DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT (The Philadelphia Story)
DF: MPEA Synchronabteilung, München Erstverleih: MPEA*
C.K. Dexter Haven - CARY GRANT - Curt Ackermann Tracy Samantha Lord - KATHERINE HEPBURN - Eva Vaitl Macaulay "Mike" Connor - JAMES STEWART - Hans Nielsen Elizabeth Imbrie - RUTH HUSSEY - ? George Kittredge - JOHN HOWARD - Wolfgang Eichberger Onkel Willie - ROLAND YOUNG - Anton Reimer Seth Lord - JOHN HALLIDAY - Walter Holten Margaret Lord - MARY NASH - Eva Eras Dinah Lord - VIRGINIA WEIDLER - Annemarie Wernicke ? Sidney Kidd - HENRY DANIELL - Richard Münch
Die üblichen Probleme bei den Damen. Die junge Dinah könnte Annemarie Wernicke gesprochen haben, Elizabeth "Liz" vielleicht Elfie Beyer?
*Das "Lexikon des int. Films" nennt als Erstverleih MGM. Angesichts des Erstaufführungsdatums (7.2.1950) könnte das stimmen. Andererseits habe ich ein Filmplakat, wo noch die MPEA aufgeführt wird. Die deutsche Fassung würde ich jedenfalls noch München (und damit der MPEA) zuordnen.
Auf jeden Fall ist es ein toller Film und eine großartige Synchro. Ist immer wieder ein Vergnügen, obwohl Grant, Hepburn und Stewart im Original unschlagbar sind...
Ich persoenlich finde diese Snchro nicht gut, weil sinn-entstellend (u. a.:Dexters Absichten sind in der dt. Fassung unklar[viel zu plump und wenig wohlwollend], im Original handelt er nicht aus Rache, sondern uneigennuetzig). Onkel Willi's Stimme errinnert schwer an Fuzzi(stimmt das?), das sollte wohl witzig sein.
Den Dialog beim Telefonat uebers Haustelefon mit Tracy's Mutter: "Ich glaub ein Diener war am Sherry" wurde zu: "der Kuechenchef war am Whiskey" enhuellt meiner Meinung nach die Hauptschwaeche aller deutschen Synchroniererei: es werden Dinge (ohne Not!) anders dargestellt und verfaelschen den urspruenglichen Film (den genauer zu analysieren oder zu begreifen auch bei spaeteren Arbeiten sich wohl kaum jemand Zeit nahm und nimmt).
Mich wuerde vor allen Dingen weniger die Frage wer "leihte" seine Stimme interessieren, als wer "uebersetzte" (fantasierte, waere vielleicht besser) die Dialoge. Gibt's da Quellen, Interviews?
Gerade bei diesem Film habe ich mit Curt Ackermann für Cary Grant große Probleme. Er klingt hier natürlich noch jünger und beweglicher als bei seinen späteren Einsätzen, trifft Grants quierlige Art aber nicht so recht, sondern liegt etwas zu schwer drauf und klingt leicht spröde. Mir persönlich wäre Paul Klinger sehr viel lieber gewesen, der sich in München angeboten und sicher deutlich besser zu dieser Rolle gepasst hätte.
Der für Grants Spätwerk unersetzbare und einzigartige Curt Ackermann liegt hier wirklich (noch) nicht so toll drauf. Das liegt meiner Meinung nach aber an Grants ... nunja ... Milchbubigesicht. Er hat in späteren Jahren deutlich an optischer Reife gewonnen (was ihm sehr gut tat) und dann stellt sich auch die perfekte Harmonie mit Ackermanns Stimme ein. Das trifft auf "Ich war eine männliche Kriegsbraut" ebenso zu.
Die Synchro ansich ist auch aus meiner Sicht nicht ganz so toll geworden - weil irgendwie nicht "agil" genug. Ein Dialogbuch a la Koeniger wäre da eine Wohltat gewesen
Zitat von smeagol im Beitrag #5Die Synchro ansich ist auch aus meiner Sicht nicht ganz so toll geworden - weil irgendwie nicht "agil" genug. Ein Dialogbuch a la Koeniger wäre da eine Wohltat gewesen
Da hätte die Synchro allerdings einige Jahre später entstehen müssen. Hättest du einen Favoriten für Grant? Wäre die deutsche Fassung erst später fürs Fernsehen gemacht worden (z. B. um 1970 in München), hätte man auf James Stewart sicher Eckard Dux besetzt, der Hans Nielsen vermutlich ebenbürtig gewesen wäre. Bei Grant wären in dieser Phase eventuell Niels Clausnitzer oder Erik Schumann wahrscheinlich gewesen. Ich persönlich könnte mir hier auch Harald Leipnitz gut vorstellen, der zwar erst Jahre später einen Einsatz hatte, aber in "Sein Mädchen für besondere Fälle" eine sehr ähnlich angelegte Rolle überzeugend rüberbrachte.
Meine Meinung kurz dazu: Wenn Nielsen hier nicht schon Stewart sprechen würde, könnte ich ihn mir gut für Grant vorstellen. Passte ein Jahr später in "Hexenkessel" nicht schlecht.
Zitat von Silenzio im Beitrag #7Meine Meinung kurz dazu: Wenn Nielsen hier nicht schon Stewart sprechen würde, könnte ich ihn mir gut für Grant vorstellen. Passte ein Jahr später in "Hexenkessel" nicht schlecht.
Nielsen für Grant ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Die Frage wäre dann natürlich, wer in diesem Fall Stewart hätte sprechen sollen. Vielleicht Ernst Fritz Fürbringer? Siegmar Schneider kann ich mir bei dieser Rolle (oder generell für den jüngeren Stewart) nicht so recht vorstellen.