Hat jemand eine Ahnung, wer die Monroe in Bus Stop synchronisiert hat? Ich habe gelesen, dass es M. Barth gewesen sein soll. Ihre Stammsprecherin Margot Leonard (angeblich die Schwester von Bruni Löbel)hat offenbar nicht zur Verfügung gestanden. Ich fand die Stimme in Bus Stop stets so grauenhaft und unpassend, dass ich es bis heute nicht fertiggebracht habe, mir den Film bis zum Ende anzusehen.
Das liegt daran, dass Lothar Michael Schmitt 1988 für das ZDF eine zweite Synchronfassung erstellen ließ - damals war Margot Leonard wahrscheinlich shcon etwas zu alt für die Rolle; so kam es zu MOnika Barth... Gruß, Ilja
In Antwort auf:Wieso wurde denn überhaupt eine neue Synchronfassung angefertigt? War die alte Kino-Version denn gekürzt?
BUS STOP war in Deutschland in den Kinos ein Flop, so daß später nicht mehr sehr viele Kopien im Umlauf gewesen sind. Das eingelagerte deutsche Material soll 1969 bei einem Filmlagerbrand der Fox vernichtet worden sein. Das ZDF hat jedenfalls nach eigener Auskunft neu synchronisiert, weil die Fox keinen deutschen Ton mehr liefern konnte. Ich nehme an das war auch für die bereits zehn Jahre zuvor entstandene DDR-Neusynchro der Grund. Ich könnte mir schon vorstellen, daß es trotzdem doch noch irgendwo eine Rolle mit der alten Synchro gibt aber die muß man erst mal finden. Die deutsche Originalversion mit Margot Leonard (und ich könnte mich ein Haus verwetten trauen daß man für Don Murray damals Harald Juhnke besetzt haben wird) war sogar in 4-Kanal-Magnetton-Stereo.
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Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
War das zufällig derselbe Archivbrand, bei dem die Erstsynchros von Vertigo, Das Fenster zum Hof und Immer Ärger mit Harry vernichtet worden sein sollen?
In Antwort auf:War das zufällig derselbe Archivbrand, bei dem die Erstsynchros von Vertigo, Das Fenster zum Hof und Immer Ärger mit Harry vernichtet worden sein sollen?
... und auch "Versuchung auf 809" mit Marylin Monroe!
"Immer Ärger mit Harry" wurde 1973 von der ARD ausgestrahlt, kann also nicht bei dem Brand vernichtet worden sein. Vielmehr war dies die gezielte Aktion, sämtliche Kopien der gewissen fünf Hitchcock-Filme weltweit einzuziehen, der höchstwahrscheinlich auch "Vertigo", "Fenster zum Hof" und "Cocktail für eine Leiche" zum Opfer fielen. Nur "Der Mann, der zuviel wusste" hat überlebt. Die Ausstrahlungen der Filme (sofern erfolgt) besorgte die ARD - entsprechend halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß sie bei einem Brand beim ZDF vernichtet wurden.
In Antwort auf:War das zufällig derselbe Archivbrand, bei dem die Erstsynchros von Vertigo, Das Fenster zum Hof und Immer Ärger mit Harry vernichtet worden sein sollen?
Das hat damit nicht zu tun; die Fox hatte und hat ihr Filmlager in Frankfurt/Main; da war nichts von Paramount bzw Universal mit eingelagert.
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Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Mit ziemlicher Sicherheit hat man sie "entsorgt", weil sie sonst bestimmt seit 1973 (Erstausstrahlung laut Gong) bis 1984 irgendwann wiederholt worden und vor allem bei der Wiederaufführung verwendet worden wäre - "Der Mann, der zuviel wußte" ist immerhin als einziger in der Originalsynchro präsent, weil offensichtlich hier mindestens eine komplette Kopie überlebt hat. Das ist natürlich Spekulation, die auf bruchstückhaften Informationen aufbaut - natürlich ist es möglich, daß noch eine Kopie in irgend einem Archiv verstaubt, nur hat sie niemand aufgefunden (oder sich der Mühe einer Suche unterzogen).
In Antwort auf:Mit ziemlicher Sicherheit hat man sie "entsorgt", weil sie sonst bestimmt seit 1973 (Erstausstrahlung laut Gong) bis 1984 irgendwann wiederholt worden und vor allem bei der Wiederaufführung verwendet worden wäre - "Der Mann, der zuviel wußte" ist immerhin als einziger in der Originalsynchro präsent, weil offensichtlich hier mindestens eine komplette Kopie überlebt hat. Das ist natürlich Spekulation, die auf bruchstückhaften Informationen aufbaut - natürlich ist es möglich, daß noch eine Kopie in irgend einem Archiv verstaubt, nur hat sie niemand aufgefunden (oder sich der Mühe einer Suche unterzogen).
Von Filmen, die ausschließlich in den 60er und 70er Jahren im Fernsehen gelaufen sind und hinterher nicht mehr wiederholt wurden, haben die Sendeanstalten i.d.R kein Material mehr vorliegen. Das liegt daran, daß zu jener Zeit üblicher Weise nicht wie heute von MAZen oder sonstigen AV-Formaten, sondern noch direkt von Filmmaterial bzw speziellen Sende-(Film-)kopien ausgestrahlt wurde. Dieses Material mußte nach Ablauf der Lizenz idR an den Lizenzgeber zurückgegeben werden, wo es dann ggf seine weiteren Wege genommen hat. Soweit ich weiß sind bei der ARD die alten Materialien bzw Tonfassungen der noch vor 1984 ausgestrahlten Hitchcock-Filme nicht mehr vorhanden.
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Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Ich gerate da zwar ein bißchen vom Thema ab, aber bis wann hat man das so gemacht (Filmkopien direkt gesendet) ? Ich frage deswegen, weil ich mal eine Uralt-Videoaufzeichnung vom WDR (Anfang 1989) gesehen habe, wo nach der Ansage die typischen Filmgeräusche begannen (Knacken, Knistern etc.). Hat man das in den 80ern noch so gehandhabt oder hat man da schon die Kopien auf MAZ-Bänder überspielt ?
In Antwort auf:Ich gerate da zwar ein bißchen vom Thema ab, aber bis wann hat man das so gemacht (Filmkopien direkt gesendet) ? Ich frage deswegen, weil ich mal eine Uralt-Videoaufzeichnung vom WDR (Anfang 1989) gesehen habe, wo nach der Ansage die typischen Filmgeräusche begannen (Knacken, Knistern etc.). Hat man das in den 80ern noch so gehandhabt oder hat man da schon die Kopien auf MAZ-Bänder überspielt ?
Also so bis Mitte der 80er hat man das zumindest teilweise schon noch gemacht; gerade im ZDF.
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Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Kann sein, daß die Sender das unterschiedlich handhaben, aber das DDR-Fernsehen hat schon ab Mitte der 70er Filme auf Videoband (fragt jetzt nicht, welches Format) überspielt und fast nur so ausgestrahlt. Daher die flimmrigen Bilder bei der alten Aufzeichnung einiger Olsenbande-Filme oder einige Kürzungen, die für die Erstausstrahlung gemacht wurden und sich so lange durchzogen, bis neue Aufzeichnungen (RTL oder Schwarzkopf-Video) gemacht wurden. Lediglich einige wohl kurzfristige Ausstrahlungen erfolgten noch von Film, daher wurden bei "Cartouche" (den habe ich Anfang der 80er gesehen) die Rollen vertauscht - was bei Videoaufzeichnung nicht passiert wäre. Auch bei der ARD scheint es um die gleiche Zeit eingeführt worden zu sein - schaut euch mal die flimmrigen, aber farblich einwandfreien Bilder der letzten Pan-Tau-Serie (1978) an und vergleicht sie mit den farblich katastrophalen Filmkopien der ersten Serie (1970), deren Videoaufzeichnung als abendfüllende Filme erst 1987 erfolgte.