weiß jemand wer in dem (schlechten) zweiten Teil Max von Sydow sprach? Ich dachte immer es war Hartmut Reck, weshalb er ja dann auch aus Konti-Gründen für die Nachsynchro des ersten Teils ranmusste. Vielleicht war es aber doch nochmal Dieter Borsche? Wer weiß mehr?
Moment, wieso gab's da ne neue? Im DC von Teil 1 nahm man doch Reck wegen der Kontinuität zu Teil 2. Und dann bekam Teil 2 auch ne neue, so daass wieder nichts passt? Wer war's denn diesmal für Sydow?
Weil der Film gefloppt ist ohne Ende und sehr miese Kritiken eingefahren hat, existierten von ihm die verschiedensten Schnittfassungen. So ist die Fassung, die wir kennen, eine andere als die US-Fassung, welche wir jetzt auf DVd bekommen haben.
Zu den Sprechern kann ich nichts sagen, da ich sie nicht gesehen habe, aber Richard Burton soll wohl von Thomas Fritsch gesprochen werden.
Habe eben die DVD eingelegt, ohne von der Neusynchro zu wissen (kannte bisher nur die alte) und wunderte mich doch sehr.
Hier also mal ein paar erhörte Stimmen der Neusynchro:
Linda Blair Regan MacNeil Maren Rainer Richard Burton Father Philip Lamont Thomas Fritsch Louise Fletcher Dr. Gene Tuskin Mariette Meade Max von Sydow Father Merrin Erich Ludwig (???) Kitty Winn Sharon Spencer Elisabeth Günther James Earl Jones Kokumo Achim Geisler Belinda Beatty Liz Melanie Manstein
Erich Ludwig für Max von Sydow ist nur eine spontane Vermutung von mir. Den hab' ich nicht gut genug drauf, um da sicher zu sein.
Irgendwie ist "Exorzist II" schon ein eigenartiger Film. Ich hab nie so ganz kapiert, worauf der eigentlich hinaus will. Immerhin hat er interessante Schauspieler, ein spleeniges Auftreten und "Regans Theme" ist eine von Morricones schönsten Kompositionen.
Schade, daß man nicht auf Dvd die Auswahl hat zwischen den ursprünglichen Kinofassungen und den neuen Versionen. Thomas Fritsch fand ich keinesfalls übel für Burton, aber insgesamt wirkt der Film in dieser Version noch substanzloser.
Ich muß allerdings gestehen, daß ich bis heute nicht verstehe, was generell an "Der Exorzist" so berauschend ist. Ein fader Film, der sich betont seriös und wissenschaftlich gibt, nur um damit seine Schleimorgien und Obszönitäten zu rechtfertigen.
So mancher italienische Nachahmer ist besser - weil nicht aufgeblasen. Und an andere Filme mit dem Thema, die vom Erfolg dieses Filmes inspiriert wurden, reicht er auch nicht heran - "Das Omen" z. Bsp. Betreffend Satan finde ich sogar Hammers sehenswerten Horrorthriller "The Devil rides out" besser und bedeutsamer, denn der zieht trotz Simplifizierung der Thematik konsequent die Anforderungen durch, die er an sich stellt.
Der Exorzist, Taxi Driver, Apocalypse Now, Rocky, ... die Siebziger boten gleich eine ganze Menge stumpfsinniger, aufgeblasener Filme, die ihre zum Kotzen betriebene Selbstbeweihräucherung bist zum heutigen Tag aufrecht erhalten konnten und kaum mehr jemand merkt, was das in der Relation für grottige Filme sind. Darüber lästere ich fast genauso gerne wie über Andreas Neumann als GGH-Imitat.
DER EXORZIST 1 hat mir trotz später Sichtung recht gut gefallen. Mag ein wenig überbewertet sein, aber es ist ein guter Film. Und nebenbei zu Andreas Neumann: Der hat meiner Meinung nach William Shatner in den fehlenden Szenen von RAUMSCHIFF ENTERPRISE absolut gut ersetzt. Natürlich hätte das auch ein anderer Sprecher übernehmen können, aber jeder andere hätte wohl stimmfarblich mehr daneben gelegen.
Zitat von fortinbras im Beitrag #12Der Exorzist, Taxi Driver, Apocalypse Now, Rocky, ... die Siebziger boten gleich eine ganze Menge stumpfsinniger, aufgeblasener Filme ....
Deckt sich weitgehend auch mit meiner persönlichen Erfahrung mit diesen Filmen. Bevor man als Nicht-zeitgenössischer Zuschauer diese Filme das erste Mal gesehen hat, hat man erstmal die Legendenbildung um diese Filme mitbekommen. Und tatsächlich haben mich bei der Erstsichtung mehr vermeintliche US-Klassiker aus den 1970ern enttäsucht als aus irgendeinem Jahrzehnt sonst (mit Ausnahme der 30er vielleicht noch). Vielleicht lag es daran, dass das Studio-System, dass die professionelle Arbeitsteilung, bis Mitte der 60er zuverlässig dafür gesorgt hat, dass ein gewisser STandard nicht unterschritten wurde (auch wenn dafür viel Mittelmaß produziert wurde).
In den 70ern nun haben die Ausreißer nach oben und nach unten quantitativ zugenommen, da die kleinteiligere, unabhängigere Produktionsweise nicht mehr egalisierend wirkte. Nun konnte jeder, der eine Kamera halten konnte, zum Filmemacher werden. Und man entdeckte (besser: perfektionierte) das Marketing von Filmen. So kam es wohl, dass Filme mit spektakulären plot-Ideen oder genau umgekehrt: mit betont belanglosen plot-Ideen Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnten.
DER EXORZIST, APOCALYPSE NOW, ROCKY ..., alles Filme, die ich entsetzlich langweilig fand (und nach wie vor finde), aber TAXI DRIVER finde ich schon ganz okay. Kein Meisterwerk zwar, aber er hat seine Momente. Köstlich fand ich z.B. die Szene, wo De Niro Cybill Shepherd zum Date in einen Porno-Film ausführt.
Zitat von fortinbras im Beitrag #12...Filme, die ihre zum Kotzen betriebene Selbstbeweihräucherung bist zum heutigen Tag aufrecht erhalten konnten und kaum mehr jemand merkt, was das in der Relation für grottige Filme sind.
Aus meiner Sicht trifft diese Diagnose viel eher auf das sog. art house-Kino dieser Dekade zu, insbesondere jener deutscher Prägung.
Zitat von fortinbras im Beitrag #12 Der Exorzist, Taxi Driver, Apocalypse Now, Rocky, ... die Siebziger boten gleich eine ganze Menge stumpfsinniger, aufgeblasener Filme, die ihre zum Kotzen betriebene Selbstbeweihräucherung bist zum heutigen Tag aufrecht erhalten konnten und kaum mehr jemand merkt, was das in der Relation für grottige Filme sind. Darüber lästere ich fast genauso gerne wie über Andreas Neumann als GGH-Imitat.
Da ich Neumann mit ausgesucht habe, werde ich das nicht kommentieren - nur konstatiere ich dir, lieber Fortinbras, eine Tendenz mit Gewalt unpopuläre Meinungen zu vetreten. Ich schieße selbst gern gegen die Masse und halte ebensowenig davon unreflektierte Hypes mitzumachen, aber bei dir wirkt das zu oft nur "aus der Hüfte geschossen".
Wie sich Filme "selbst beweihräuchern" können, ist mir darüber hinaus schleierhaft. Wenn überhaupt, so gehen derartige Lobpreisungen von Filmkritikern aus, die in der Tat zu häufig Kunst mit betulicher Langatmigkeit gleichsetzen. Mir ging es mal so wie dir, als der m.E. höchst mittelmäßige CASINO allenthalben bewundert wurde, und das scheinbar nur, weil ein paar Stars und Scorsese auf dem Plakat standen. Andererseits ist es eben doch so, dass viele Meisterwerke eine gewisse Langsamkeit aufweisen. Man muss sich auf sie einlassen. Tiefgang braucht Zeit. Das allein macht keine Kunst aus, aber deine Darstelung ist dann doch zu verkürzt.
Übrigens ist das bedeutendere Pendant zum Exorzist aus meiner Sicht der Film ANTICRISTO von Alberto De Martino aus dem Jahre 1974.