ich frage jetzt mal hier nach, eventuell kann mir jemand einen Tip geben.
Also ich würde gerne meine Sprech-/Erzählstimme verbessern. Zugegebenermassen würde es mir natürlich am besten gefallen, wenn ich jemandem am Telefon meine Kontodaten so durchgeben könnte, als würde sie gerade in einem Hörbuch vorgelesen. Aber ok, man will es ja nicht übertreiben :)
Also was ich suche sind ganz bevorzugt Hörbucher, ich fahre jeden Tag zwei Stunden und da hat man viel Zeit im Auto, über Stimmbildung und Sprechtraining. Ich lerne zum Beispiel momentan ziemlich viel und nehme das ganze dann auf mp3 auf um es im Auto nochmal durchzuhören. Das würde ich natürlich ganz gerne optimieren.
Kann mir da jemand Tips geben, was ich mir so zu Gemüte führen kann?
Okay, nochmals nachgefragt, was ist denn das ZIEL des Ganzen? Eine charmante, hochdeutsche, klare Telefonstimme entwickeln oder ernsthaft beruflich in der Branche arbeiten? Falls der zweite Fall zutrifft, hast du - glaube ich - gerade "Jehova" gerufen.
Nein, mal ernsthaft, also wenn Du mit "beruflich" sowas wie Synchronsprecher oder Hörbuchleser meinst, dann auf jeden Fall nicht!
Wie Du schon sagtest, erstens mal will ich die Stimme etwas kultivieren und dann ein bißchen was in Richtung "Erzählkunst" tun. Hör Dir doch mal den Herrn hier an: http://gffstream-1.vo.llnwd.net/e1/imper...rtgastell_a.mp3 (hab ich erst letzte Woche im Auto gehört). So ab 4:14 etwa liest er vor, das ist wirklich beeindruckend im Vergleich zu dem, was der Normalsterbliche so zustande bringt :)
Also, ich will jetzt nicht der Superprofi werden, aber eben das ganze etwas verbessern. So wie ein Fahrsicherheitstraining beim Autofahren, oder ein Spanischsprachkurs für Mallorcaurlauber.
Hey den Link gibt's ja noch agr nicht in der "Interviews"-Abteilung!
EDIT: Gastell erwähnt immer Christopher Plummer, aber ich kenne keinen Film, in dem er ihn gesprochen hat. Nochma EDIT: Einfach klasse der Mann. Unglaublich sympathisch. Ein toller Mensch! Und spannend, was er so zu erzählen hat. Im Laufe von vielen Interviews wiederholt sich zwar manches, es kommt auch neues dazu. Und daher könnte ich stundenlang zuhören.
Zitat von PatrickBWie Du schon sagtest, erstens mal will ich die Stimme etwas kultivieren und dann ein bißchen was in Richtung "Erzählkunst" tun.
Da passt ganz gut das Hörbuch, das der kürzlich verstorbene Hörbuchproduzent, -regisseur und -sprecher Hans Eckardt vorgelegt hat: Die Kunst des Hörbuchsprechens. Es wendet sich bewusst auch an den interessierten Laien.
Wow, herzlichen Dank für diesen Link! Das ist, meiner Meinung nach, DAS sympathischte Interview mit Norbert Gastell überhaupt. Zumal ich den Moderator auch a) sehr sympathisch und b) sehr unterstützend finde - soll heißen, er geht sehr auf Herrn Gastell ein. Es ist, als würde man einem sehr interessanten Gespräch lauschen dürfen. Man möchte beinahe selbst etwas einwerfen, aber eigentlich muss man es nicht, denn dieser Moderator macht das schon für einen.
Was das Lesen betrifft: Lies laut vor, schalte den Kopf ab, lass es leben und übe, übe, übe! Geiler Rat, oder? Hätte keiner sonst so formulieren können... Nee, aber das ist wohl die "Tragik" der Sache. Ist wie im Sport oder im Fitnessstudio - alles eine Frage des Trainings.
Ich muss sagen, mir gefällt dein Anreiz. Es ist, meiner Meinung nach, immer etwas traurig, wenn man Menschen zuhört, teilweise in Führungs- oder Rednerpositionen, die öde oder in fiesem Dialekt eine wichtige Sache vortragen. Ist doch schön, dass es Leute gibt, die mit einem so hohen Ansporn und Selbstanspruch ihre Stimme bzw. Stimmführung verbessern wollen.
Einen guten Hörtipp habe ich aber leider nicht. Ich bin auch nicht sicher, inwieweit es vielleicht ratsam wäre, doch auf geschriebene Werke oder vielleicht - wenn es dir das wert ist - auf ein bisschen Sprecherziehung zurückzugreifen. Da kriegt man viel wichtiges Handwerkszeug mit, allem voran auch Atemtechnik. Übungen, die weit jenseits davon sind, was man Spaß nennen möchte, aber letzten Endes Früchte tragen.
Wo wohnste denn? Je nach Großstadt müsste es da hervorragende Ansprechstellen geben...
ja ich bin sicher, daß es hier (TÖL & MUC) einige gute Lehrer gibt. Und wenn Du mir einiges gedrucktes empfehlen kannst, immer gern!
Mir ginge es halt auch drum, die Zeit im Auto zu nutzen, Carpe vehiculum sozusagen. Die Idee "einfach nachbrabbeln" ist auch ok, da fehlen mir dann aber so Grundlagen wie die Aussprache von Buchstaben worauf man besonders achten soll. Atemtechnik hattest Du ja schon angesprochen.
Man sollte des Englischen mächtig sein. Dann erschließt sich einem ein faszinierender Pfad zum Shakespeare-Acting. Und das gilt vollkommen zurecht seit Jahrhunderten als idealer Schlüssel zur perfekten Sprechmelodie, zum perfekten Pausieren, zum perfekten Whatever.