Mich würde mal interessieren wie man auf Raimund Krone für Michael Dorn kam ? Eigentlich war Krone schon damals "nur" in der Menge oder maximal auf kleinen Rollen zuhören.
Ich habe unabhängig voneinander mal von einem damaligen Sprecher und der damaligen Aufnahmeleiterin gehört, dass Worf am Anfang von Raimund Krone wirklich in der Menge gesprochen wurde und es demnach eher Zufall war, dass er dann eine der Hauptrollen wurde. Ich kann mir das zwar schwer vorstellen, weil Worf in meiner Erinnerung ja auch am Anfang nicht nur drei Takes hatte (oder?) und seine Rolle ja auch im Vorspann genannt wurde, aber wenn die Aufnahmeleiterin von damals es so in Erinnerung hat, dürfte das wohl stimmen.
So etwas hatte ich mir auch schon mal gedacht, aber Worf hat bereits im Pilotfilm mehr als 30 Takes. Eher träfe diese Darstellung auf Jörg Döring für O'Brien zu, der dann in DEEP SPACE NINE eine Hauptrolle wurde.
falls man nur die ersten 4-5 Folgen gekannt hat, wäre es für mich plausibel, dass man bei Worf nur von einer kleinen Rolle ausgegangen ist. Weiß man konkret, wann mit der ZDF-Synchro gestartet wurde? Da die Erstausstrahlung im September 1990 erfolgt ist, bin ich immer von Anfang / Mitte 1990 ausgegangen -> und dann hätte man ja eigentlich längst wissen müssen, dass Worfs Rolle größer geworden ist.
Meine persönliche Vermutung war bisher eher, dass man durchaus günstig synchronisieren wollte und daher auf einen Mix aus etablierten Sprechern (Schulte, Engelmann, Nottke) und quasi Neulingen / Mengensprechern (Rettinghaus, Krone, Bierstedt, Pan) gesetzt hat. Warum Krone als Einziger in den folgenden Jahrzehnten in der Menge verhaftet blieb, vermag ich nicht beurteilen. Aber schon putzig: er ist derjenige, der mit Abstand die meisten Takes im Star Trek-Franchise gesprochen hat (dank 11 Staffeln und 4 Kinofilme), und dennoch der im Synchrongeschäft am wenigsten eingesetzte Sprecher der Hauptdarsteller aus Das nächste Jahrhundert.
Aus Erzählungen wissen wir auch, dass Michael Erdmann gern mal einzelne Leute, die ihm vorher schon positiv aufgefallen waren, gefördert hat. Ich meine, so ist auch Detlef Bierstedt bei ihm groß geworden. Lustigerweise hat er, M.E., auch in EMERGENCY ROOM wieder Raimund Krone für einen wiederkehrenden Psych-Patienten besetzt, der sich für einen Klingonen hielt ;-)
In den folgenden 90ern experimentierte dann gerade die Arena ohnehin recht viel - wie Jayden richtigangesprochen hat - mit Neulingen, Ex-DDRlern und Abseitigen - und man ließ Regisseuren (bis hin zum Scheitern) eine recht freie Hand, was die Besetzung auch der Hauptrollen angeht. Die FRIENDS-Synchro ist da nur das bekannteste Beispiel. Funfact: Roland Frey als Joey war bereits die Zweitbesetzung, weil die Erstbesetzung einfach überhaupt nicht getaugt habe (so wurde mir zugetragen). Oder die erste Synchro von WER IST HIER DER BOß?, von der mindestens 35 Folgen mit Christian Olsen für Tony Danza erstellt wurden.
Außerhalb von ARENA hatte Krone zu der Zeit vor allem bei Michael Eiler so einige richtig große Rollen. Die haben nur mitunter recht schräg besetzt, weit über den Experimentierstatus heraus. Raimund Krone für Kirk Douglas ist schon 'ne Hausnummer. :D
Zitat von VanToby im Beitrag #25So etwas hatte ich mir auch schon mal gedacht, aber Worf hat bereits im Pilotfilm mehr als 30 Takes. Eher träfe diese Darstellung auf Jörg Döring für O'Brien zu, der dann in DEEP SPACE NINE eine Hauptrolle wurde.
Vielleicht ein abwegiger Gedanke, aber ist denn überhaupt sicher, dass der Pilotfilm die erste Episode war, die man synchronisiert hat?
Ja, das habe ich mich dann auch gefragt. Das ZDF hat auch damals überwiegend folgen- und nicht blockweise synchronisiert, aber das mitunter in sonderbarer Reihenfolge. Selbst wenn dann chronologisch gesendet wurde.
Wenn man mal die reinen Sprachtakes auszählt (ich orientiere mich dabei an englischen Trascripts:
Wenn als erstes, warum auch immer, die Folgen 4-6 reinkamen, hätte man tatsächlich darauf kommen können, dass das nur eine kleine mengenartige Rolle ist.