Mich würde interessieren, wo Spielfilme aus Skandinavien und aus dem Raum Asien (wie z.B. China, Japan, Hongkong) synchronisiert werden. Gibt es Synchronstudios, die sich darauf spezialisiert haben, (Paramount hat beispielsweise seit den späten 50er-Jahren einen Exclusiv-Vertrag mit der Berliner Synchron Wenzel Lüdecke) oder sind das verschiedene Studios ?
Eine Länder-Region kann wohl nicht als Vertragspartner fungieren, daher werden wohl kaum alle Filme aus einer Region bei einer Synchronfirma synchronisiert werden. Und selbst die Verleihfirmen streuen das sehr breit, z.B. "Flickering Lights - Blinkende Lichter" (Studio Hamburg Synchron), "Jalla! Jalla!" (Studio Hamburg Synchron), "Lilja 4-ever" (Studio Hamburg Synchron), "Dänische Delikatessen" (Elektrofilm Berlin), "Stealing Rembrandt" (Berlin), "The Third Wave - Die Verschwörung" (Berlin), "Kops" (München) etc. - es werden also sogar alle Synchronstädte berücksichtigt. Bei asiatischen Filmen ist das sicher ähnlich, z.B. "Itchy the Killer" (Hamburg) oder "Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling" (Studio Hamburg Synchron).
Nun stelle ich meine Frage also hier: Stimmt es wenn ich sage und vermute, dass sehr viele Filme der 50er, 60er und 70er aus Nordeuropa noch nicht synchronisiert sind und noch nicht ín Deutschland liefen. Da kenne ich lediglich einige aus Dänemark oder Schweden; Finnland, Estland und Lettland nicht. Von den letzten dreien genannten Ländern kenne ich keine dieser Zeit. Auch dürften viele Komödien Erik Ballings (Olsenbande) von damals nicht zu uns gefunden haben. Es gibt bestimmt einige Filme mit Ove Sprogoe oder Morten Grunwald, die wir noch nicht zu sehen bekamen. Was ist eure Meinung? Gruß, Pete!
Kurioserweise ist ausgerechnet Erik Balling der dänische Regisseur, dessen Oeuvre relativ vollständig vorliegt, vor allem deshalb, weil sowohl sein Dreiteiler "Einesteils der Liebe wegen" (zumindest die DEFA synchronisierte alle drei Filme) als auch "Die Olsenbande"-Reihe komplett gezeigt wurden. Allerdings wurden bis heute "Slap af, Frede", "Martha" und der Kinofilm zu "Oh diese Mieter" ausgelassen.
Was, hat Balling nicht mehr gedreht? Ist aber schade! Danke für deine Auskunft! Ich weiß nur, dass die Serie "Oh, diese Mieter" auch pro Folge in der DDR gekürzt wurde und man einige Teile nie zeigte. Gruß, Pete!
Klar hat Balling noch mehr gedreht, aber ich habe die Reihen als Beispiel angeführt. Auch Filme wie "Matador" (1954) und "Mord im Dunkeln" (Drehbuch) haben es in deutsche Kinos geschafft. Die Kürzungen bei "Oh diese Mieter" dürften programmtechnische Gründe gehabt haben, und meines Wissens ist eine ganze Staffel (nämlich die erste) nicht gesendet worden, ansonsten aber wurden einzelne Folgen nicht gedisst. Dieses ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen, da mein letzter Kontakt zu dieser Serie leider leider leider noch vor der Wende stattfand.
Ach ja, so ist das. Ja, würde mich als Westdeutschen auch mal für "Oh, diese Mieter interessieren. Leider wurde sie ja tatsächlich zuletzt vor der Wende im DDR-TV gezeigt und eine Ausstrahlung in nächster Zeit ist wohl kaum ersichtlich, selbst wenn der Olsenbandenfanclub sich hierfür einsetzt. Weißt du noch, ob sie in etwa den Witz der Olsenbande hatte? Auch von dänischen Serien bzw. schwedischen, finnischen, norwegischen, lettischen und estnischen werden wenige in deutscher Synchro vorliegen. Gruß, Pete!
Mit einer nachträglichen Synchro von "Slap af, Frede" und diesem "Mieter"-Film; zumindest fürs TV ist wohl nicht mehr zu rechnen, oder? Weiß einer die genauen deutschen Zuschauerzahlen des ersten Films damals, der wohl in der BRD floppte? Gruß, Pete!
Sorry; passt hier wohl nicht so rein, aber aus Irland kenne ich beispielsweise auch nicht viele Filme und schon gar keine Serien, die je synchronisiert wurden. Kennt ihr welche (der 50er bis 70er Jahre)? Gruß, Pete!
Hallo, Estland und Lettland existierten in den 70iger Jahren gar nicht. Die Filme werden wenn überhaupt als sowjetische Filme in den Westen gelangt sein. Die Frage ist auch, ob dort überhaupt eigenständige Filmstrukturen bestanden.
Es wäre in der Tat interessant zu wissen, wie die Verleihpraxis der skandinavischen Länder in Deutschland oder auch international aussah. Immerhin besaßen Danemark und Schweden mit Theodor Dreyer, Victor Sjöstrom, Mauitz Stiller und Ingmar Bergmann seit den zwanziger Jahren international renommierte Filmgrößen. Ich vermute 'mal, daß in vielen Fällen die Filmgesellschaften nicht die eigenständigen Mittel hatten, die Filme in Deutschland zu vertreiben und ein deutscher Verleih nicht das Risiko auf sich nehmen wollte, Filme aus einem eher unbekannten Feld zu verleihen. "Rom -offene Staft" hat ja auch Jahre gebraucht, bis er einen Verleih fand.
Danke für deinen Beitrag! Sind es vielleicht über 100 dänische Filme der 60er und 70er, die nicht in deutscher Fassung vorliegen? Bei Serien ja auch die meisten. Gruß, Pete!