Wirklich experimentiert hat man nicht. Abseits von Eichel war es einmal Patrick Zwingmann, zweimal Hans Bayer und viermal Jürgen Heinrich. Also, es gab durchaus Konstanz. Und zumindest letztere beiden halte ich auch für bessere Wahlen. Bayer in "Freud" war sogar die beste. Eichel liefert natürlich, aber mehr als ein Solides Standardspiel bekommt man auch nicht zu bieten.
Das ist immer so eine Sache, wenn man über Jahrzehnte nur einen Sprecher hatte und dieser dann nicht mehr zur Verfügung steht – sei es, weil er in Rente geht oder, schlimmer, weil er verstorben ist. Dann muss man natürlich schnell eine Alternative finden. Am besten wäre es, von Anfang an zwei Sprecher zu haben.
Zitat von David_88 im Beitrag #4 Am besten wäre es, von Anfang an zwei Sprecher zu haben.
Sorry David, aber dieser Ansatz ist mir zu zynisch. Wir reden hier immerhin über Menschen. Vielleicht ist es auch einfach nicht ganz so wichtig ob ein Schauspieler immer dieselbe Stimme in Synchronfassungen hat.
Zitat von HalexD im Beitrag #2Hoffentlich bleibt es endlich bei Eichel. Diese Experimente mit komplett anderen und weit unpassenderen Stimmen sind einfach nur nervig.
Eichel wird einem Kaliber wie Hopkins mMn schauspielerisch nicht gerecht. Auch wenn es schon häufiger erwähnt wurde: Stimmähnlichkeit zu Schult (oder Kerzel) ist nicht alles.
Ja, weiß ich. Und das würde auch für diejenigen gelten, die nur eine feste Stimme haben. Stell dir vor, Tobias Kluckert geht in Rente. Dann müssten alle Rollen, für die er die Feststimme ist, neu besetzt werden. Dann geht alles wieder von vorne los – so wie bei Thomas Danneberg.
Und es macht keinen Spaß, eine komplett neue Feststimme zu hören, wenn man zwei Jahrzehnte lang die andere gewohnt war.
Nur als Beispiel: Marcus Off auf Pierce Brosnan ist für mich im Film The Unholy Trinity (2024) unerträglich.
Zitat von Samedi im Beitrag #6a einige Schauspieler, wo das so ist oder war. Z. B. Orlando Bloom, Morgan Freeman, Gene Hackman, Robert Downey Jr., George Clooney, Tom Hanks, Liam Neeson, Benedict Cumberbatch, Henry Cavill.
Wobei das hier auch wieder verschiedene Sachen sind:
Kategorie 1 Sprecher – Die sich Schauspieler teilen: Orlando Bloom (Moog/Deutelmoser), Morgan Freeman (Sonnenschein/Kluckert), Benedict Cumberbatch (Rotermund/Morgenstern)
Kategorie 2 Sprecher – Die das Potenzial hatten: Liam Neeson – Helmut Gauß. War in den 90ern ein heißer Kandidat, hat aber das Rennen schnell gegen Rumpf verloren. Auch wenn er ihn nach dessen Tod wieder übernommen hat, würde ich ihn trotzdem im Zeitraum von 2000–2019 nicht ansatzweise als Zweitstimme betiteln.
Henry Cavill – Nicolas Böll. Ganz ähnlicher Fall. Anfangs noch ein Duell mit Doering, aber seit 10 Jahren quasi völlig vom Tisch.
George Clooney – Martin Umbach. Anfang der 00er Jahre einige Einsätze gehabt, aber auch hier war er ab 2007 völlig raus.
Kategorie 3 Vertretungen: Tom Hanks – Joachim Tennstedt. Auch wenn er sich zum Glück mitterweile durchgesetzt hat, war Tennstedt noch zu Elsholtz Zeiten immer "nur" eine Vertretung. Ansonsten hat man sich bemüht, auf Elsholtz zurückzugreifen, bis es gar nicht mehr ging.
Ganz sicher bin ich mir nur bei Robert Downey Jr. nicht. Das war für quasi zwei Jahrzehnte zwischen beiden ein einziges hin und her, bis sich dann Meister wohl wegen der Marvel-Titel durchgesetzt hat.
Und man muss auch noch einmal unterscheiden: Nur weil ein Sprecher jemanden früher öfter gesprochen hat, heißt es nicht unbedingt, dass man ihn einfach wieder nehmen kann. Es kann funktionieren, aber genauso auch nach hinten losgehen.
Zitat von David_88 im Beitrag #8Stell dir vor, Tobias Kluckert geht in Rente. Dann müssten alle Rollen, für die er die Feststimme ist, neu besetzt werden.
Bei Joaquin Phoenix & Liev Schreiber gäbe es ja bessere Alternativen.
Zitat von HalexD im Beitrag #2Hoffentlich bleibt es endlich bei Eichel. Diese Experimente mit komplett anderen und weit unpassenderen Stimmen sind einfach nur nervig.
Eichel wird einem Kaliber wie Hopkins mMn schauspielerisch nicht gerecht. Auch wenn es schon häufiger erwähnt wurde: Stimmähnlichkeit zu Schult (oder Kerzel) ist nicht alles.
Das fällt doch überhaupt nicht auf, bei Robert Redford oder Patrick Stewart hat das auch keinen gestört. Im Gegenteil, der Übergang von Schult zu Eichel ist den meisten gar nicht aufgefallen. Mit der Stimme von Eichel hat Hopkins wieder etwas Vertrautes, so wie man ihn von früher kennt. Heinrich und Bayer sind wie Fremdkörper, das funktioniert nicht. Ich verstehe es bis heute nicht, warum die beiden ständig auf Hopkins, Gibson und Kingsley besetzt werden. Für alle drei gibt es wesentlich bessere Alternativen (Kaspar Eichel oder Schult Junior, Martin Umbach und Till Hagen).
Was nützt eine Stimmenähnlichkeit, wenn das Spiel einfach nicht passt? So reduziert man Sprecher nur wieder auf die Stimme. Eichel ist ein Profi, aber er zeichnet sich durch absolut nichts mehr aus. Er macht mit wenigen Ausnahmen immer nur noch seine Sache, und das sollte kein Anspruch sein. Vor allem steckt hinter der Besetzung einfach kein ausgeklügelter Gedanke. Das ist eine typische "Eichel kann es noch"-Wahl. Und bitte nicht falsch verstehen, es freut mich, dass er im so hohen Alter noch arbeiten will und kann, aber künstlerisch braucht man für Patrick Stewart oder Anthony Hopkins einfach etwas anderes.
Ich kann ja nachvollziehen, wenn man Christian Schult vorwirft, nicht oder nur bedingt schauspielern zu können, aber Eichel spielt auch nicht schlechter als z. B. Jürgen Heinrich. Und passender als Heinrich ist Eichel sowieso. Stimmlich und in Bezug auf das Alter. Heinrich wirkt auf Hopkins immer viel zu jung.
In einigen Fällen sollte man über Gewöhnung des Zuschauers hinwegsehen und jemanden casten, der schauspielerisch das bieten kann, was der Schauspieler fordert. Stimmähnlichkeit zur z.B. verstorbenen oder in Rente gegangen Feststimme sollte zweitrangig sein. Kaspar Eichel ist ein Guter, aber ihm fehlt es an Strahlkraft. Jürgen Heinrich ist definitv der spielfreudigere und bessere Schauspieler. Wie sehr es ausarten kann sieht man z.B. bei Bernd Egger, der nicht nur auf Schwarzenegger sondern auch auf Dan Akroyd besetzt wurde. Völlig absurd und eine schlimme Entwicklung im Synchrongeschäft.