Für alle die es interessiert: auf der DVD, die Ende Juni erscheint, wird nicht die wunderschöne Erik-Ode-Synchronfassung von 1950 mit Walter Bluhm und Arno Paulsen, sondern die scheußliche und hundsmiserable ZDF-Bearbeitung von 1976 mit dem todkranken Walter Bluhm, Michael Habeck und viel enervierendem Jiri Kanzelsberger/Quirin Amper jr.-Gedudel zu hören sein. Und das, obwohl die alte Fassung vorhanden wäre. Ich habe sie früher einmal im Programmkino gesehen, danach nie wieder. Ich kann mich noch genau erinnern, daß die Kopie einen deutschen Vorspann hatte, in dem Erik Ode als für die deutsche Bearbeitung verantwortlich genannt wurde. Auf Super 8 gabs die Kinofassung auch von UFA. Auf der Taurus-VHS war nur die ZDF-Fassung. Hintergrund: Die Rechte der Kinosynchro liegen leider nicht bei Kirch sondern bei Bertelsmann. Kinowelt wollte kein zusätzliches Geld ausgeben, um die alte Synchro zu lizensieren. Wieder mal ein Stück deutscher Kinogeschichte lieblos in den Sand gesetzt...
Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Ich warte schon neugierig darauf, dass Norbert Apings Recherchearbeit endlich als Buch erscheint (verzögert sich anscheinend noch).
Doch bis dahin: Lässt es sich kurz umreißen, welche Synchronfassungen Kinowelt bei den anderen L&H-DVDs benutzt hat, bzw. bei welchen DVDs liegt eine andere als die ZDF-Neufassung vor?
PARDON US (HINTER SCHLOSS UND RIEGEL) - IFU, 1950 SONS OF DESERT (DIE WÜSTENSÖHNE) - BSG, 60er BLOCK-HEATS (DIE KLOTZKÖPFE) - BSG, 60er A CHUMP AT OXFORD (IN OXFORD)- BSG, 60er
die folgenden DVD's habe ich nicht, aber meines Wissens sind
danke für die doch sehr positive Antwort; ich hätte nämlich - gerade nach Christophs verzweifeltem Thread-Beginn - weit weniger "Original-Synchronisationen" erwartet. Gleichzeitig ergibt sich hier doch wieder eine Frage für mich: Wenn es bei den genannten Filmen anscheinend problemlos möglich ist, sie mit den Originalfassungen zusammenzubringen, d.h. dass die alten Synchrons ungekürzt sind, warum machte man sich in den 70ern beim ZDF soviel Mühe, a l l e Filme neu zu synchronisieren? Damals war es den Bearbeitern doch vor allem um die Integralfassungen gelegen? Oder spielte die Einheitlichkeit ein gewichtige Rolle?
Mutmaßlich wurde nicht nur auf Einheitlichkeit Wert gelegt, sondern auch auf Tonqualität. Gerade das ZDF neigte ja zu Neusynchronisationen. Bei der Gelegenheit wurde gleich die Tonspur musikalisch aufgepeppt, um sie etwas moderner zu machen. Wenn ihr mich fragt - eine einzige Katastrophe. Zwar finde ich, daß Habeck gut zu Olli paßt, aber wozu das Ganze, wenn für jeden Film mindestens eine Synchronisation bereits existierte.