Christian Rode passte m.E. am Besten, aber auch GGH war klasse - zumindest beim "Kandidaten" (Sternstunde!), die anderen Filme mit dieser Kombi kenne ich nicht. Horst Schön fand ich eher mittelmäßig und Rainer Brandt gar nicht mal so schlecht. Da war er bei manchen "Winnetou"-Film fehlbesetzter. Alle anderen Sprecher wie Holger Hagen oder Arnold Marquis habe ich noch nicht erlebt.
Ehrlich gesagt würde ich sagen, dass mir GGH bei Cliff Robertson (abgesehen vom "Kandidaten") ziemlich entbehrlich erscheint. Die meisten seiner Rollen hier hätte man ebensogut mit Kieling, Hagen, Biederstaedt oder sogar Brandt besetzen können. GGH passt zwar nicht schlecht, aber Robertson erscheint mit ihm dann doch etwas zu beliebig und austauschbar.
ich fand GGH absolut perfekt für Robertson. Schade, daß Robertson nie so ganz zur A-Liga gehörte und oft verheizt wurde. Er war ein sympathischer Schauspieler, aber einer, hinter dessen "netter Kerl von nebenan"-Fassade oft einige unangenehme Sachen lauern konnten.
GGH fand ich ideal-er hatte den richtigen Esprit, aber auch die Sensibilität. Mit Ausnahme von "Der Kandidat" hat er ihn allerdings leider eher in Filmen gesprochen, wo auch Robertsons eigene Rollen nicht unbedingt maßgeschneidert waren. Und "Agenten lassen bitten" ist sicher auch GGHs Agentenlaufbahn geschuldet.
Ganz großartig fand ich Christian Rode, das ist mein eigentlicher Favorit-leider zu selten. Besonders in solchen Rollen wie in "Die drei Tage des Condor" brillierte er. Durch den Altersunterschied und daß Rode erst in den 60ern regelmäßig synchron sprach, wäre er für viele früheren Filme auch gar nicht in Frage gekommen. Rode verlieh Robertson immer so etwas Undurchsichtiges und das hatte einen ziemlichen Reiz.
Jürgen Thormann war auch ganz passend, später aber nicht mehr so ganz. Ein Kapitel für sich ist Rainer Brandt, den ich mir an sich in manchen Rollen vorstellen könnte, aber so richtig kenne ich nur "Venedig sehen und erben". Und da gefiel er mir nicht so, denn er hatte schon diesen speziellen, etwas auf den Leuten sitzenden Tonfall und ließ Robertson etwas zu cool wirken. Es fehlte ihm auch der Sinn für Romantik, da fehlte mir GGH schon sehr.
Holger Hagen hätte sicher da und dort zu Robertson gepaßt, aber er wäre nicht weniger "beliebig" oder "austauschbar" gewesen als GGH. Anders als Mücke es wohl empfand, wäre für mich Hagen keine Offenbarung gewesen-wenn dieses etwas hochtrabende Wort auf wen paßte, dann am ehesten noch für Christian Rode.
Huch, auf dem verlinkten imdb-Foto sieht Robertson ja genauso aus wie mein Lieblings-Superman aus der Tuschefeder von Murphy Anderson: Robertson_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Superman_Anderson_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Statt Peter Parkers Opa hätte man lieber als Supermans Vater besetzen sollen. Dennoch: Robertson gehört für mich zusammen mit Ben Gazzara und Robert Stack zu den unsympathischsten Schauspielern der zweiten Garde der post-Studio-Ära Hollywoods. Eigentlich fand ich Robertson nur in DIE DREI TAGE DES CONDOR (trotz der albernen Frisur) und in SCHWARZER ENGEL gut - entsprechend fand ich auch Rode und Schön jeweils sehr passend, GGH klang mir bei ihm wie auch auf Stack zu eisig.