Ich weiss nicht genau, wie ichs formulieren soll, aber mir ist da was aufgefallen. Zuerst dachte ich, es wär einbildung. Jedoch kann ich es hören. Bei einigen Münchner Synchronsprechern kann ich irgendwie "heraushören", dass sie Münchner sind. Ich weiss zwar ohnehin, dass sie aus München sind, aber da ist etwas, was ich nur bei denen hören kann. Es ist eine gewisse "Sprechart". Ich mein damit nicht bairischen Dialekt oder so, die synchronisieren ja Hochdeutsch, sondern was anderes. Wie soll ich das erklären? Ich sags mal so: Bei uns in Linz spricht man ja auch Mittelbairischen Dialekt, so wie in München. Alle hier, die diesen Dialekt perfekt sprechen, haben eine bestimmte "Art und Weise". Genau diese "Art und Weise" kann ich bei einigen Münchner Sprechern wahrnehmen, auch wenn sie vollkommen Hochdeutsch sprechen. Ich glaube, dass Leute, die nicht irgendwo wohnen wo Bairisch gesprochen wird, jene "Art und Weise" garnicht raushören können, weil sies ja nicht ständig hören. Ich bin sicher, dass auch Synchronsprecher aus anderen Städten eine gewisse Sprechweise haben, die in deren Stadt vorkommt, aber einer der nicht auch "so" spricht, es nicht bemerkt. Jetzt frag ich mich nur noch, ob das was ich hier schreibe wahr sein kann, oder obs wirklich nur Einbildung meinerseits ist? Oder hat jemand von euch auch schon mal "sowas" wahrgenommen? Vielleicht sind meine Ohren bereits schon so auf Stimmen trainiert, dass ich es raushören kann, oder jede Synchronsprecher, bei denen ich es wahrnahm, müssen etwas trainieren.^^
Interessante Frage die du da stellst, aber dieses "gewisse Etwas" bei den Münchnern, wie du es beschreibst, ist mir eigentlich nicht auffgefallen. Nur das Münchner Sprecher oft, ich sage es jetzt mal so, "theatermässig" sprechen. Nicht so frei von den Lippen weg, aber doch gut. Mhm, wenn man drüber nachdenkt könnte dies das Besondere an ihnen sein.
Das mit der Sprechhweise bei den münchnern kann ich nicht bestätigen. Jedoch kann ich bei einigen Sprechern den Dialekt raushören (nur ganz selten und nur bei bestimmten wörtern). Am besten geht das bei Berliner Sprechern.
die Frage ist durchaus berechtigt, aber man kann sich auch Vieles einbilden. Viele Synchronschauspieler kommen ja gar nicht aus der Stadt, in der sie hauptsächlich synchronisiert haben. Hier einige Beispiele: Joachim Kerzel aus Hindenburg/Oberschlesien, Paul Klinger aus Essen, Arnold Marquis aus Dortmund, Renate Küster aus Danzig, Edith Schneider aus Bochum, Friedrich Schütter aus Düsseldorf, Erik Schumann aus Sachsen, Lutz Mackensy aus Goslar, Gert Martienzen aus Ostende/Belgien, Sigmar Solbach aus Olpe/Sauerland, Siegfried Schürenberg aus Detmold, Randolf Kronberg aus Breslau, Klaus Kindler aus Heidelberg, die Wagner-Brüder Konrad und Paul aus Köln, Judy Winter aus Oberschlesien, Friedrich W. Bauschulte aus Münster etc. (Kann man alles nachlesen im Verzeichnis der Synchronschauspieler von Webmaster Peter.)
Arnold Marquis hat z.B. gesagt, daß er den Dortmunder Dialekt noch perfekt beherrscht. ("Ich kann mich heute noch in Doatmund vor den Bahnhof setzen und den Penner machen, aber das bringt ja nichts.") Das gehört ja zur Schaupieler- und Sprecherausbildung, daß man seinen Dialekt ablegt und perfektes Deutsch spricht. Auch als Privatperson kann man sich seinen Akzent abgewöhnen. Hier in Köln sagt man z.B.statt ich "isch". Das mußte isch mir auch abgewöhnen. Aber es geht. Es kann natürlich sein, daß die Klangfarbe der Leute der Stadt, in der man hauptsächlich lebt und arbeitet, die man alltäglich hört, auf einen abfärbt, aber im Großen und Ganzen wird das nicht gewünscht, weil es nichts mit der jeweiligen Rolle zu tun hat. Es sei denn, die Rolle erfordert es, wie bei Uta Hallant das Berlinerische für Audrey Hepburn in MY FAIR LADY oder F.G. Beckhaus, der für Kinski in BUDDY, BUDDY sächselt. (Hallant kommt allerdings aus München, und Beckhaus ist Berliner!)
Insofern denke ich, daß man kaum Rückschlüsse von einer Synchronisation auf die Herkunft der Synchronschauspieler schließen kann. Man weiß halt, in welcher Stadt sie am häufigsten gearbeitet haben. Aber viele haben ja auch mal hier oder da synchronisiert. Wenn man noch einmal an das Thema IFU Remagen denkt, dort wurden ja auch viele Künstler hin eingeladen, die mit der Stadt am Rhein nichts zu tunh hatten, sonst würden sie ja auch evtl. mit rheinischem Akzent gesprochen haben.
An Reinhard Glemnitz, Christian Tramitz, Willi Röbcke (etwas weniger, aber trotzdem auch) , Horst Raspe, K. E. Ludwig und Tom Deininger und Sabina Trooger höre ich eindeutig, dass sie von Bayern stammen bzw. stammten! Es gibt noch mehr; deren Namen mir aber momentan nicht einfallen oder aber ich halt einfach nicht weiß, wo man zumindest etwas das Bayrische ableiten kann! Bei Franziska Pigulla z. B. meinte ich ebenfalls schon ein klein wenig was Bayrisches rauszuhören, aber sie kommt ja nicht von dort! Auch bei Marianne Wischmann kam mir schon ein bißchen was so vor; aber auch sie wurde NICHT dort geboren!
Bei Kurt Zips und Gig Malzacher hört bzw. hörte man die österreichische Herkunft heraus! Hat Gisela Reissmann nicht etwas auch in diese Richtung gesprochen oder dem Bayrischen nahe?
Bei Joachim Siebenschuh hat sich seine sächsische Herkunft wohl sowieso in "Ein Käfig voller Helden" gezeigt!Aber gut, er sollte da ja auch für die Rolle in seinem Herkunfts-Dialekt sprechen!
Bei Leuten wie Lothar Blumhagen, Horst Sachtleben, Erich Fiedler und Erik Schumann höre bzw. hörte ich manchmal zwar eine für mich eigenartige Sprechweise, aber ob man da die Herkunft ableiten kann...
Bei Ekkehardt und Gudo Hogel höre ich das s raus! Wie hieß nochmals der Sprecher von Sheriff Ryker oder wie der hieß bei "Die Leute von der Shilo Ranch". Auch da fiel mir immer das s auf! Auch bei Heidi Treutler fiel mir schon ebenfalls ihr s auf.
P. S.: Uups! Das wollte ich jetzt in den neuen "Einfärbungs"-Thread reinsetzen, hab´s aber versehentlich hier reingeschrieben und weiß nicht wie man wechselt. Sorry! Gruß, Pete!
Hallo, Es ist schon richtig das es Sprecher gibt die nicht aus der Stadt kommen in der sie synchronisieren. Trotzdem kann man bei mannchen Sprechern erkennen aus welcher Stadt sie kommen. Wie gesagt nur ganz selten und nur bei bestimmten Wörtern aber es geht. Es gibt aber auch Sprecher die Sprechen so perfekt das man keinen Dialekt raushört.
Ja, komisch, dass ein paar gebürtige Bayern ihn meist früher nie so verbergen konnten und klar sprechen, aber ich denke gerade der bayerische Dialekt ist auch schon heftig und vielleicht schaffen es die Berliner einfach deswegen ihren eher zu verstecken (In ihrem Fall habe ich zumindest in 60er Jahre-Synchros höchstens mal Kinder gehört die statt Ich Isch sagen)! Heute gibt es dann doch weniger, denen man die Herkunft anmerkt (vielleicht weil auch ein paar schon verstorben sind) und es ist besser geworden, oder täusche ich mich??? Wirklich nix gegen Bayern!!!
P. S.: Was mir allerdings auffiel: Sprecher mit rollendem "r", die früher auch in Berlin exestierten, gibt es heute, obwohl das vielleicht gar nicht unbedingt so schlimm wäre sondern interessant, finde ich (freilich sollte es falls ja bei ganz geringen Ausnahmen bleiben)! Gruß, Pete!
Obs jetzt bei mir wirklich Einbildung ist, oder Tatsache kann ich nicht sagen.^^ Aber ich muss dazu sagen, ich hörs nur bei 2 Sprechern. Manchmal hör ich eindeutig "was Bairisches" und dann wieder nicht. Es sind wirklich hervorragende Münchner Sprecher und wenn ich "was Bairisches" bei denen wahrnehme, dann chargieren sie grad. Ich sags wies ist; die Synchronsprecher, bei denen ich dieses Bairische manchmal raushöre, sind Gerhard Acktun und mein Lieblings-Synchronsprecher Matthias Klie! xD Vorallem bei Gerhard Acktun kann ich es oft hören, wenn er sehr stark chargiert. Es ist wirklich so. Da hör ich immer voll "Dialektfreies Bairisch". Bei Matthias Klie hör ich es nur selten, ist aber schon vorgekommen. Vielleicht ist es doch nur Einbildung.
Ja, natürlich gibt es Synchronsprecher, denen man ihre Herkunft anhört (und mit Herkunft meine ich jetzt nicht unbedingt die Stadt, in denen sie arbeiten). Es ist zwar kein breiter Dialekt, mehr eine "Einfärbung" oder "Sprachmelodie", aber wenn man genau hinhört, bekommt man es bei manchen Sprechern schon mit.
Mir fällt das z.B. recht oft bei den Hamburger Sprechern auf, wie z.B. Andreas von der Meden und Peter Kirchberger, auch bei den Berlinern bemerke ich zuweilen die typische Sprachmelodie.
Ja ich glaube "Sprachmelodie" ist ein passender Ausdruck für jenes, was ich ab und zu wahrnehme.^^
in Münchner Synchro vermutet man vielleicht automatisch auch wirklich schon sehr oft, dass der bayrische Dialekt gleich herauskommt!
Eigentlich wars purer Zufall bei mir. Ihr wissts ja, ich kuck immer brav Pokémon um die Sprech-Künste von Matthias Klie zu hören. ^^ Nun "kucken" ist ein falscher Ausdruck, weil ich nebenbei immer was anderes mache, da mich die Serie selbst seit Jahren nimmer interessiert. Und bei die neuen Folgen ist es mir eben zuerst bei Gerhard Acktun aufgeffallen, ganz plötzlich als er grad stark chargiert hat. Ich bemerkte es bei der Wortfolge, es war Bairisch, aber ohne Bairischen Dialekt. Aber ich kanns nur ab und zu raushören. Und bei Herrn Klie hab ich es auch zufällig ganz leicht gehört als er auch wiedermal chargiert hat. Er chargiert zwar weit nicht so stark wie Gerhard Acktun, aber es ist recht lustig anzuhören. :D
Roger Thornhill
(
gelöscht
)
Beiträge:
03.11.2007 18:15
#12 RE: Kann man hören aus welcher Stadt ein Synchronsprecher kommt?
Mir ist übrigens noch Michael Habeck eingefallen! Und da fiel mir schon des öfteren oder manchmal halt sogar ein rollendes "r" auf; ich glaube vor allem bei den "Dick und Doof"-Filmen!
Und auch bei Gerd Duwner hat man das Berlinerische rausgehört, z. B. durch Sätze wie "Isch habe das nischt gewusst."
Und im Ernst, Anja? Dir ist bei Hamburgern und Berlinern auch schon die typische Sprachmelodie aufgefallen? Mir ehrlich gesagt nicht! Aber ich achte eben doch eher auf Dialekt! Gruß, Pete!
Ja mei! Man wird doch wohl noch einen Schreibfehler machen dürfen. -,- Im Übrigen quatschen wir hier über Synchronsprecher und nicht über Fehler.^^
Also ich achte für gewöhnlich auf die Stimme selbst. Auch sonst überall. Und alle andere wie Tonhöhe, Phonetik und Aussprache geht aotomatisch ins Gehör. :o
Und ich hab mir gerade gedacht, vielleicht hab ich bei G. Acktun die Bairische Sprachmelodie nur wahrgenommen, weil er beim starken chargieren es nicht ganz unterdrücken kann. Chargieren ist immerhin eine sehr schwere Technik, und da könnt ich mir gut Vorstellen, dass ihm das Chargieren leichter fällt, wenn er dabei die Bairische Sprachmelodie anwendet. Is nur so eine Überlegung von mir...