Nachdem die ems den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm des Fleischer-Studios auf DVD mit einer Porno-Neusynchro versehen hatte (wohl weil der Film Public Domain, die Synchro aber natürlich weiterhin geschützt ist) gibt es nun auch eine seriöse Veröffentlichung. Die DVD von edel media Junior mit dem gelben Cover verfügt zwar nicht über den englischen Originalton, enthält dafür aber die alte deutsche Technicolor-Kinoprint vom Kirch in sehr schöner Bild- und Tonqualität mit den deutschen Titelungen, in denen auch die Sprecher genannt sind. Die Stimmen sind mitunter stark verstellt. Hier meine Zuordnung; Werner Lieven konnte ich beim besten Willen nicht heraushören:
GULLIVERS REISEN
(Gullivers Travels)
USA 1939
Erst-Verleih Paramount
Österreichische Erstaufführung 10.12.1948
Deutsche Erstaufführung 29.07.1949
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Deutsche Bearbeitung MPEA (Motion Picture Export Association), München (1949)
Dialogregie Max Michel
Deutsches Buch Herbert Kroll und Ernst Penzoldt
Musikalische Bearbeitung Bert Grund
Ton Emil Specht
Figur Deutsche Sprecher Englische Sprecher
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Lemuel Gulliver Paul Klinger Sam Parker
Prinzessin Gloria (Glory) Magda Hain Jessica Dragonette
Prinz Unverzagt (David) Franz Klarwein Jack Mercer (Dialog)
Lanny Ross (Gesang)
Pepi (Gabby) Erwin Bootz Pinto Colvig
König Lilliput (King Little) Anton Reimer Jack Mercer
König Bombo von Blefescu Bum Krüger Ted Pierce
Die drei Spione ?? Pinto Colvig/Jack Mercer
Italienischer Barbier ?? Joseph Oriolo
Hofkoch ?? Jack Mercer
?? Werner Lieven
NEUSYNCHRONISATION (2004)
Die Neusynchronisation habe ich nicht gehört, aber vom ems-Cover abgeschrieben. Wie man mir berichtet hat, muß sie schlimmer sein, als Lutz Riedels martialische 94er Neusynchro von Disneys SCHNEEWITTCHEN. Vielleicht weiß ja einer, der sich mit der aktuellen Synchro-Szene auskennt, was das für ein Verein ist und wie die Stimmen zuzuordnen sind:
Deutsche Bearbeitung Audiomanagement Dutonbé, Köln (2004)
Synchronstudio Interface Recording Studios, Köln
Buch und Dialogregie Danielle Dutombé
Mitarbeit Irèn Mahlich, Janos Karseri
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Vittorio Alferi
Kathrin Bausum
Danielle Dutombé
Jürgen Kramer
Irèn Mahlich
„Serge“
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Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?