Ein Schlag in die Magengrube. Sprachlosigkeit. Nicht zu fassen.
Bildete mit Viggo Mortensen eine der kongenialsten Synchronkombos überhaupt. Machte nicht übermäßig viel im Synchron und war doch immer eine riesige Bereicherung.
Oh nein... Seine Erkrankung kam im Forum ja schon mal zur Sprache, als er plötzlich nicht mehr für Mortensen besetzt wurde, und dennoch kommt das jetzt völlig unerwartet. Was für eine schlimme Nachricht. Mit der Rolle des Aragorn, denke ich, verbindet wohl auf Anhieb jeder seine Stimme als erstes und für Viggo Mortensen war Jacques Breuer unumstritten die Idealbesetzung. Hatte bis heute gehofft, dass er eines Tages doch wieder für einen Film von Mortensen ins Synchron zurückkehren kann und das auch selber möchte. Wenn ich an Breuer denke, kommen mir im Synchron auch immer seine beiden Einsätze für Luke Goss als Schurke in den Filmen Blade II & Hellboy II in den Sinn. Eine Bereicherung für die Synchronfassungen, in denen er mitgewirkt hat, war Herr Breuer in jedem Fall.
Ein altes Bild das die Brüder von 1986 zeigen. Ich habe auf Pascal Instagram Account noch keinen Nachruf gefunden. Er wird sicher unfassbar traurig sein https://www.instagram.com/p/ymK0azOEfj/
Eine unfassbar angenehme Stimme,die ich auf ewig mit Mortensen verbinden werde. Zu jung. Zu viel Krankheit. Es macht mich traurig ihn nicht mehr hören zu können.
Mein Beileid an die Hinterbliebenen und möge er in Frieden ruhen.
Ich war geschockt als ich las das er 2022 knapp eine Sepsis überlebte. Das er auch noch 30 Jahre an Diabetes litt ist auch nicht fein. Nach einer einer krankheitsbedingten Durchblutungsstörung musste man ihm sogar drei Zehen amputieren weil nach der OP die Wunde nicht heilte. Einfach nur traurig wie viele Schicksale er erleiden musste. Nun auch der Tod durch Folgen eines Schlaganfalls.
Ich hätte gehofft und gemeint, dass er sich nach diesen zu vielen gesundheitlichen Komplikationen wieder zumindest einigermaßen vollständig erholen würde... Sehr traurig, dass er nicht mehr auf neuen Filmen/Rollen speziell von Viggo Mortensen hören zu dürfen. Diese Kombi muss in "Der Herr der Ringe" mein erster Kontakt überhaupt mit Breuer gewesen sein. Mir war Jacques Breuer zuerst in erster Linie als Schauspieler in diversen Fernsehfilmen und -serien ein Begriff. Seine Stimme die ich dort wahrgenommen habe, hatte in meiner persönlichen Wahrnehmung wenig mit seiner "synchron-Stimme" gemeinsam (was natürlich auch damit zu tun haben kann, dass die Synchros erst später gehört habe).
Sollte jemand aus seinem Verwandten-, oder Bekanntenkreis hier mitlesen: Mein herzliches Beileid!
Es betrübt mich, dass wir von Jacques Breuer Abschied nehmen müssen - aber es freut mich für ihn, dass seine Zeit der Beschwerlichkeit nun ein Ende fand. Und so ganz enden wir nie ...
Ein enormes Talent verlässt uns. Als TV-Darsteller war er auf das Rollenfach des charmanten Schönlings festgenagelt, sein hervorragendes Aussehen stand da einer größeren Karriere sicherlich im Weg. Dennoch wusste man immer, dass man von ihm Qualität erwarten durfte.
Auf der Theaterbühne soll er famos gewesen sein, und ich bedauere, dass ich es nie haben einrichten können, mir selbst ein Bild zu machen.
Am Synchronmikrofon ... nun, was sagt man zu solchen Glanzleistungen wie Aragorn oder Stannis Baratheon in "Game of Thrones", wenn nicht: Chapeau! Ein Mann, der so vielen filigran gespielten Figuren klingende, gebrochene Größe verleihen kann, ist vor allem Vollprofi und Vollblutschauspieler. Da fehlte nicht ein Prozent, nur weil keine Kamera mitlief oder kein Publikum zusah.
Andere Einzelauftritte, bei denen er kam, sprach und brilllierte, die mir einfallen: Stanley Tucci in "In meinem Himmel", Mads Mikkelsen in "Nach der Hochzeit", Robert Carlyle in "Hitler - Aufstieg des Bösen".
Und es musste nicht bloß große Kunst sein. Ich gewann den Film "Outlander" besonders lieb, über einen auf der Erde gestrandeten Außerirdischen, der hier eine neue Heimat findet. Jacques Breuer machte James Caviezel, den man angesichts seines Schauspiels oft mit einem Stück Holz verwechseln kann, zu einem echten ... genau, Menschen.
Willst du gelten, mach dich selten. Breuer stand nicht jeden Tag am Mikro, um sich so zur Austauschware mit dem Besonderheitsgrad von Sesambrötchen zu machen. Nein, er schien mir ein Spezialist zu sein, den man insbesondere dann gern holte, wenn es ein besonderes Ergebnis zu erzielen galt.
Wer wirkliches Synchronschauspiel, also das an Zauberkunst grenzende Heraufbeschwören von klanglicher Wirklichkeit, bewundern will, sollte sich "Intimacy" (2001) ansehen ... nur für Volljährige, angesichts der FSK-Freigabe, vor allem aber ein Werk nur für charakterlich Reife, die einen so rohen wie ehrlichen Bericht über Lebenswirklichkeiten ertragen und begreifen können.
So ehrlich, so echt, so unverstellt, so mutig kann Synchronisation sein, oder konnte es mal.
Dinge ändern sich. Auch das Synchron. Die Zeit der Großkönner endet, das spüren wohl einige. Jacques Breuer war so einer. Wenn einer Schwergewichte wie Viggo Mortensen, Mark Rylance und Stephen Dillane wieder und wieder wie ein Stimmbruder abnehmen, bedienen und wiedererwecken kann, dann verdient er größten Respekt.
Ich hatte zumindest mal das Vergnügen, ihn live auf der Bühne der "Komödie im Marquardt" in Stuttgart zu erleben. Da Stück hieß "Eine Couch in New York". Ein ganz toller Schauspieler und Synchronsprecher - ein herber Verlust.