Der Mann hatte viele Synchronsprecher, wird aber hauptsächlich doch über Arnold Marquis assoziiert, denke ich.
Was meint ihr zu seinen Sprechern?
Ich kann nicht behaupten alle Filme gesehen zu haben, aber ich habe doch einige Sprecher auf ihm gehört. Arnold Marquis finde ich in den späteren Filmen (jemand hier im Forum schrieb mal, dass der stimmliche "Bruch" bei Marquis bei "Der Marshall" lag, mit späteren Filmen meine ich auch die Filme ab "Der Marshall") sehr gut. Bei den früher synchronisierten Filmen ist es schwieriger. Ich kann zumindest soviel sagen, dass Heinz Engelmann in "Bis zum letzten Mann" klasse war und auch in allen weiteren Wayne-Synchros, die ich von ihm kenne. Marquis hat aber auch schon "Der letzte Befehl" und "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" was für sich gehabt, ich könnte mich da nicht entscheiden. Ich würde sagen, zwischen Engelmann und Marquis ist es so gut wie es war und ich würde da keine Umbesetzungen mehr herbeisehnen. Sehr gewöhnungsbedürftig fand ich Wolfgang Lukschy in "Rio Grande". Sicher, Wayne spielte in dem Film einen angefressenen, keinen lauten Typen, im Gegensatz zu diversen anderen Filmen und Arnold Marquis wäre hier eine absolute Fehlbesetzung gewesen, mal davon abgesehen, dass er damals eh noch nicht im Geschäft war, aber ich hätte hier Heinz Engelmann favorisiert, der diesen Typ Mann auch getroffen hätte und insgesamt besser zu Wayne passt als Wolfgang Lukschy. Die Variante mit E.W. Borchert in "Der Teufelshauptmann" fand ich ziemlich lustig, passte aber irgendwie genial. Ich könnte mir bei dieser Rolle keine Alternative vorstellen. Er hat das Ganze wirklich gut gemacht und den Kern der Rolle des 'Armee-Menschen am Ende seiner Laufbahn' top getroffen. Ernst Konstantin hab ich aus "Rio Bravo" auch als ziemlich gut in Erinnerung, allerdings war ich anfangs schon überrascht, da ich nicht wusste wer ihn sprechen würde und es dauerte etwas sich dran zu gewöhnen, was halt doch nicht von der Hand zu weisen ist und es wird hier ja ohnehin oft betont, dass man schon möglichst an gewohnten Sprechern festhalten sollte, da es sonst halt den Beigeschmack des Ungewohnten gibt, der auch in diesem Fall hier vorhanden war. Ich denke, dass gerade diese Rolle auch für Heinz Engelmann gepasst hätte, weshalb Ernst Konstantin nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Arnold Marquis sprach seine erste Wayne-Hauptrolle erst kurz danach, so weit ich weiß ("Der letzte Befehl") und war für "Rio Bravo" unter Umständen noch kein Thema. "Piraten im karibischen Meer" hab ich vor langer Zeit mal gesehen, weshalb ich zu Peter Pasetti da nichts sagen kann. Für den jungen John Wayne fand ich den Sprecher aus "Schnellboote vor Bataan" stimmlich ziemlich gut, war aber halt ne neuere Synchro...
Mich würden eure Meinungen zu Peter Pasetti, Richard Münch, Klaus Kindler, Franz Nicklisch, Edwin Paul Roth, Axel Monje und vor allem auch Hans W. Hamacher, Curt Ackermann und Gert Günther Hoffmann sehr interessieren, dazu natürlich was ihr zu Engelmann/Marquis meint und den Herren Lukschy und Borchert. Hoffmann auf dem jungen Wayne hört sich ziemlich interessant an, riecht für mich persönlich aber auch nach Fehlbesetzung. Ich weiß es nicht, also schreibt euch bitte eure Gedanken von der Seele.
Tja, da muss ICH nicht erst lange überlegen: Heinz Engelmann ist mit Abstand der beste Wayne-Sprecher! Ich fand es sehr bedauerlich, dass er von Marquis abgelöst wurde. Auf den älteren Wayne passte er aber nicht schlecht, vor alem in BRANNIGAN und DER LETZTE SCHARFSCHÜTZE gefällt er mir sehr gut.
Wolfgang Lukschy hat mich in EL DORADO früher sehr irrtiert, weil ich Lukschy damals nicht besonders mochte; inzwischen gefallen mir genau die Arbeiten, die so ab Mitte der Sechziger entstanden sind, also im nachhinein auch EL DORADO (Lukschy ist z.B. mein Favorit für Lee Marvin und Walter Matthau).
Borchert gefiel mir nach Engelmann am besten, obwohl er auf den älteren Wayne vermutlich gar nicht gepasst hätte.
Um die Trophäe für den schlechtesten Wayne-Sprecher kämpfen bei mir Ernst Konstantin und Hans W. Hamacher, wobei Hamacher knapp die Nase vorn hat.
An STAGECOACH kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern; Paul Edwin Roth, so gern ich ihn auch sonst höre, war auf Wayne eher unauffällig; Ackermann mit seiner Universalstimme enttäuscht eigentlich nie.
Grüße, Fehmi
"Das ist Monsööhr Regret!" (Curt Ackermann in DIE COMANCHEROS)
Nur ´ne inhaltliche Ergänzung: In "Western von gestern" (in den 1980ern im ZDF) wurde der (junge) John Wayne einmal von dem schon erwähnten Klaus Kindler ("Feuerwasser und frische Blüten", USA 1935) und einmal von Manfred Seipold ("Der Schatten") synchronisiert.
ich möchte diesen uralt-thread mal wieder ausgraben und meinen senf dazu beitragen. wird aber wohl ne große tube voll!!! ;)
also zum einen: außer franz nicklisch (leider nicht!!!) habe ich alle sprecher auf wayne gehört. natürlich bin auch ich mit engelmann/luckschy und marquis groß geworden, wodurch mir als kind sprecher wie hamacher den film versauten. allerdings hat sich im laufe der jahre meine meinung dahingehend natürlich sehr geändert.
gerade hamacher halte ich rückblickend (zumindest in der 60ern) für einen seiner besten sprecher. zum einen weil er dem original sehr nahe kommt, zum anderen weil er im gegensatz zu marquis und engelmann die ironie, schlitzohrigkeit und charakterliche weichheit sehr gut rüber brachte (ähnliches gelang nur lukschy in el dorado, meines erachtens seine beste wayne synchro und ich möchte ihn dort nicht missen!!!). gerade in filmen wie mc lintock hätte ich mir hamacher öfter gewünscht!!!
grundsätzlich muß ich aber speziell bei wayne nach jahr und rolle unterscheiden. in den 40 und 50 jahren geht nichts über engelmann und rollenbezogen lukschy in erstsynchro. nicklisch kenne ich nicht, roth ist blass, marquis wie monje und passetti auf ihre art fehlbesetzt. selbst bei "der letzte befehl" hätte ich mir engelmann gewünscht!!! ernst konstantin als engelmann-ersatz ist gewöhnungsbedürftig und passt ebenfalls nur bedingt. auch hier wäre mir, sofern engelmann nicht verfügbar gewesen wäre, lukschy lieber gewesen!!! daher für diesen zeitraum meine wahl: 1. engelmann, 2. lukschy (falls engelmann nicht verfügbar).
in den 60ern änderte es sich für mich. während ich in "harten" filmen wie "die 4 söhne der katie elder" oder "der mann der liberty valence erschoss" engelmann bevorzugt hätte, so wäre mir in filmen wie "el dorado", "die hafenkneipe von tahiti", "die gewaltigen", "zirkus-welt" oder "mc lintock" tatsächlich hamacher oder lukschy lieber gewesen (obwohl ich eigentlich nicht unbedingt ein lukschy fan bin gefallen mir seine arbeiten speziell von mitte der 60er bis vor allem mitte der 70er ausgesprochen gut - walter matthau (ein seltsames paar und pelham 123) robert mitchum (yakuza), gregory peck (der sherrif) oder richard widmark (von allen hunden gehetzt). alternativ hätte ich hier auch sehr sehr gerne einmal martin hirthe gehört, der es unvergleichbar verstand härte, trotteligkeit, ein gutmütiges naives herz und jede menge selbstironie und augenzwinkern in seine stimme zu packen. leider sahen es die synchro-regisseure nicht so wie ich oder waren nicht mutig genug.
hier wurde oft von "der marshal" als bruchstelle geschrieben, für mich persönlich ist es "die unbesiegten" aus dem gleichen jahr. für mich paßte hier schon engelmann nicht mehr und ich hätte mir erstmalig marquis gewünscht. ab diesem film ging marquis für mich auch vollkommen in ordnung (allenfalls rollenbezogen der nun großartige lukschy).
nicht gegen marquis. wie ggh halte ich ihn für einen hervorragenden sprecher, allerdings hatte er stammschauspieler auf die andere einfach wesentlich besser passten (wayne, mitchum, widmark). im übrigen, auch wenn ich mich hier unbeliebt mache, bin ich ebenfalls der meinung das auf ggh´s stammschauspieler wie connery andere besser passten und bedaure speziell bei den bond filmen seine besetzung ebenso wie die von clausnitzer auf moore).
zu den nachsynchro´s: ggh paßte auf wayne höchstens rollenbedingt (wie gesagt, ich habe den vergleich zu nicklisch nicht), kindler war mir wie marquis und ggh eher zu stereotyp, seipold find ich interessant (auch wenn dies zum teil daran liegen mag das ich ein seipold/und auch schott/fan bin), hesser war besser als marquis....und und und. von den nachsynchros gefällt mir michael mendl eigentlich noch am besten!!!!!!!!!!! eventuell könnte ich mir dort noch frank engelhardt vorstellen. definitiv besser als dieter brian gerlach. und thomas danneberg geht hier absolut gar nicht!!!!!!!!!!!!!!!! (genauso wenig wie auf steve mc queen, nick nolte(tommi piper), terence hill anfang der 70er (reck/schott) oder joel mc crea.
vielleicht habe ich für ein wenig diskussionsstoff gesorgt. natürlich möchte ich niemandem zu nahe treten, jeder hat das recht auf seine meinung und geschmäcker sind und bleiben nunmal verschieden!!!
Könnte man den Thread eventuell mit diesem kombinieren, in dem vor einigen Jahren ebenfalls ausführlicher über John Waynes verschiedene Synchronstimmen diskutiert wurde? John Wayne
während ich in "harten" filmen wie "die 4 söhne der katie elder" oder "der mann der liberty valence erschoss" engelmann bevorzugt hätte
Hallo Lone Ranger!
Zumindest in "Die vier Söhne der Katie Elder" war es auf jeden Fall Heinz Engelmann, der mir auf John Wayne am Besten gefällt.
Gruß @iron norbert
P:S.: Außerdem bin bin auch dafür, diesen "Wane-Thread" mit dem anderen zu kombinieren. Wieso und weshalb es zwei Threads zum selben thema gibt, verstehe ich sowieso nicht.
Zitat von iron im Beitrag #6Wieso und weshalb es zwei Threads zum selben thema gibt, verstehe ich sowieso nicht.
Im ersten Thread war schon fast zwei Jahren nichts mehr gepostet worden, bevor der zweite eröffnet wurde. Wahrscheinlich wusste Hondo damals schlichtweg nicht, dass es zuvor schon einen gegeben hatte.