ich frage mich, ob nach den bisher anscheinend erfolgreichen DVD-Boxen der Louis de Funes Reihe in absehbarer Zeit auch der Film "Louis der Geizkragen" veröffentlicht werden würde. Dieser vorletzte De-Funes-Film lief in Deutschland allerdings in einer Kalauersynchro a la Brandt und (deswegen) um rund 50 Minuten gekürzt. Bei einer solchen Länge ist es wohl nicht mehr ratsam, wie beim ersten Gendarm-Film in der neuen Box, fehlende Szenen zu untertiteln, sondern lieber gleich nachzusynchronisieren.
Sämtliche alten Sprecher aufzutreiben, wäre dabei wohl ein mühseliges Unterfangen, aber für Louis müsste (und könnte) wieder Peter Schiff sprechen. Deshalb meine Frage: Ist Schiff noch aktiv im Synchrongewerbe tätig? Er ist schließlich schon über 80, allerdings erscheinen regelmäßig noch Hörbücher von ihm. Weiß jemand näheres?
Wenn noch Hörbücher erscheinen wird, er vermutlich nicht sagen "Nein, in ein Synchronstudio will ich nicht mehr.", wenn man ihn richtig fragen würde und verlernt haben wird er es ja kaum. Eine Frage ist nur, ob man ihn für einen solchen Film, der nun nicht gerade ein großer Klassiker ist oder so, zurückholen würde und eine andere Frage ist, ob es überhaupt ratsam wäre. Von zu alt klingenden Nachsynchros mit Sprechern die in der ersten Fassung passten, halte ich persönlich nämlich eigentlich nicht so viel und das könnte den Studios genauso gehen, zumal ich ihn nicht gerade als die Stimme bezeichnen würde, die jeder bei De Funes als erstes im Ohr hat. Bei Gerd Martienzen wäre das schon wieder was anderes gewesen. Da stellt sich dann aber auch die Frage wie sehr sich Peter Schiff akustisch heute akustisch von damals unterscheidet.
------- "Ich kann nichts unternehmen, du kannst nichts unternehmen, niemand kann was unternehmen, also bleibt alles hübsch beim Alten..." Gerd Martienzen für Frank Wolff in "Das Grauen kam aus dem Nebel" (im Gespräch über die Möglichkeiten etwas zu ändern)
Die letzte Rolle von Peter Schiff, die ich kenne, war in GATTACA. Er klingt SEHR alt und wäre für eine Nachsynchro ungeeignet. Man muss sich davon frei machen, für Nachsynchros um zwanzig Jahre gealterte Sprecher zu besetzen, die damals schon nicht jung waren, nur weil man die Kontinuität einhalten will. Die wird nie eine glaubwürdige Synchro. Man muss da einfach in den sauren Apfel beißen und neu besetzen - und sich damit abfinden, dass man dafür sicher Schelte (jede Neusycnhro wird als lieblos bezeichnet, egal wie enagagiert man vorgeht) ernten wird.
Ich denke auch, dass man da lieber neu besetzen sollte. Vielleicht sogar mit einem Promi, auch wenn ich dafür jetzt Schläge kriege. Monty Arnold z.B. konnte herrlich den Tonfall und die Diktion von Martienzen und Schiff immitieren. Oder auch dieser aus SWITCH, Peter Nottmeier. Wobei Monty Arnold in Hamburg auch schon als "richtiger" Synchronsprecher gearbeitet hat, daher würde ich das dem am ehesten zutrauen.
Oh, interessant. Und umso besser. Warum also nicht à la ENTERPRISE mit GGH-Double Andreas Neumann, der ja ansonsten in München auch eigentlich nur kleine Rollen spricht, Louis DeFunes mit Nottmeier oder Arnold besetzen? *g*