dem aktuellen Videotext von ARD und ZDF ist zu entnehmen, dass Richard Widmark, einer der letzten ganz großen Hollywoodstars, am 24. März 2008 im Alter von 93 Jahren in seinem Haus im US-Bundestaat Connecticut gestorben ist.
Widmark, nach dem Tod seiner ersten Ehefrau Jean Hazlewood seit September 1999 mit Susan Blanchard, der Witwe seines Freundes Henry Fonda, verheiratet, hat in einer über 50 Jahre andauernden Karriere zahlreichen Filmen seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Trotz solidester Darstellungen, gerade auch in Western, hat er nie einen Oscar bekommen - das "offizielle" Hollywood, dem Widmark stets standhaft den Rücken zugekehrt hat, sah sich bis zuletzt nicht in der Lage, ihm zumindest einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk zu verleihen.
Nicht nur die Filmwelt ist mit dem Tod von Richard Widmark wieder ein Stück ärmer geworden.
Gerade an diesem Wochenende hatte ich ihn in einem seiner ersten Filme - SEEMANNSLOS - gesehen, worin er von Wolfgang Preiss gesprochen wurde, und der auch gar nicht mal so schlecht passte. Dennoch finde ich, dass er in Arnold Marquis, und das glücklicherweise recht früh, seinen kongenialen Sprecher fand. Da mögen Originalitäts-Fanatiker sagen, was sie wollen: neben Robert Mitchum und Kirk Douglas war Richard Widmark für mich einer der Schauspieler, auf denen ich Marquis nicht missen mochte.
Apropos Oscar: ich will nur ungern Schauspielerleistungen gegeneinander ausspielen, aber Widmarks nuancierte Performance in DAS URTEIL VON NÜRNBERG finde ich um Längen überzeugender als die theatralische Holzhammer-Darbietung von Maximilian Schell im besagten Film, für die er den Oscar einheimste.
Ich bleibe bei Heinz Drache. Da mögen Marquis-Fanatiker sagen, was sie wollen. ABER, im Vergleich zu Robert Mitchum war Arnold Marquis für Richard Widmark in der Tat eine Wohltat. Und Widmark war neben John Wayne auch der einzige von Marquis' großen Hollywood-Stars, auf den er sowohl in seiner frühen Phase, als auch in den 70ern usw. usf. ganz gut passte.
Dass mit Richard Widmark fast der letzte schon in den 40ern groß gewordene männliche Filmhauptrollen-Star starb hat was Epochales. So, als wenn sich ein Kapitel Geschichte abschließen würde. Man kommt sich irgendwie komisch vor. Traurig, aber er hatte ja ein stolzes Alter. Nun haben wir noch Eli Wallach, Karl Malden, Ernest Borgnine, Mickey Rooney, Kevin McCarthy, aber nicht viele mehr und der Heldentypus, den Leute wie Richard Widmark in dieser Zeit verkörperten ist, hart wie es klingt, nunmehr ausgestorben.
Zitat von MückeNun haben wir noch Eli Wallach, Karl Malden, Ernest Borgnine, Mickey Rooney, Kevin McCarthy, aber nicht viele mehr und der Heldentypus, den Leute wie Richard Widmark in dieser Zeit verkörperten ist, hart wie es klingt, nunmehr ausgestorben.
Zitat von MückeIch bleibe bei Heinz Drache. Da mögen Marquis-Fanatiker sagen, was sie wollen. ABER, im Vergleich zu Robert Mitchum war Arnold Marquis für Richard Widmark in der Tat eine Wohltat. Und Widmark war neben John Wayne auch der einzige von Marquis' großen Hollywood-Stars, auf den er sowohl in seiner frühen Phase, als auch in den 70ern usw. usf. ganz gut passte.
Im Unterschied zu Wayne, Mitchum und Douglas etablierte sich Marquis bei Widmark nicht erst ab 1959/60, sondern sprach ihn schon einige Jahre zuvor als Feststimme (MGM-Synchros mal ausgenommen).
Zitat von MückeIch bleibe bei Heinz Drache. Da mögen Marquis-Fanatiker sagen, was sie wollen. ABER, im Vergleich zu Robert Mitchum war Arnold Marquis für Richard Widmark in der Tat eine Wohltat. Und Widmark war neben John Wayne auch der einzige von Marquis\\\\\\\\\\\\\\\' großen Hollywood-Stars, auf den er sowohl in seiner frühen Phase, als auch in den 70ern usw. usf. ganz gut passte.
Im Unterschied zu Wayne, Mitchum und Douglas etablierte sich Marquis bei Widmark nicht erst ab 1959/60, sondern sprach ihn schon einige Jahre zuvor als Feststimme (MGM-Synchros mal ausgenommen).
Dem habe ich ja auch nicht widersprochen. Generell wird ja zwischen dem "jüngeren" und dem "älteren" Marquis - jemand hier schrieb mal, die "stimmliche Grenze" verliefe für ihn ziemlich genau bei "Der Marshal" - unterschieden. Und darauf bezog ich mich. Auf Mitchum passte - selbstredend m.E. - schon der "jüngere" nicht, auf Douglas der "ältere" erst recht nicht. Für Widmark passte es aber sowohl in den 50ern oder in jedem Fall den frühen 60ern ("Geheime Wege", "Raubzug der Wikinger" z.B.), als auch in den späteren ("Nur noch 72 Stunden"), als auch in den 70ern ("Achterbahn") annehmbar. Das ging eigentlich sogar noch besser als bei John Wayne, denn der "jüngere" Marquis kam zwar irgendwie von John Wayne runter, allerdings reichte er an die damalige Konkurrenz (Engelmann, Lukschy, ja vielleicht sogar Ackermann, Konstantin und Hamacher) fast in alle Richtungen nicht ran.
Ich fand Arnold Marquis für Richard Widmark letztendlich auch besser als E.W. Borchert, aber verglichen mit Heinz Drache ist er mir zu harmlos. Eine zerfahrene, irgendwie immer trinkfest wirkende Ader tritt in den Vordergrund; das passt zwar teils recht gut zum OTON mit dem relativ stark ausgeprägten Staaten-Akzent, aber die Scharfzüngigkeit, die Drache top traf und Borchert zumindest hervorzuheben wusste, fehlt dafür eher.
Zitat von MückeIch bleibe bei Heinz Drache. Da mögen Marquis-Fanatiker sagen, was sie wollen. ABER, im Vergleich zu Robert Mitchum war Arnold Marquis für Richard Widmark in der Tat eine Wohltat. Und Widmark war neben John Wayne auch der einzige von Marquis\\\\\\\\\\\\\\\\\\' großen Hollywood-Stars, auf den er sowohl in seiner frühen Phase, als auch in den 70ern usw. usf. ganz gut passte.
Im Unterschied zu Wayne, Mitchum und Douglas etablierte sich Marquis bei Widmark nicht erst ab 1959/60, sondern sprach ihn schon einige Jahre zuvor als Feststimme (MGM-Synchros mal ausgenommen).
Dem habe ich ja auch nicht widersprochen. Generell wird ja zwischen dem "jüngeren" und dem "älteren" Marquis - jemand hier schrieb mal, die "stimmliche Grenze" verliefe für ihn ziemlich genau bei "Der Marshall" - unterschieden. Und darauf bezog ich mich. Auf Mitchum passte - selbstredend m.E. - schon der "jüngere" nicht, auf Douglas der "ältere" erst recht nicht. Für Widmark passte es aber sowohl in den 50ern oder in jedem Fall den frühen 60ern ("Geheime Wege", "Raubzug der Wikinger" z.B.), als auch in den späteren ("Nur noch 72 Stunden"), als auch in den 70ern ("Achterbahn") annehmbar. Das ging eigentlich sogar noch besser als bei John Wayne, denn der "jüngere" Marquis kam zwar irgendwie von John Wayne runter, allerdings reichte er an die damalige Konkurrenz (Engelmann, Lukschy, ja vielleicht sogar Ackermann, Konstantin und Hamacher) fast in alle Richtungen nicht ran.
Genau wegen dieses Aspekts (passt sowohl auf den "frühen" als auch auf den "späten" Widmark) wollte ich darauf hinweisen, dass man Widmark eben länger als die anderen mit der Stimme des jungen Marquis hören konnte.