Weiß jemand die Synchron-Sprecher für den Film DAS WESPENNEST (HORNETS' NEST) mit Rock Hudson als US-Soldat, der mit einer Gruppe von Kindern einen Staudamm sprengt? Lief erstmals in den 90er Jahren im TV. Ich meine mich an Christian Rode für Sergio Fantoni zu erinnern. Einer der Jungen war ebenfalls eine bekannte Stimme (Oliver Rohrbeck ???).
Rock Hudson - Jürgen Kluckert Sylva Koscina - Marina Krogull Sergio Fantoni - Christian Rode Mark Colleano - Florian Bathke (nicht Oliver Rohrbeck) Jacques Sernas - Gerd Jochum Giacomo Rossi Stuart - Thomas Nero Wolff John Fordyce - Gerrit Schmidt-Foß Amedeo Castracane - David Nathan Tom Felleghy - Ingolf Gorges Andrea Bosic - Kaspar Eichel Andrea Esterhazy - Manfred Rahn Mino Doro - Werner Ziebig Gerard Herter - Michael Telloke Hardy Stuart - Erwin Schastok Max Turilli - Karl-Heinz Grewe
Ein furchtbarer Kriegsfilm, bei dem die Deutschen mal wieder absolut klischeehaft als die 'monsterhaften Ober-Bösen' dargestellt werden. Mark Colleano spielt zwar sicherlich intensiv, aber sein 'Aldo' ist schon jetzt mein absoluter Hass-Charakter in einem Kriegsfilm. Mag sein, dass er viel durchgemacht hat und weil seine Familie von den Nazis geschändet und getötet wurde usw. Aber trotzdem gehen mir seine neurotischen Ausbrüche tierisch auf den Sack. Morricones Musik kommt auch kaum zum tragen, da wäre sichtlich mehr drin gewesen.
Auf den Film war ich damals sehr neugierig, da ich schon jahrelang die LP mit der sehr schönen Morricone-Musik hatte. Aber dann die große Enttäuschung: Schon die erste Szene - das Massaker in dem Dorf - läßt erahnen, dass wir es hier mit einem Kriegsfilm im Stile eines drittklassigen Italo-Western zu tun haben. Ich stimme Deiner Einschätzung voll zu, Silenzio, besonders auch die Bemerkung zum aufdringlich wirkenden Mark Colleano. Die Schuld trägt aber der Regisseur, denn der Junge gibt wirklich alles, dem kann man keinen Vorwurf machen.
Schade, da das Potential zu einem sehenswerten Film durchaus vorhanden ist (Sergio-Leone-Autor Luciano Vencenzoni schrieb am Drehbuch mit): Kinder mit Maschinenpistolen bewaffnet 'spielen' Krieg, wobei das alles andere als ein Spiel ist; da hätte man wirklich was draus machen können. Ein ungewohnt grimmiger Rock Hudson, eine Handvoll talentierter Kinderdarsteller, einprägsame für einen Kriegsfilm untypische traurig-schöne Morricone-Musik; kaum zu glauben, dass das dermaßen schief gehen konnte.
Ich muss aber zugeben, dass der Film - so misslungen er auch ist - bei mir doch irgendwie in Erinnerung geblieben ist, viel mehr als manch deutlich besserer Film. Schon komisch...
Gruß, kogenta
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An dem Film hat mir eigentlich nur eines zugesagt: die ungewöhnlich kantige Art, wie Rock Hudson hier spielen durfte.
Jürgen Kluckert fand ich für Hudson furchtbar - dass sich da kein anderer fand? Trotz des Altersunterschiedes zum Zeitpunkt der Synchro hätte ich Christian Rode wohl noch bevorzugt.
Morricones Musik hörte sich für mich an, als wäre sie aus einem vollständig anderen Film - das passte nicht wirklich gut zu den Zappelbildern.
Oder Norbert Gescher, der in der "Devlin Connection" sprach. Summa summarum hätte es einige, passendere Sprecher gegeben. Und Kluckert wäre mir davon als wirklich allerletztes eingefallen.
Kluckert ist eine klare Fehlbesetzung. Und dass der Junge so aufdringlich wirkt, liegt zum Teil auch an der Synchron-Stimme. Da hätte es einer sensibleren Stimme bedurft.
Deine Einschätzung zur Musik teile ich nicht, fortinbras:
Sicher, so schlecht wie der Film jetzt ist, kommt die Musik ja nicht wirklich zum Tragen und düdelt mehr im Hintergrund. Konzipiert war die Musik aber offenbar bewusst als leicht verspielter fast schon infantiler Kontrast zur erschreckenden Handlungsrealität, der die Kinder ausgesetzt sind; auf keinen Fall sollte heroische Stimmung aufkommen. Deshalb sind auch die relativ wenigen Action-Szenen komplett ohne Musik. Und das Pfeifthema wird ja sogar in die Handlung integriert, das Musikkonzept lag also schon vor Drehbeginn vor. Die Musik, die sich auf der CD wesentlich besser entfalten kann, hätte man aber deutlich prägender einsetzen können und müssen.
Vielleicht ist das in der italienischen Schnittfassung anders? Es ist ja ein italienischer Film (mit einem US-Co-Produzenten), und was wir hier zu sehen bekommen, ist die 10 min kürzere US-Fassung. Man hört auch mehrfach Sprünge in der Musik, die eine nachträgliche Bearbeitung deutlich machen. Zudem neigen die Amerikaner oft dazu, die Musik in den Hintergrund zu verbannen.
Ich merke gerade, dass ich hier ein bisschen eine Lanze breche für einen Film, der das überhaupt nicht verdient. Allerdings bin ich überzeugt, dass der Film ursprünglich als ambitioniertes Projekt gehandelt wurde, das schimmert an vielen Stellen noch durch. Sonst hätte man Rock Hudson wohl auch kaum für die Hauptrolle gewinnen können; auch Sergio Fantoni spielt üblicherweise nicht in Schundfilmen mit; und die Rolle von Sylva Koscina sollte ursprünglich Sophia Loren spielen, die in letzter Minute abgesagt hat. Man hatte wohl einen Film a la 'Und dennoch leben sie' als Vorbild angepeilt. Warum dass dann dermaßen den Bach runterging - unbegreiflich.
Tja, ein bißchen mag ich den Film anscheinend doch, so schlecht er auch ist. Vermutlich imaginiere ich beim wiederholten Sehen inzwischen schon fast den Film, der es hätte werden können...
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