Wie läuft das eigentlich bei der Synchronisation ab? Sind die Sprecher von Schauspielern, die eine gemeinsame Szene haben, regelmäßig auch gemeinsam im Studio? Kommt es also vor, daß man zu zweit, zu dritt, zu viert ..., eine gemeinsame Szene synchronisiert? Oder spricht regelmäßig jeder seinen Part alleine im Studio ein und die Spuren werden erst später zusammengemixt?
So habe ich beispielsweise gelesen, daß die Kinderstimmen in der Serie "Immer wieder Jim" separat in München aufgenommen werden, was mir jedoch bei Ansehen einer Folge nicht im geringsten auffällt. Bei der Serie "Friends" hingegen kann man auf einem DVD-Special sehen, wie mehrere Sprecher um das Mikrofon stehen und eine Szene gemeinsam synchronisieren.
Ich könnte mir vorstellen, daß die gemeinsame Synchronisation die Stimmung der Szene zwar etwas lebendiger macht, aber auch zu häufigeren Wiederholungen führt, weil der Fehler eines Sprechers das gesamte Ensemble "nötigt", die Szene noch einmal zu wiederholen.
Eben letzterer Grund, der auf den Punkt Zeitersparnis hinläuft, dürfte wohl eines der Hauptargumente dafür sein, warum heute Stimmen zu 99% "solo" aufgenommen und später auf technischem Wege vermischt werden. Ich sehe zwar in manchen "Synchron-Making-Off"s schon, dass mehrere Sprecher im Studio stehen, aber die Stimmen werden dennoch separat aufgenommen. Die klassischen Dialoge kommen heute quasi nicht mehr vor.
Zitat von TaccomaniaWie läuft das eigentlich bei der Synchronisation ab? Sind die Sprecher von Schauspielern, die eine gemeinsame Szene haben, regelmäßig auch gemeinsam im Studio? Kommt es also vor, daß man zu zweit, zu dritt, zu viert ..., eine gemeinsame Szene synchronisiert? Oder spricht regelmäßig jeder seinen Part alleine im Studio ein und die Spuren werden erst später zusammengemixt?
Soweit ich weiß, ist die getrennte Aufnahme etwa ab Mitte der 90er Standard, von dem nur noch selten abgewichen wird.
In Antwort auf:Ich könnte mir vorstellen, daß die gemeinsame Synchronisation die Stimmung der Szene zwar etwas lebendiger macht, aber auch zu häufigeren Wiederholungen führt, weil der Fehler eines Sprechers das gesamte Ensemble "nötigt", die Szene noch einmal zu wiederholen.
Auf jeden Fall trifft beides zu. Einerseits kann man sich in Duo- oder Gruppenszenen besser in die Sache einfühlen, andererseits erfordert es eine erhöhte Konzentration um Fehler zu vermeiden, damit die Szene nicht so oft wiederholt werden muss. Apropos Gruppenszene: Volker Brandt hat mal in der Sendung "MonTalk" (WDR 2) erzählt, dass es sogar manchmal der Fall war, dass manche Schauspieler bei Duo-Szenen ihre Schauspielpartnerinnen im Arm hatten oder das während der Szenen auch geraucht wurde.
Bei Kinofilmen wird heute generell alles ge-xt aufgenommen, um bei der Mischung alle Möglichkeiten zu haben, z. B. einer Stimme allein mehr Tiefen oder mehr De- esser zu geben. Außerdem kann man unaufwendiger umbesetzen, falls nötig, denn die Überlapper mit den anderen Stimmen fallen weg, die man ja früher imer auch noch mal bestellen musste. Bei Serien oder Fernsehproduktion wird noch zusammen disponiert.
Zitat von EdigriegIch sehe zwar in manchen "Synchron-Making-Off"s schon, dass mehrere Sprecher im Studio stehen, aber die Stimmen werden dennoch separat aufgenommen. Die klassischen Dialoge kommen heute quasi nicht mehr vor.
Diese Making-Of´s sind eigentlich alle nur Show. Gerade wenn Promis dabei sind! Kein Ton, der bei einem Making-Of gesprochen wurde, wird in einer deutschen Faassung verwendet. Schon allein die Kamerageräusche sprechen dagegen. Aus Marketing-Gründen wird es oft so dargestellt, dass alle Sprecher zusammen am Mikro stehen und lustig ihre Arbeit machen. Ist aber alles Humbug. Die kommen auch schön der Reihe nach dran und dann ist es auch wieder dunkel im Studio und nicht taghell, damit man als Laie alles besser erkennen kann. Außerdem sind die Anweisungen der Regisseure auch nur Show, denn bei der "richtigen " Arbeit wird viel mehr an den Aufnahmen gefeilt als man dort sehen kann. Meistens fehlt sowieso die Cutterin, die (gerade bei Promis, die den Job ja nur selten oder sonst nie machen) viel mehr sagt als bei Synchronschauspielern, die das jeden Tag machen. Oft finden die Making-Of´s parallel zu den "richtigen" Aufnahmen in einem anderen Studio statt.