Wie ich gerade feststelle, hat es KOCH Media sogar fertig gekriegt, den Terence-Hill-Film "Verflucht, verdammt und Halleluja" von 1972(!) kaputt zu filtern. Fällt schon im Vorspann sofort auf, weil die Musik an den leisen Stellen deutlich verzerrt. Wer diesen Score hier aus dem TV als wunderschön in Erinnerung hat, fliegt sofort raus. Traurig, so viel Dummheit.
Wie ist denn eigentlich die Tonqualität der von Kinowelt auf DVD veröffentlichten "Auf hoher See"-1949er-Kinosynchro? Kaputtgefiltert oder nicht kaputtgefiltert?
Zitat von alphaSorry, verstehe die Frage nicht ganz.
Was ich mir wünschen würde, wäre eine Seite im Stile von DVDBeaver.com, wo aber anstelle von Screenshots kurze Audiosamples der betreffenden Filmklassiker zwecks Bewertung der techn. Qualität online gestellt werden; das würde IMO letztendlich zu objektiveren Tonbewertungen führen und auch helfen, Mißverständnisse bzw. Fehleinschätzungen aus dem Weg zu räumen.
Fällt mir als interessierter Laie auch etwas schwer zu erklären. In den 80er und 90er Jahren, vor dem Restaurierungsboom für DVDs, liefen manchmal sehr abgenudelte Master/Kopien im TV. Ich erinnere mich an Langs "Testament des Dr. Mabuse", wo im überstrahlten Bild kaum etwas zu erkennen war und das Rauschen auf der Tonspur gelegentlich von den Dialogen unterbrochen wurde. Oder einige Hans-Moser-Filme mit extrem starkem Rauschen. Wenn dieses Rauschen, das über das normale Lichttonrauschen hinausgeht, auf schlecht erhaltenes Ausgangsmaterial zurückzuführen ist (Schmutz, Abnutzung der Kopie?), könnte man sich immerhin vorstellen, dass es die Verantwortlichen für geboten betrachten, die Tonspur zu entrauschen. Nicht falsch verstehen: Natürlich wird bei unseren Beispielen zu viel gemacht, und der erste Weg müsste immer die Suche nach besserem Ausgangsmaterial sein (wie man ja auch bei einer Bildrestaurierung nicht in der ältesten Kinokopie herumfuhrwerkt, sondern auf eine ältere Generation des Materials zurückgreift). Aber in solchen Fällen hielte ich es noch für verständlich, dass man zu verbessern versucht. Allerdings erscheinen mir die unbearbeiteten Tonspuren betroffener Filme, die ich kenne, meistens "hörbar" in Ordnung, was die Eingriffe noch unverständlicher macht. Wahrscheinlich eine Mischung aus perverser Ästhetik und Geldschneiderei.
Eine Testseite für Tonspuren fände ich eine grandiose Idee. Willst du dich nicht selbst einmal daran machen, alpha? Das Material und Knowhow hast du ja ohne Zweifel. Vielleicht kann dich jemand aus dem Forum beim Aufbau einer Seite unterstützen.
Beim gestrigen Western-Tag auf 3sat gab es leider auch ein paar gefilterte Filme:
Der weite Ritt (USA 1971) Leichen pflastern seinen Weg (I 1968) Kung-Fu im wilden Westen (USA/HK 1974)
Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass man erstens "Leichen pflastern seinen Weg" digital gefiltert hat (der Film lief bei der letzten Ausstrahlung in den dritten noch ungefiltert) und zweitens, dass Filme, die eher selten zu sehen sind wie "Der weite Ritt" oder "Kung-Fu im wilden Westen" auch schon Opfer solcher Aktionen sind. Ich weiß jetzt aber noch nicht ob es noch mehr waren, aber "Der Rächer von Missouri" war auch tw. gefiltert.
Von mir aus können alte Filme nach Belieben neue bearbeitet werden, sei es Ton oder Bild. Wenn alle paar Jahre eine neusynchronisierte, neu geschnittene, digital bearbeitete, entrauschte und gesäuberte Fassung, usw., veröffentlicht wird, soll es mir recht sein. Auch wenn man hierdurch, zumindest bei Filmen, die einem etwas bedeuten, "gezwungen" ist, alle paar Jahre eine Neufassung auf einem neuen Medium zu kaufen. Aber man will ja auch mit der Zeit gehen.
Zitat von LammersBeim gestrigen Western-Tag auf 3sat gab es leider auch ein paar gefilterte Filme:
Der weite Ritt (USA 1971) Leichen pflastern seinen Weg (I 1968) Kung-Fu im wilden Westen (USA/HK 1974)
Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass man erstens "Leichen pflastern seinen Weg" digital gefiltert hat (der Film lief bei der letzten Ausstrahlung in den dritten noch ungefiltert) und zweitens, dass Filme, die eher selten zu sehen sind wie "Der weite Ritt" oder "Kung-Fu im wilden Westen" auch schon Opfer solcher Aktionen sind.
Das Erschreckende ist doch vor allem, dass das alles Filme sind, die grade mal rund 40 Jahre auf dem Buckel haben. Früher wurden wurden 50 bis 60 Jahre alte Synchros gefiltert, heute 35 bis 40 Jahre alte...wo soll das hinführen?
Von mir aus sollen die sich dumm und dämlich filtern, solange sie gleichzeitig die ungefilterten Versionen gleichermaßen(!) zugänglich lassen. Wer eine saubere VÖ bringt, darf auch eine gefilterte bringen, aber einfach nur vernichten allein, hat nichts mit "mit der Zeit gehen" zu tun, sondern ist schlicht selbstgefällige Stümperei. Es ist ein ganz, ganz großer Unterschied, ob man einen Klassiker in 5.1 abmischt oder ob man ihn filtert. Ein 5.1-Mix ist etwas, wo man sagen kann, dass man "mit der Zeit geht". Filme durch den Rauschfilter zu ziehen, hat aber nichts damit zu tun. Das ist genauso unsinnig, als würde man behaupten, eine 3D-Konvertierung käme letztlich aufs selbe raus wie, wenn man einen Film aufzoomt (wie es früher mal üblich war, weil das angeblich 'schnieker' aussah). 3D ist "mit der Zeit gehen", Aufzoomen ist Stuss, weil das nur zu Bildverlust führt und ansonsten keinen Sinn hat (man sieht auch nicht mehr, weil das Bild zwar größer ist, aber dafür halt was fehlt).
Zitat von TaccomaniaVon mir aus können alte Filme nach Belieben neue bearbeitet werden, sei es Ton oder Bild. Wenn alle paar Jahre eine neusynchronisierte, neu geschnittene, digital bearbeitete, entrauschte und gesäuberte Fassung, usw., veröffentlicht wird, soll es mir recht sein. Auch wenn man hierdurch, zumindest bei Filmen, die einem etwas bedeuten, "gezwungen" ist, alle paar Jahre eine Neufassung auf einem neuen Medium zu kaufen. Aber man will ja auch mit der Zeit gehen.
Wenn dein Verständis von "mit der Zeit gehen" bedeutet, Filme nachträglich ton- oder bildtechnisch unwiderruflich zu vergewaltigen (und nichts anderes ist das übliche "neu synchronisieren" oder "neu schneiden" bei gleichzeitiger dauerhafter Versenkung der Ausgangsmaterialien in den Firmenarchiven, siehe z.B. Disney), dann viel Spaß damit. Ich will und werde einem solchen Trend definitiv nicht folgen. Wenn ich daran denke, wie grandios man dem Kunden ein "Bück dich, du wirst ***" entgegenruft und ihm schmierige Neusynchros von Klassikern wie Es war einmal in Amerika, Der weiße Hai oder Flammendes Inferno in den Gehörgang pressen will, nur damit die 5.1-Fetischisten unter den vorgeblichen Marketingexperten auf ihre Kosten kommen, wird mir einfach nur übel (Treppenwitz dabei: der letztgenannte Film hat es noch nicht mal in 5.1 auf die Disk geschafft). Diesen Schund können sie gerne nehmen und sich selbst in die Ohrmuschel einführen (wo ist eigentlich der Kotzsmiley, wenn man ihn braucht?). Daher kann man nur Paramount loben, die bei der Pate-Neuveröffentlichung den Anstand hatten, die Originaltonspur ebenfalls zu veröffentlichen - wenn auch schlechter als in der Erstauflage (ein Schelm, wer hier Absicht unterstellt).
Zitat von Mücke Von mir aus sollen die sich dumm und dämlich filtern, solange sie gleichzeitig die ungefilterten Versionen gleichermaßen(!) zugänglich lassen. Wer eine saubere VÖ bringt, darf auch eine gefilterte bringen, aber einfach nur vernichten allein, hat nichts mit "mit der Zeit gehen" zu tun, sondern ist schlicht selbstgefällige Stümperei.
Absolut VORBILDLICH finde ich in dieser Hinsicht die Firma TLEFilms, die bei der zukünftigen DVD- & BD-Veröffentlichung von Fritz Langs "M" (1931) neben einer digital manipulierten Tonspur den Ton zusätzlich auch in unmanipulierter Form aufspielen wird (wobei ich davon ausgehe, dass die digitale Klangbearbeitung seitens TLEFilms wesentlich professioneller durchgeführt wurde, wie es bei den tonzerfilterten Releases aus der unsäglichen "Deutsche Filmklassiker"-Reihe von Black Hill der Fall ist; aber dennoch bin ich froh darüber, dass der Konsument bei "M" sicherheitshalber die Option hat, beim Ton auch auf das ungefilterte Rohmaterial zurückzugreifen).
Höchst interessant finde ich im übrigen diesen Artikel. Der beschäftigt sich zwar mit der Problematik unsachgemäßer Buchrestaurierung, aber dennoch erkenne ich ÜBERDEUTLICHE Parallelen zu den in diesem Thread angesprochenen Problemen.
Dem Trailer nach zu urteilen, lief "Der Teufelshauptmann" hier wieder ungefiltert, obwohl er zuletzt immer gefiltert ausgestrahlt wurde (zumindest auf der 1. DVD war er auch definitiv sauber enthalten). Kann das jemand bestätigen (die Ausschnitte im Trailer waren recht kurz)? Das macht zumindest Hoffnung, denn das wäre, glaube ich, der erste Film, der im TV von einer gefilterten Tonspur wieder zur ungefilterten zurückkehrt. Im Grunde also ein Präzedenzfall, falls jemand bestätigen kann, dass der Film selbst (auch) mit sauberem Ton lief.
Wäre in jedem Fall maximal absurd, dass ein Film von 1949 wieder ungefiltert läuft, obwohl bereits eine gefilterte Tonspur bei den öff.-rechtl. Kollegen lief, während man danach drei Filme, die ca. 20 bis 25 jünger sind, gefiltert sendet.
Die Beiträge kommen bei 3sat ja nicht nur von der ARD bzw. ZDF, sondern auch vom ORF und SF. Liegt eventuell daran. Früher konnte man auf der Homepage immerhin noch sehen, von welchem Sender der Beitrag beigesteuert wurde.
Zitat von Markus Eine Testseite für Tonspuren fände ich eine grandiose Idee. Willst du dich nicht selbst einmal daran machen, alpha? Das Material und Knowhow hast du ja ohne Zweifel. Vielleicht kann dich jemand aus dem Forum beim Aufbau einer Seite unterstützen.
Ich würde das wirklich gerne machen (aber wenn, dann sicherlich nicht im Alleingang), da mir die sowohl die Synchros als auch deren fachgerechte Bearbeitung SEHR am Herzen liegen. Gleichzeitig frage ich mich: Könnte man dadurch Positives (also dass möglichst viele (seltene) klass. Synchros in möglichst ungefilterter Fassung auf DVDs veröffentlicht werden) bewirken? Wenn ja, dann würde eine solche Seite absolut Sinn machen.
Zitat von katzenkreisDie Beiträge kommen bei 3sat ja nicht nur von der ARD bzw. ZDF, sondern auch vom ORF und SF. Liegt eventuell daran. Früher konnte man auf der Homepage immerhin noch sehen, von welchem Sender der Beitrag beigesteuert wurde.
Ich empfehle, auf dieser Seite die "ausführliche Fassung" oder die "Kompaktversion" runterzuladen; in diesen Dateien ist bei JEDER Sendung verzeichnet, von welchem Sender sie stammt (wobei jedoch mittlerweile auch bei der normalen Tagesansicht wieder die meisten Sender verzeichnet sind). In die "Der Teufelshauptmann"-Ausstrahlung habe ich gar nicht reingeschaut, da ich eine Ausstrahlung des üblichen totgefilterten ARD-Masters erwartet hatte und da mir die Synchro ohnehin in ungefilterter Fassung vorliegt.
Zitat Ich empfehle, auf dieser Seite die "ausführliche Fassung" oder die "Kompaktversion" runterzuladen
Danke für den Tipp. Da stehen ja auch die EA-Daten drin. Ein Punkt mehr der alten 3sat-Seite nachzutrauern, da hatte man alle Daten auf einen Blick. Jetzt muss man sich diese Daten über ein PDF-File raussuchen.
Zitat von MückeDem Trailer nach zu urteilen, lief "Der Teufelshauptmann" hier wieder ungefiltert, obwohl er zuletzt immer gefiltert ausgestrahlt wurde (zumindest auf der 1. DVD war er auch definitiv sauber enthalten). Kann das jemand bestätigen (die Ausschnitte im Trailer waren recht kurz)?
Er war nicht wirklich gefiltert. Also nicht so, dass es aufgefallen wäre. Wenn überhaupt, dann nur minimal. Aber da wir gerade davon sprechen: Gestern nacht lief "In der Hitze der Nacht" brutal gefiltert.
Zitat von Lammers Aber da wir gerade davon sprechen: Gestern nacht lief "In der Hitze der Nacht" brutal gefiltert.
Und dafür lief danach "Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs" komischerweise in wesentlich besserer Tonqualität, obwohl der nun wirklich der unbekanntere von beiden ist.
Dem Trailer nach zu urteilen, lief "Der Teufelshauptmann" hier wieder ungefiltert, obwohl er zuletzt immer gefiltert ausgestrahlt wurde (zumindest auf der 1. DVD war er auch definitiv sauber enthalten). Kann das jemand bestätigen (die Ausschnitte im Trailer waren recht kurz)? Das macht zumindest Hoffnung, denn das wäre, glaube ich, der erste Film, der im TV von einer gefilterten Tonspur wieder zur ungefilterten zurückkehrt. Im Grunde also ein Präzedenzfall, falls jemand bestätigen kann, dass der Film selbst (auch) mit sauberem Ton lief.
Die letzte ARD Ausstrahlung von "Der dritte Mann" mit der alten Synchro war dächte ich auch (so gut wie) ungefiltert. Ich hab noch eine ältere Aufnahme vom hr die noch ganz anders klang...