Aktivistin (Polina Sulim) O-Ton Geheimdienstbeamter (Rob Locke) Andreas Conrad Michail Gorbatschow (Matthew Marsh) Roland Hemmo Russischer General (Len Blavatnik) O-Ton Sicherheitsberater (Peter Burlakov) O-Ton Grenzschutzbeamtin (Daria Westbrook) ? Flugbegleiterin (Anna Lavrenteva) O-Ton/?
Übersetzer {29:54} Übersetzerin {30:41} Übersetzer {30:44} Übersetzer {1:02:17} Flughafen-Durchsage [vo] {1:43:08} f Flugbegleiterin [vo] {1:45:34, 1:46:59} f
Weitere gelistete Stimmen: Sebastian Borucki, Johanna von Gutzeit, Simon Köslich, Nele Alexandra Ortmann, Melina Witez
Synchronstudio: Iyuno Germany GmbH Übersetzung: Jacqueline Noah Dialogbuch: Anja Giehler Dialogregie: Frank Muth Produktion: Niall Potter Aufnahmeleitung: Mariola Szerkus Aufnahmeton: Oliver Mankewitz Schnitt: Sabine Pfeiffer Mischton: Alexander Steffens
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TRAILER Henk Rogers (Taron Egerton): Constantin von Jascheroff Robert Maxwell (Roger Allam): Thomas Kästner Kevin Maxwell (Anthony Boyle): Jannik Endemann? Eddie, der Bankier (Rick Yune): Roman Wolko Howard Lincoln (Ben Miles): Frank Muth Minoru Arakawa (Ken Yamamura): Tobias Diakow Akemi Rogers (Ayane Nagabuchi): Anne Düe Sascha (Sofia Lebedeva) (Sofya Lebedeva): Anna Gamburg? Robert Stein (Toby Jones): Hans Hohlbein Alexej Paschtnow (Nikita Efremov): Robert Glatzeder Foreign Intelligence Officer (Rob Locke): Andreas Conrad Michail Gorbatschow (Matthew Marsh): Roland Hemmo Boris (Greg Kolpakchi): Tim Moeseritz
Der Film macht Spaß, auch auf Deutsch. Die Leistungen der Agierenden sind durchweg toll. Die Dialoge sind überwiegend funktional.
Bemerkenswert ist, dass sämtliche Akzente eliminiert wurden. Also nicht nur wie üblich britisches vs. amerikanisches Englisch, sondern auch alle russischen und japanischen Akzente. Ähnliches ist mir auch bei EXTRAPOLATIONS aufgefallen und scheint daher von Apple+ bzw. der Redaktion auszugehen. Man wählt dabei einen interessanten Eigenweg: Während allgemein heute in mehrsprachigen Produktionen alles von der Hauptsprache Abweichende mit echten Muttersprachlern oder gar Sprachberatung aufgenommen wird, um es möglichst authentisch zu machen (und Fremdheit anzugewöhnen), lässt man hier alle Figuren gleich "normal" wirken (und gewöhnt Fremdheit ab). Beides gangbare Wege, wobei man diesen hier vermutlich als "unwoke" kritisieren könnte. Aber was soll's. :-)
(Im Original sind die meisten, aber nicht alle Rollen mit Muttersprachlern und der Abstammung der Rolle entsprechend besetzt. Ausnahmen sind Matthew Marsch als Michail Gorbatschow und die Hauptrolle: Der echte Henk Rogers ist nämlich Halb-Indonese. Man hat mit Taron Egerton also strenggenommen sogar White-Washing betrieben ...)
Eine subtile Differenzierung in der Sprechweise gibt es aber bei Amerikanern vs. Briten: Frank Muth gelingt es, als Howard Lincoln einen Duktus zu finden, der typisch amerikanisch wirkt. Und Jannik Endemann ist als hochnäsiger britischer Schnösel einfach köstlich.
Ich kann nur die Begeisterung über das Buch leider nicht teilen.
Der Text klebt insgesamt sehr am englischen Original:
- Es wird wird extrem oft das Präteritum benutzt. Nicht nur da, wo umgangsprachlich das Perfekt üblicher wäre, sondern auch da, wo es sogar hochsprachlich vorgeschrieben ist.
- Namensanreden werden ständig übernommen.
- Englische Formulierungen werden nachgebildet.
- Englische Berufstitel werden meistens übernommen, wie es in den 80ern noch nicht unbedingt üblich war.
- Bei russischen Namen wird in den UTs fast durchgängig die englische Schreibweise behalten.
- Auf sprachliches Zeitkolorit wird verzichtet.
Für alles könnte man Erklärungen finden. Aber in der Masse wirkt es leider ziemlich nachlässig und weckt Erinnerungen an das ähnlich angesiedelte MR. ROBOT.
Darüber hinaus gibt es auch einen Anschlussfehler, durch den der Dialog keinen Sinn mehr ergibt, und einen krassen Grammatikfehler.
Bevor ich hier nun einige Beispiele aufliste, vorab bemerkt: Ich habe beim Anschauen die dt. Untertitel für Hörgeschädigte mitlaufen lassen. Diese basieren bei Apple+ erfahrungsgemäß auf den Abgabebüchern, weil keine Zeit mehr ist, auf die as-recorded-Bücher zu warten bzw. mit dem fertigen Synchronton abzugleichen. (Ein paar wenige Fälle sind mir schon untergekommen, in denen gar nur die Rohübersetzung verwendet wurde.)
So lässt sich ungefähr erschließen, was im Studio noch verändert wurde.
Aber mit Einschränkung: Zum einen kann es sein, dass das Buch mehrere Fassungen anbot und man sich im Studio einfach für eine andere entschieden hat als beim Untertiteln. Zum anderen ist nicht auszuschließen, dass man dort noch eigene Entscheidungen getroffen hat. Bei Forced Narratives werden die Buch-Inserts z.B. seltsamerweise manchmal ignoriert. Deren gibt es aufgrund der vielen fremdsprachigen Passagen hier viele.
An wenigen Stellen gebe ich zum Vergleich an, was bei den Untertiteln in der Audiobeschreibung für Sehgeschädigte vorgelesen wird.
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Jedenfalls lässt sich beobachten, dass das Präteritum, das zwar trotzdem noch inflationär benutzt wird, in den UTs noch an einigen Stellen mehr steht. Wenn Filmzeit genug war, hat man es also offenbar geändert, an anderen Stellen hätte man mehr umstellen müssen.
{3:01} HENK: It was the most beautiful thing that I've ever seen, Eddie. EDDIE: Heard that line before. HENK: No. It's nothing like "Go". It's in a completely different league. HENK: Heard THAT line before.
HENK: Das war das mit Abstand Tollste, was ich jemals sah, Eddie. EDDIE: Das hörte ich schon mal von Ihnen. HENK: Es ist nicht so wie "Go". Es ist auf einem ganz anderen Niveau. EDDIE: Das hörte ich auch schon mal von Ihnen.
Hätte man auf die alberne, noch mehrmals in der Szene getätigte Anrede verzichtet, hätte man mehr Zeit fürs Perfekt gehabt.
besser: Das sagen Sie nicht zum ersten Mal. - Und DAS auch nicht.
(aber: Kevin besteht Henk ggü. später darauf, als "Mister Maxwell" angeredet zu werden, nachdem dieser ihn erst beim Vornamen angeredet hat. Damit das nicht aus dem Nichts kommt, hat es eine gewisse Berechtigung, dass Henk schon hier zu Beginn seine Eigenart zeigt.)
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Wären das nur ein, zwei Fälle, wäre das nicht weiter erwähnenswert. Aber es ist einfach so inflationär in dem Film. Hier zwei besesonders scheußliche Fälle:
{16:03} KEVIN: I'm calling because I'm told you bought PC, video game and arcade rights for Tetris in Japan, yes? HENK: That's right. KEVIN: Well, turns out we already licensed arcade to _SEGA_ () in Japan. HENK: Eh. What? When? I, I did a deal with your guy in Vegas.
KEVIN: Ich rufe an, weil mir gesagt wurde, sie hätten die PC-, Videospiel- und Arcade- Rechte für Tetris in Japan, Sir? HENK: Das ist richtig. KEVIN: Hör'n Sie, WIR lizensierten Arcade schon durch SEGA in Japan. HENK: Äh. Was? Wann? Ich hab' einen Deal mit Ihrem Partner in Vegas.
Zudem ist "lizensieren durch" im Sinne von "Lizenz GEBEN an" so seltsam, dass die abweichende Betonung den Kohl auch nicht mehr fett macht. Es wirkt hier so, als sei die Mirror Group, für die Kevin spricht, LizenzNEHMER. Das ist sie ggü. der russischen Firma ELORG zwar tatsächlich, aber das ist an dieser Stelle nicht der Punkt, und v.a. ist sie es eben nicht gegenüber SEGA. SEGA ist Lizenznehmer.
(Ich will aber nicht ausschließen, dass man in irgendwelchen Businesskreisen tatsächlich so spricht.)
etwas besser: Wir haben Arcade schon _AN SEGA_ lizensiert, in Japan. oder: Nur haben wir die Arcade-Lizenz schon _AN SEGA_ vergeben.
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Ein wichtiger Plotpoint des Filmes ist, dass in einem Vertrag das Wort "Computer" so vage ist, dass auch eine Nintendo-Spielkonsole mitgemeint sein kann, obwohl die Rechte für Video- spielkonsolen eigentlich separat lizensiert werden sollten. Deshalb rät Henk dem ELORG-Boss Nikolai, "Computer" in künftigen Verträgen zu definieren - mit Verweis darauf, dass (Personal-)Computer stets Tastaturen hätten, was bei Nintendos nämlich nicht der Fall ist. Das tut Niolai rückwirkend dann tatsächlich:
{1:12:27} HENK: Stein has the worldwide videogame rights. NIKOLAI: No, he doesn't. I redefined (.) "computer".
HENK: Stein hat doch die weltweiten Videospiel-Rechte. NIKOLAI: Nein, hat er nicht. Ich redefinierte (.) "COMPUTER".
besser: Ich hab' "Computer" (.) UMdefiniert.
Hätte problemlos draufgepasst. Ähnlich später, als Stein davon Wind kriegt:
{1:31:45} STEIN: And you, Robert! I found Tetris for you and you pay me no royalties! And now, because of your greed, the Russians erased us from the profits. ROBERT M: What are you talking about? STEIN: They redefined the word "computer" () in my new contract, uh! Cutting me of the video games so you can steal it!
STEIN: Und SIE, Robert! Ich fand Tetris für Sie und Sie bezahlen mir kein Honorar? Und noch was! Wegen Ihrer Gier erhalten wir von den Russen keinen Profit mehr. ROBERT M: Wovon reden Sie denn da bitte? STEIN: Sie redefinierten das Wort "Computer" () in meinem neuen Vertrag, ah! Schlossen mich aus den Videospielen aus, so dass SIE sie stehlen konnten.
Hier kommt dazu, dass man mehrfach "SIE" hört, und teilweise Robert Maxwell, teilweise die Russen gemeint sind. Wer mitdenkt, weiß natürlich, wer jeweils gemeint ist, und Hans Hohlbein versucht, es durch die Betonung zu retten, aber es irritiert klanglich trotzdem.
besser: STEIN: Die definieren (jetzt) das Wort "Computer" () in meinem neuen Vertrag, ah! (Und) Schließen mich aus den Videospielen aus, so dass SIE sie stehlen können.
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Das "Moscow computer science center" heißt in den deutschen UTs "Moskauer Computerwissenschaftszentrum". Das ist eine wortwörtliche Übersetzung, ja, aber "computer science" heißt im Deutschen üblicherweise "Informatik", also besser: "Moskauer Informatikzentrum" oder "Informatikzentrum Moskau".
(Aber: "Computerwissenschaftszentrum" könnte tatsächlich Behördendeutsch, vor allem aus der Zeit sein.)
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Wie gesagt blieben sämtliche russische Namen in der englischen Schreibweise. Nur der bekannte Michail Gorbatschow wurde eingedeutscht, und einmal (versehentlich?) "Mr. Trifonow".
Da in anderen Fällen bei Apple+ russische Namen eingedeutscht wurden, wirkt es leider so, als wäre man hier zu faul gewesen, die richtige deutsche Transkription zu recherchieren, oder als wüsste man gar nicht, dass die anders ist.
(Man könnte einwenden, dass ein englisch ausgesprochenes "Pajitnov" dem Original näher kommt als deutsches "Paschnitow", weil es eigentlich der Laut wie das G in "Genie" sein müsste. Allerdings wird für diesen auch in "jungle"/"Dschungel" die Transkription als "sch" verwendet. Dann könnte man noch argumentieren, dass der Film eine britische Sicht auf die Dinge ist und daher alles englisch bleibt.)
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Kevin benutzt mehrmals den Ausdruck "What the bloody hell". Fast immer wurde das fantasielos mit "Was zur Hölle" übertragen, z.B. {23:03}. Nur einmal heißt es kreativer {1:38:17} "Was zum Henker?"
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In einer Szene spricht Kevin seinen Vater aus unerfindlichen Gründen zweimal als "Father" an. Bei {24:52} könnte man noch meinen, CvJ spricht einfach sehr unsauber, aber bei {25:43} ist es eindeutig das englische Wort. Sonst ist es immer normal "Vater", z.B. {7:37} und {1:31:07}. (In den UTs fehlt an diesen beiden Stellen die Anrede.)
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Die Titel CEO, CFO und Chairman (UT: Vorsitzender) {23:17, 1:35:36} bleiben englisch. Einmal ist man aber inkonsequent: Der Amerikaner Howard stellt sich selbst ggü. Minoru Arakawa vor als
{19:30} HOWARD: Howard Lincoln. (DENGLISCH) Senior-Vizepräsident und Chefjurist.
Der Japaner hingegen stellt ihn später mit englischen Titeln vor:
{1:35:36} MINORU: Das ist Howard Lincoln, mein (ENGLISCH) Senior VP und Chief Legal Counsel.
(aber: Versucht er sich beim englisch sprechenden Robert Maxwell anzubiedern?)
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An zwei Stellen versucht man im Original, alte umgangssprachliche Ausdrücke zu verwenden.
{2:11} TRACY: Relax, Henk. This game is *swell*.
Neben dem alten "swell" spricht sie auch in einem Leier-Ton, den ich eher ab Mitte der Neunziger verorten würde, mir in den 80ern aber deplatziert erscheint.
TRACY: Entspannen Sie sich, Henk. Dieses Spiel ist genial.
Kann man so machen. Sie redet hier übrigens mit ihrem Chef. Etwas mutiger hätte man daher machen können:
Ganz locker (, Chef). Dieses Spiel ist affenstark!
Aber zugegeben: Es wirkt schon im O etwas bemüht. Vielleicht war da Zurückhaltung besser.
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{13:10} MAYA (FN): It's BRILLIANT, can we keep it?
Man merkt, dass die Produktion aus dem Vereinigten Königreich stammt. "Brilliant" ist ein typisch britischer Ausdruck.
Amerikaner wird es vermutlich irritieren. Deutsche erst recht.
MAYA (UT): Es ist brillant. Dürfen wir es behalten?
Hat man ernsthaft einem kleinen (japanisch sprechenden) Mädchen in die Untertitel gelegt. (in der Audiobeschreibung heißt es stattdessen: Es ist super. Können wir es behalten?)
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An einigen Stellen wurde im Atelier anscheinend verbessernderweise eingegriffen:
{31:28} SASHA: Salutations! You're in need of succor ("sucker")? HENK: Excuse me? SASHA: Eh. Succor. Noun. Uh, assistance in time of stress. Synonymous with "help".
Henk kennt das Wort "succor" nicht und versteht "sucker", was im britischen Englisch ein Ausdruck für orale Befriedigung ist.
SASCHA: Seien Sie gegrüßt! Brauchen Sie Erleichterung? (UT: Unterstützung) HENK: Äh, wie bitte? SASCHA: Erleichterung (UT: Unterstützung). Nomen. Ähm. Unterstützung in Zeiten von Stress. Synonym für "Hilfe".
Mit "Unterstützung" wäre der Witz schlicht zerstört gewesen. Bei "Erleichterung" denkt man wenigstens an Aufs-Klo-gehen.
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{54:46} HENK: Assembler ist meine erste Wahl. (UT: Assembler ist mein go-to.)
Hier wurde ein anachronistischer Anglizismus durch etwas Üblicheres ersetzt. (Aber wie schon vorab bemerkt: Das könnten auch im Abgabebuch schon zwei verschiedene Fassungen gewesen sein.)
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An anderen Stellen wurde im Atelier aber anscheinend auch verschlimmbessert:
{50:26} KEVIN: Ich realisierte schon sehr früh, dass ich in dieser Gesellschaft nur gewinnen werde, wenn ich das hier nutze. (UT: Ich erkannte früh, dass ich ...)
Unübliches Präteritum und der damals noch weniger übliche Anglizismus "realisierte", vermutlich nur, um es geringfügig synchroner zu machen.
besser: Mir war schon sehr früh klar, dass ...
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{24:46} HENK: I can't comment on that, but I am willing to make a very generous offer on their behalf. ROBERT M: We'll consider your offer, Hank. KEVIN: I can handle this, father. We'll consider your offer, Mr. Rogers. HENK: I haven't made one yet. KEVIN: Yes. Have a splendid time () in London.
HENK: Das kann ich nicht kommentieren, aber ich bin bereit, Ihnen ein-n sehr großzügiges Angebot zu machen. ROBERT M: Wir lassen uns das durch den Kopf gehen. (UT: Wir ziehen es in Erwägung, Henk.) KEVIN: Ich schaffe das schon, Father. Wir lassen uns das durch den Kopf gehen. (UT: Ich schaffe das schon. Wir ziehen es in Erwägung, Mr. Rogers.) HENK: Ich hab' noch keins genannt. KEVIN: Ja. Haben Sie eine schöne Zeit () in London! (UT: Viel Spaß in London!)
Das "keins" hat in der Synchronfassung nun gar keinen Bezug mehr. Entweder hätte man aufnehmen müssen "Wir lassen *es* uns durch den Kopf gehen" - dann wird der Bezug zum Angebot durch den Dialog weitergereicht. Oder man wiederholt das Wort, um ganz sicher zu gehen, eben doch, auch wenn das auch etwas eher typisch Englisches ist: "Wir ziehen Ihr Angebot in Erwägung".
(Ironischerweise hat man gerade hier Namensanreden beseitigt, wo sie tatsächlich mal von Bedeutung sind, weil sie den einzigen Unterschied in der Wiederholung ausmachen: Der alte Robert spricht ihn jovial beim Vornamen an, der junge Yuppie-Sohn Kevin jedoch förmlich beim Nachnamen. Der Witz funktioniert allerdings auch so noch.)
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{1:04:40} VALENTIN: History has a very strange way of repeating itself.
VALENTIN: Geschichte hat eine verdammt seltsame Art, sich zu wiederholen.
Hier hat man die englische Formulierung einfach nachgebaut, doch ist bei der Redewendung etwas anderes gemeint: Nicht die Art und Weise, WIE es sich wiederholt, ist seltsam, sondern die Tatsache, DASS sie es überhaupt tut.
besser: Geschichte hat die komische Angewohnheit, sich immer zu wiederholen.
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Und zuletzt hat man ganz am Ende in den Untertiteln noch den Vogel abgeschossen:
{1:48:49} HENK (FN): I made a promise to you. Which didn't go the way I hoped.
HENK (UT): Ich hab's versprochen. Leider lief es anders, wie erhofft.
"anders wie". Aua. Das tut so weh, und dann das überflüssige Komma noch als Sahnehäubchen.
(AB: Ich habe es dir versprochen. Leider lief es nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.)
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Wie gesagt: Meistens sind es nur Unschönheiten, aber davon leider eine ganze Menge.
Das kann passieren, wenn Zeitdruck herrscht. Aber umso seltsamer ist es, dass hier keine Redaktion eingegriffen hat oder es am Ende gar so wollte.