Als Fachfremder frag ich mich bei den Preisverleihungen, wo ja beste Synchronsprecher, bestes Synchronbuch und beste Synchronregie prämiert werden woran man überhaupt die Arbeit, sprich gut oder schlecht, der Synchron-Regie erkennen kann?
Beim Sprecher isses ja klar, macht er seine Sache gut, Betonungen, spricht er lippensynchron. Beim Synchronbuch, das leuchtet auch ein. Ist das Amerikanische gut übersetzt, insbesondere bei Komödien, wo man amerikanische Gags, die hier nicht wirken würden, adäquat ins Deutsche adaptiert.
Aber Synchron-REGIE?? Woran will man die am fertigen Produkt erkennen? Da mir das nicht einleuchten will, frag ich einfach mal die Experten hier.
Ich denke, es ist ähnlich ie beim Film: Der Regisseur muß den überblick über die GESAMTE(Synchron)Produktion im Blick haben. Dazu gehört die Technik, der Filminhalt, die entsprechende Besetzung, die Übersetzung, die Abmischung, ect. Außerdem wird er die Schauspieler "führen", d.h. Anweisungen geben, wie der Sprecher/die Sprecherin in bestimmten Szenen agieren soll!
Allerdings war die (kreative) Freiheit der Regisseure damals weitaus größer als heutzutage (sowohl was die Besetzung und die dt. Bearbeitung an sich angeht)! Denn z.B. wollen die Filmverleiher (gerade bei Hollywood-Produktionen), in der Regel bestimmen, wer als Sprecher besetzt wird usw. (was oft ziemlich daneben geht, weil die Typen vom Verleih oft keine Ahnung haben, wer ein guter Sprecher ist bzw. wenn es um Kontinuität geht). Synchonisationen wie unter Rainer Brandt wären heute kaum noch möglich (die waren ja nun äußerst kreativ).
Da sich auch technisch vieles verändert hat, besteht eine große Aufgabe des Regisseur heutzutage wohl darin, die einzelnen Sprecher in die jeiwligen Szenen einzuweisen (den in 90% aller Fälle werden ja nur noch die Takes mit einzelnen Sprechern aufgenommen. Die müssen dann auf Dialoge reagieren, die vom Band kommen. Die Zeiten, wo man mehrere Sprecher vor dem Mikro hatte, sind leider (aus Kosten- und Zeitgründen), so gut wie vorbei).
So stelle ich mir die Arbeit eines Synchron-Regieseurs jedenfalls vor. Gruß, Jörn
Synchron-Regisseure bestimmen doc auch vor allem, welcher Sprecher welche Rolle spricht (OK, nicht mehr alleine, Suupervisor, Verleih u.s.w. reden auch ein Wörtchen mit, aber theoretisch schon).