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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 773 mal aufgerufen
 Darsteller
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

28.06.2008 19:00
Clifton Webb Zitat · antworten


"Laura" (1. Synchro): Rudolf Vogel
"Laura" (2. Synchro): Helmo Kindermann
"Feind im Dunkel": Siegfried Schürenberg
"Auf Messers Schneide"/"Auf des Messers Schneide" (ursprüngl. Synchro): Rudolf Vogel
"Aus Messers Schneide"/"Auf des Messers Schneide" (Nachsynchronisiertes): Thomas Hailer
"Belvedere räumt auf"/"Der Aushilfspapa" (1. Synchro): ???
"Belvedere räumt auf"/"Der Aushilfspapa" (2. Synchro): ???
"Herr Belvedere kann alles besser": ???
"Im Dutzend billiger": Alfred Balthoff
"Cornelia tut das nicht": ???
"Casanova wider Willen": ???
"Liebe, Pauken und Trompeten"/"Millionen rufen 'Bravo'": Siegfried Schürenberg
"Der Untergang der Titanic": Siegfried Schürenberg
"Drei Münzen im Brunnen": Curt Ackermann
"Die Welt gehört der Frau": Curt Ackermann
"Der Mann, den es nie gab": Siegfried Schürenberg
"Der Knabe auf dem Delphin": Curt Ackermann
"Der ehrbare Bigamist": Siegfried Schürenberg
"Ferien für Verliebte": Siegfried Schürenberg
"China-Story": Paul Wagner

Dank für's Mithelfen!

PS: Ich hab grad festgestellt, dass es von c.n.-tonfilm da vor langer Zeit schonmal eine Auflistung gab, die aber im "Spielfilmklassiker"-Forum untergeht, weil sie an einen bestimmten Film gekoppelt ist: http://215072.homepagemodules.de/t507065...ifton-Webb.html
John Connor



Beiträge: 4.883

02.09.2008 19:29
#2 RE: Clifton Webb Zitat · antworten

In Antwort auf:
"Aus Messers Schneide"/"Auf des Messers Schneide" (Nachsynchronisiertes): ???


Thomas Hailer*

Grüße,
Fehmi

*Dank an VanTobias für seine Klangbeispiele, die zur Identifizierung des Sprechers beigetragen haben!

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2015 17:37
#3 RE: Clifton Webb Zitat · antworten

"Der ehrbare Bigamist" - Friedrich Schoenfelder (Neusynchro)

berti


Beiträge: 17.884

30.11.2015 09:30
#4 RE: Clifton Webb Zitat · antworten

Da Clifton Webb erst relativ spät zum (Ton-)Film kam und in seinen letzten Jahren nicht mehr arbeitete, ist die Zahl seiner Filme (und damit auch seiner deutschen Stimmen) relativ überschaubar. Obwohl mir diese nicht alle untergekommen sind, wollte ich doch noch etwas dazu schreiben:
Siegfried Schürenberg erscheint zwar alles andere als originell, dürfte aber zu dieser Zeit die beste Wahl gewesen sein, da Webb oft entweder in "väterlichen" oder in abgründig-dekadenten Rollen besetzt wurde, was Schürenberg beides gut rüberbringen konnte. Allenfalls seine sonore Stimme klingt mir manchmal etwas zu kräftig für den schlaksigen Mann, allerdings hat John Connor mal darauf hingewiesen, dass Schürenberg öfter "schmalere" Schauspieler sprach. Curt Ackermann ist schon etwas schwieriger, da dieser noch deutlich "solider" klang; allerdings konnte dieser bei seinen Einsätzen für Rex Harrison und Vincent Price durchaus auch in dandyhaften und abgründigen Rollen überzeugen, aber trotzdem klingt er etwas zu "männlich". Das ist jetzt keine Anspielung auf Webbs Privatleben, sondern eher darauf, dass Mücke sich früher über Ackermanns enge Verbindung mit Cary Grant gewundert hatte, da dieser (Grant) oft "spleenig" und "hibbelig" wirke, was gar nicht Ackermanns Stimmtyp sei.
Alfred Balthoff habe ich noch nicht erlebt und kann ihn mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Abgründig und sarkastisch konnte er selbstverständlich klingen (und väterlich sowieso), aber in Kombination mit dem Gesicht will er für mich einfach nicht passen. Ebenso wenig kenne ich Webbs letzten Film, weiß aber, dass er dort einen zunächst sarkastisch, dann jedoch geläuterten Pater spielte. Paul Wagner war schon in "Julius Caesar" für den hageren John Gielgud ungewohnt, für den ähnlich dünnen Webb kann ich ihn mir kaum vorstellen; eigentlich müssten doch auch hier die beiden "Stammkräfte" möglich gewesen sein?
Da Webb in Hollywood anscheinend ausschließlich in Filmen der 20th Century Fox spielte, hätte es (obwohl er kein Star war) eigentlich nicht so schwer sein können, einen Sprecher konsequent durchzuziehen, wie es die MGM jahrelang mit Clark Gable tat? Andererseits hatte Robert Taylor bei der MGM parallel gleich drei Feststimmen.
Friedrich Schoenfelder kenne ich aus seinem Mund noch nicht, aber angesichts des Aussehens wäre es fast überraschend gewesen, wenn man bei der Neusynchro NICHT an ihn gedacht hätte.
Kommen wir zum wichtigsten Punkt: Wie schon früher erwähnt, ist Helmo Kindermann in "Laura" aus meiner Sicht ein echter Besetzungscoup gewesen. Den Sarkasmus der Figur bringt er perfekt rüber, aber für den denkadenten, selbstverliebten Snob Waldo Lydecker war er mit seiner eigentlich eher "trockenen" Stimmen äußerst originell, zum Zeitpunkt der Synchro wäre (da schaudert´s fortinbras sicher wieder!) Jürgen Thormann naheliegender gewesen.

berti


Beiträge: 17.884

30.11.2015 11:25
#5 RE: Clifton Webb Zitat · antworten

Nachtrag: Es ist zwar eine Art Running Gag, aber auch für diesen Schauspieler hätte ich mir Hans Nielsen vorstellen können, der mit seinem Sinn für sarkastische Unter- und Zwischentöne viele von Webbs Rollen auch gut hätte ausfüllen können, obwohl er für ihn vielleicht etwas zu jung geklungen hätte.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

30.11.2015 12:57
#6 RE: Clifton Webb Zitat · antworten

Siegfried Schürenberg war für mich die Patent-Stimme für Webb. Die harmonierten perfekt miteinander und Schürenberg verlieh ihm auch deutsch die Würde und Erhabenheit, die er brauchte. Allerdings schaffte er es auch, die Hintergründigkeiten oder Härten zu meistern, die Webb oft in seine Rollen einbrachte.

Die Eiseskälte und berechnende Grausamlkeit, die Webbs Figur in "Feind im Dunkel" hatte, transportierte Schürenberg mit Bravour. "Untergang der Titanic" ist nur ein mäßiger Film über den Untergang des Schiffes und kaum mehr, als ein standardisiertes Hollywood-Melodram. Aber es hat einen interessanten Hauptkonflikt innerhalb der Portagonisten und Webbs Rolle ist interessant und vielschichtig. Schürenberg gelingt es hier auch, jede Facette zu treffen: Dekadenz, Überheblichkeit, Wärme, Härte und Kälte, vor allem aber die Würde einer dem Untergang geweihten Klasse.

Wie ich schon anderswo schrieb, hatte Webb stets etwas, das wie aus einer alten, vergangenen Zeit wirkte. Schürenberg transportierte das schlichtweg perfekt. Er war ja ein Meister der ironischen Untertöne. Doch trotz seines distinguierten, fast britischen Auftretens spielte Webb nur selten ironische Rollen. Und Schürenberg passte sich hier immer perfekt an und es ging nie mit ihm durch.

Wo ich Schürenberg zutiefst vermisse, war in "Im Dutzend billiger". Es gab hier einzelne Szenen, in denen Alfred Balthoff wirklich gut war und originell. Allerdings verkörperte Balthoff nicht diese "Upparclass"-Aura und jene vermeintliche Würde einer vergangenen Epoche, die hier gezeigt wurde, weshalb die Besetzung nie ganz funktioniert. Webb wirkt hier deutsch seltsamerweise fast zerbrechlich und statt väterlich-autorität in klassischem Sinne wird er durch Balthoff fast hilflos-autoritär.

Helmo Kindermann in "Laura" war natürlich ein Glücksfall und Berti hat zweifelsohne damit recht, dass damals Jürgen Thormann viel naheliegender gewesen wäre. Nur neigte Thormann damals wie heute gerne etwas zum "Overacting" solcher Charaktere und ich fürchte, er hätte den Zynismus und die Facetten des Waldo Lydecker niemals ganz eingefangen, bzw etwas "tuntig" wirken lassen. Dasselbe gilt für den auch naheliegenden Lothar Blumhagen. Kindermann hat eine deutlich tiefere und "maskulinere" Stimme als Webb, viel bodenständiger, aber dennoch passt die Kombination sehr gut. Auch Webb war im Original härter und bodenständiger in seiner Sprache, als es sonst oft der Fall war. Insofern war Kindermann geradezu ein Schachzug.

Rudolf Vogel war als Lydecker sicher nicht schlecht, aber wenn man "Auf Messers Schneide" gesehen und somit auch gehört hat, kann man sich schon denken, dass es womöglich nicht so effektiv war wie bei Kindermann. Vogel war ein deutlich besserer Schauspieler, als man durch die vielen Klamotten, in denen er auftrat, annehmen könnte - er war aber auch ein Schauspieler, der sehr "dominant" war und in "Auf Messers Schneide" spricht er für Webb mitunter so, wie er die Rolle selbst angelegt hätte, zwischendrin schlägt sich das mit dem Original. Natürlich ist es eine spleenige Rolle, aber Vogel ist teils fast zu spleenig.

Curt Ackermann war ok, aber er wirkte doch zu kräftig für Webbs Erscheinung. In "Drei Münzen im Brunnen" empfand ich es auch als geradezu störend, dass man Schürenberg in einer unwichtigen Nebenrolle hören konnte. Ackermann traf einfach nicht das, was Webb stets so fulminant darstellte: das, was zwischen den Zeilen steht. Er wirkte viel zu bodenständig für Webb oder fast theatralisch.

Paul Wagner kenne ich nicht für ihn, kann mir die Besetzung aber nicht vorstellen.

Um auf Helmo Kindermann zurückzukommen: in späteren Synchronisation älterer Filme hätte ich ihn mir durchaus für Webb vorstellen können, so etwa in "Untergang der Titanic" oder "Der Mann, den es niemals gab". Bei Filmen wie "Der ehrbare Bigamist" oder "Im Dutzend billiger" hätte ich allerdings durchaus meine Zweifel gehabt.

berti


Beiträge: 17.884

30.11.2015 13:48
#7 RE: Clifton Webb Zitat · antworten

Zitat von fortinbras im Beitrag #6
Doch trotz seines distinguierten, fast britischen Auftretens spielte Webb nur selten ironische Rollen.


Ich nehme an, damit meinst du in erster Linie "selbstironische Rollen"? Denn wenn es gegen andere ging, kam sarkastisch gefärbte Ironie bei Webb öfter vor.

Hätte Siegmar Schneider wohl in den 60ern/70ern auch funktioniert? Das frage ich jetzt nicht in erster Linie, weil er zu relativ vielen Schauspielern passte, sondern weil sich bei Filmen "Mord mit kleinen Fehlern" und "Frankensteins Braut" zeigte, wie genial er in intriganten, verschlagenen und dekadenten Rollen sein konnte.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

30.11.2015 16:51
#8 RE: Clifton Webb Zitat · antworten

Natürlich meinte ich "selbstironische" Figuren, da hatte ich mich unklar ausgedrückt. In Bezug auf sich nahmen sich die von ihm dargestellten Herren ja immer sehr ernst - sein Spiel war aber gerade in filmischen Salonkomödien natürlich auch ironisch-leicht.

Bei "Im Dutzend billiger" gibt es eine ganz markante Szene, wo sich der Unterschied zwischen Balthoff und Schürenberg besonders deutlich macht. Im Film müssen sich die Kinder einer Mandeloperation unterziehen und Webb soll als Vater und Respektsperson natürlich mit gutem Beispiel vorangehen. Im Original ist diese Szene viel besser und so hätte sie auch mit Schürenberg funktioniert. Der Vater ist nämlich trotz gewisser Autorität und seinem beherrschten, keine Schwächen duldenden Auftreten ein ziemlicher Feigling. Schürenberg wäre bei dieser Gratwanderung sicher köstlich gewesen, während Balthoff vorher schon zwischendrin eher quängelig, als autoritär wirkt und dadurch die Mischung aus starkem Auftreten und Feigheit einfach nicht zur vollen Wirkung kommt.

Siegmar Schneider hätte möglicherweise ganz gut funktioniert, ebenso Hans Nielsen - der war damals auch für ältere Schauspieler passend und individuell einsetzbar. Nielsen hätte ich mir auch in einer zeitnahen Version von "Laura" sehr gut für Webb vorstellen können.

 Sprung  

Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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