Am Anfang steht meist ein Aha-Erlebnis mit Hörspiel oder Film. Dann hört man sich in die großen Stimmen ein, liest Namen, zieht Parallelen, ist verblüfft, interessiert und will mehr. Hinzu kommen Klangkörper, die man aus einer markanten Rolle oder einer wiederkehrenden Serie im Gedächtnis behält.
Viele SchauspielerInnen erkennt der Fan mit der Zeit fast zwangsläufig. Aber (wie) geht es weiter? Will fragen: Lernt ihr systematisch Sprecher, und wenn ja wie? Legt ihr euch, bevor ihr etwas seht, die Listen zurecht und vergleicht mit dem Höreindruck? Rennt ihr nach dem Film zum Bräutigam oder ins Internet, um die und die Stimme endlich zu identifizieren?
Ich versuche es ein bisschen, weil ich ja hier mit keinem von euch ansatzweise mithalten kann. Um das mal systematisch zu übern, würde ich gerne mal wieder einen Serienführer machen. Dummerweise hab ich aber keine Serie vollständig daheim.
Bei mir fing das mit Serien an. Ich habe nebenbei immer geguckt, wer wen sprach (sofern irgendwo eine Liste vorhanden waren). Dadurch "saßen" die Sprecher dann recht gut, da ich recht wenige Serien gucke, die dafür öfters. Durch "Seinfeld" konnte ich mir recht viele Sprecher einprägen, z.B. Schramm, Bierstedt, Klebsch, Kästner, Feld, Blumhagen, Haas usw. Serien sind wirklich am besten geeignet, um sich Sprecher einzuprägen. Ab und an höre ich mir auch ein paar meiner erstellten Samples nochmal an, so merkt man sich die Sprecher auch recht gut. Ein Sprecher, den ich in letzter Zeit richtig "gelernt" habe, war Hans-Jürgen Wolf. Der ist mir vorher immer durchgerutscht. Bei dem hab' ich mir dann gezielt Filme/Serien angeguckt, wo er mitsprach.
Hehe, ja genauso war es bei mir auch. Das Problem ist nur, dass ich sonst - außer Sitcoms - eher alte Disney-Zeichentrickserien schaue und die Sprecher in Zeichentrickrollen ihre Stimme halt immer sehr arg verstellen. Daher könnte ich nicht behaupten, durch das viele "Gummibärenbande"-schauen die Stimme Klaus Kindlers gelernt zu haben, zum Beispiel. Immerhin "sitzen" bei mir alle wichtigen Sprecher aus "Hör mal, wer da hämmert!" und "Full House" (Außer Kinder- und Frauenstimmen, die werd ich wohl nie richtig lernen, wenn sie nicht gerade wie Barbara Ratthey klingen )
By the way: Wie gesagt ich habe leider keine Serien vollständig, aber von einigen recht viele Folgen. Was ist eure Meinung? Gingen unvollständige Serienführer in Ordnung oder sollte man es lieber bleiben lassen? Ich weiß es selbst nicht so recht. Vielleicht könnten wir ja auch mal Serienbestände "abgleichen" und uns einen teilen.
"Gummibärenbande"-schauen sollte man nicht unterbewerten. Erst gestern habe ich zufällig nach all den Jahren Eva Maria Lahl erkannt. Meine Meinung zu den Serienführern: Ich finde die müssen nicht immer vollständig sein. Es geht ja um die Informationen und meistens bin ich froh, dass ich zumindest einige bekommt. Manche Serien verschwinden ja von jetzt auf gleich und da ist es dann unheimlich schwer überhaupt Sprecherangaben zu finden. Ein Beispiel wäre da jetzt "Happy Days", bevor es deinen Thread zu der Serie gab, wusste ich nichtmals, dass die wirklich synchronisiert wurde.
Ich versuche tatsächlich gerade, Sprecher gezielt zu lernen - unter hamburger Stimmen kenne ich mich überhaupt nicht aus und ich habe mir vorgenommen, das zumindest in Bezug auf die 70er etwas zu korrigieren. Hörspiele von Europa oder PEG helfen mir da meist mehr als Filme.
Wenn mich die Stimme eines Sprechers besonders beeindruckt, schau ich nach dem Film im Internet nach wer das ist und präge mir dann den Namen zur Stimme ein.
Ich versuche es auch ab und zu, allerdings nicht zu gezielt. Allerdings schaue ich entweder bei Bräutigam, Arne oder Synchronkartei nach, wer die Sprecher waren und weiß dann ob ich richtig gelegen habe. Es gelingt es mir nicht immer und obwohl ich bei älteren Filmen ab und zu mal Leute erkenne, kann es auch passieren dass sie mir entfallen; aus was für Gründen auch immer. Am Besten klappt es übrigens bei Berliner Synchros.
Mit so 10/11 Jahren hab ich versucht, mir im Kopf eine Kartei der Sprecher der Europa-Hörspiele aus den 80ern anzulegen. Mit 14 bin ich dann endgültig dazu übergegangen, mir Synchronsprecher gezielt zu merken. Bis zum Erscheinen von Bräutigams Lexikon lief das meist über bestimmte Rollen. Namen wußte ich nur, wenn ich die Betreffende auch als Schauspieler oder von den Hörspiel-Sprecherlisten her kannte.