In den 70ern gab es einige, vor allem zwischen der Rainer Brandt Film und (vermutlich) Studio Hamburg: "Brust oder Keule" oder "Die vier Musketiere der Königin" z.B. "L.A.Story" von 1991 ist auch so ein Beispiel.
Kommt darauf an, was du mit "Mischsynchros" genau meinst: Eine Synchro mit Sprecher aus verschiedenen Städten oder tatsächlich auch *Aufnahme* in verschiedenen Städten? Wenn du bei Köln/Berlin an Splendid-Synchros oder andere aus diesem Raum denkst, werden die Sprecher nämlich meistens tatsächlich nach Köln geholt. Wenn du so etwas auch gelten lässt, nehmen Hamburger/Berliner-Mischsynchros nämlich in letzter Zeit geradezu inflationär zu:
PUSHING DAISIES (Cinephon Berlin) Sascha Rotermund und Eva Michaelis in Hauptrollen, Marion Elskis in Gastrolle
THE WIRE (DS Berlin) Nicolas König, Eberhard Haar, Isabella Grothe und, soviel ich weiß, Konstantin Graudus in Rollen
DESPERATE HOUSEWIVES (Cinephon) Clemens Gerhard und Isabella Grothe in wiederkehrenden Rollen
THE MENTALIST (Cinephon) Kristina von Weltzien in Hauptrolle
EMERGENCY ROOM (DS) Eva Michaelis in wiederkehrender Rolle
MAD MEN (Cinephon) Eva Michaelis in Hauptrolle, Eberhard Haar und Isabella Grothe in Gastrollen
Und überhaupt viele Produktionen diverser Berliner Firmen mit Hamburger Gästen, die teils in Berlin eine Zweitwohnung haben, teils "einfach so" kommen.
"Echte" Mischsynchros gab es auch früher schon von der Cine Entertainment: so 24 Staffel 1 und PROVIDENCE, wobei ich da nicht sicher bin, ob da die Berliner nicht doch auch nach Hamburg geholt wurden.
Ich würde eine Synchro eines Filmes machen wollen, Hauptsächlich Berliner Sprecher aber 7 Darsteller sollen Hamburger Sprecher bekommen, welche keinen Wohnsitz in Berlin haben. Welches Studio wäre da am naheliegendsten? Bzw. Welches Berliner Studio hat ein Partner Studio in Hamburg?
Bei der Blackbird-Produktion dürfte es sich ja wohl um "Besetzungs-Altlasten" gehandelt haben, da die ursprüngliche Serie ja von Studio Hamburg bearbeitet wurde. Ansonsten schau dir einfach andere Synchros der Cine Entertainment (bzw. seit einem Jahr heißen sie ja Maloma AG) an, die waren quasi immer so, siehe z.B. "Providence" oder die erste Staffel von "24".
Aber um auf deine spezifische Frage zurückzukommen, es kommt darauf an, was Du unter "Mischsynchros" verstehst. Wenn Du damit Berliner Produktionen meinst, in denen auch Hamburger vereinzelt zu hören sind, dann gibt es sowas gerade in den letzten Jahren im Serienbereich ja doch immer häufiger, siehe z.B. "Pushing Daisies" (Cinephon) oder "The Wire" (Deutsche Synchron). Wenn Du damit hingegen Produktionen meinst, bei denen die Sprachaufnahmen teilweise tatsächlich in zwei Synchronstädten erfolgen, so wie es z.B. die Neue Tonfilm mit Berlin/München oder eben die frühere Cine Entertainment mit Hamburg/Berlin praktiziert hat, hast Du sicherlich Recht, das ist eine Seltenheit. Der Grund ist ganz einfach, es ist zu teuer und zeitaufwändig. Selbst die FFS, obwohl in mehreren Städten angesiedelt, nutzt die Überregionalität doch in der Regel nur bei großen Kino-Produktionen, und auch dann oft nur, wenn durch ein paar Stammsprecher der triftige Grund gegeben ist, eine Produktion nicht nur regional zu bearbeiten. Denn sowohl das Arbeitsmaterial, als auch der Regisseur müssten ja immer noch hin und her reisen. Geschweige denn, dass Firmen, die keine eigenen Studios besitzen, sich nicht nur in einer, sondern in zwei Städten einmieten müssten. Darum ist so ein Aufwand eigentlich nur gerechtfertigt, wenn der Auftraggeber es wünscht und eine Produktion auch dementsprechend mit dem nötigen Budget ausstattet. Und heutzutage ist es ja, zumindest im TV- und DVD-Bereich, eher so, dass sich die Budgets gegenüber früher immer mehr verkleinern. So ein Luxus ist dann kaum möglich, auch wenn es wünschenswert wäre.
Zitat von Alan ShoreDie erste Staffel von "The District - Einsatz in Washington" war eine Mischsynchro zwischen Hamburg und Berlin.
Auch das war eine Synchro der Cine Entertainment bzw. Maloma AG. Danach ging die Bearbeitung zur Hermes Synchron.
Zitat von hudemxNaja, Theoretisch: Ich würde eine Synchro eines Filmes machen wollen, Hauptsächlich Berliner Sprecher aber 7 Darsteller sollen Hamburger Sprecher bekommen, welche keinen Wohnsitz in Berlin haben. Welches Studio wäre da am naheliegendsten? Bzw. Welches Berliner Studio hat ein Partner Studio in Hamburg?
Da bleibt eigentlich nur noch Studio Funk, die ihren Hauptsitz, samt Mischateliers, in Hamburg haben, aber auch Studios in Berlin haben. Synchrontechnisch sieht es bei denen, aus oben genannten Gründen, aber auch so aus, dass quasi Synchron nur noch in Berlin gemacht wird (und dann in Hamburg gemischt wird). Dass sie wirklich in zwei Städten eine Synchronisation bearbeiten, gibt es quasi auch nicht mehr, eben wegen des Kostenpunkts und weil Studio Funk generell wohl im Synchronbereich kaum noch Aufträge erhält. Deren Hauptaufgabengebiet liegt inzwischen im Bereich der Werbung.
Zitat von Stefan der DEFA-FanIn den 70ern gab es einige, vor allem zwischen der Rainer Brandt Film und (vermutlich) Studio Hamburg: "Brust oder Keule" oder "Die vier Musketiere der Königin" z.B. "L.A.Story" von 1991 ist auch so ein Beispiel.
Wäre die alte "Sesamstraßen"-Synchro auch so ein Fall? Dort sind immerhin die Berliner Edgar Ott, Gerd Duwner, Karl-Ulrich Mewes und Wolfgang Kieling (der allerdings auch eine Nebenrolle in der Columbo-Folge "Wein ist dicker als Blut" hatte) zu hören.
In Antwort auf:Bei der Blackbird-Produktion dürfte es sich ja wohl um "Besetzungs-Altlasten" gehandelt haben, da die ursprüngliche Serie ja von Studio Hamburg bearbeitet wurde.
Ja. Eberhard Haar, Achim Schülke und, wenn ich mich recht erinnere, Rolf Becker. Bei Helgo Liebig, Günther Flesch, Gerhard Marcel und, wenn ich mich recht erinnere, Marianne Bernhardt hat es leider nicht geklappt.
Zitat von Roger ThornhillAber um auf deine spezifische Frage zurückzukommen, es kommt darauf an, was Du unter "Mischsynchros" verstehst. Wenn Du damit Berliner Produktionen meinst, in denen auch Hamburger vereinzelt zu hören sind, dann gibt es sowas gerade in den letzten Jahren im Serienbereich ja doch immer häufiger, siehe z.B. "Pushing Daisies" (Cinephon) oder "The Wire" (Deutsche Synchron).
Hamburger Synchros haben ja (auch bei einigen hier im Forum) das Image, billig und lieblos zu sein. Sehe ich das richtig, dass schon seit Jahren Kinofilme nur noch in Hamburg bearbeitet werden, wenn es sich dabei um Independent-Filme oder Synchros für den Video- bzw. DVD-Markt handelt? Dass viele Hamburger daher oft auch ein Standbein in Berlin haben oder sogar ganz dort wechselt, wundert mich persönlich deswegen nicht.
Zitat von hudemxIn der Vergangenheit gab es ja schon oft Mischsynchros zwischen Berlin & München und Köln und Berlin, aber kaum zwischen Hamburg und Berlin...
Wärst du damit einverstanden, wenn ich in diesem Thread auch etwas zum Thema "Mischsynchros zwischen Berlin und München" fragen würde? Zuerst hatte ich nämlich daran gedacht, dem Thema einen eigenen Thread zu widmen. Wenn du aber meinst, dein Thread sollte bei seinem ursprünglichen Thema bleiben, würde ich natürlich doch einen eigenen eröffnen.