Paul Newman - Rearden - G. G. Hoffmann Dominique Sanda - Mrs. Smith - Helga Trümper James Mason - Sir George Wheeler - Holger Hagen Harry Andrews - Mackintosh - Erik Jelde Ian Bannen - Slade - Manfred Schott Michael Hordern - Brown - Klaus W. Krause Nigel Patrick - Soames-Trevelyan - Thomas Reiner Peter Vaughan - Brunskill - Günter Sauer Roland Culver - Richter - Leo Bardischewski Percy Herbert - Taafe - [stumm] Robert Lang ... Jack Summers Jenny Runacre - Gerda - Rosemarie Kirstein John Bindon - Buster - Hartmut Neugebauer Hugh Manning ... Staaatsanwalt Wolfe Morris - Malta Polizei Commissioner - Klaus Havenstein Noel Purcell - O'Donovan - Willy Friedrichs Donald Webster ... Jervis Keith Bell - Palmer - Ivar Combrinck Niall MacGinnis ... Warder Leo Genn - Rollins, Strafverteidiger - Alexander Allerson Donal McCann - Feuerwehrmann - Harry Kalenberg
Zitat von Willoughby im Beitrag #1Leo Genn - Rollins, Strafverteidiger - Alexander Allerson
Dass Leo Genn im recht knappen Vorspann nicht genannt wird, ist nicht weiter ungewöhnlich. Denn er hat im Film nur ein paar Sätze und ist nur in einer Einstellung "richtig" zu sehen. Aber dass er im (für diese Zeit) ziemlich ausführlichen Abspann ebenfalls nicht auftaucht, obwohl dort selbst der "3. Pub-Besucher" oder der "2. Feuerwehrmann" genannt werden, ist schon komisch. Ein wirklicher Star war er nie, aber immerhin war er mal für einen Oscar nominiert, hatte in einigen bekannten Filmen mitgespielt und war berühmt für seine Samtstimme.
Als ich den Film neulich mal wieder gesehen und die Tonspuren verglichen habe, ist mir aufgefallen, dass einige von Reardens Sprüchen kleine Hinzudichtungen sind, besonders bei seinen Verhören zu Beginn (seine Aussagen, er habe "einen gezwitschert", wolle in die Schweiz fliegen, um Wilhelm Tell kennenzulernen, das spöttische "Blattschuss!"). Da diese Sprüche nur von Paul Newmans Seite kommen, hatte ich kurz überlegt, ob GGH hier eventuell Buch und Regie hatte oder bei den Aufnahmen etwas "improvisieren" durfte.
Noch etwas Grundsätzliches zur Synchro: Sie dürfte ein Beispiel dafür sein, dass es Zeiten gab, in denen München und Berlin absolut gleichauf lagen, was die Anzahl von Arbeit und den Stimmenreichtum betrifft. Kurz dachte ich, ob vielleicht dasselbe Team wie bei "Theater des Grauens" am Werk war, da Manfred Schott, Thomas Reiner, Leo Bardischewski, Erik Jelde und Klaus W. Krause in beiden Filmen zu hören sind, Jelde und Krause sogar für dieselben Schauspieler. Bei Harry Andrews muss es nicht unbedingt etwas bedeuten, da dieser in München öfter Jelde hatte, aber Michael Hordern war trotz seiner markanten Erscheinung ein klassischer Nebendarsteller, der die unterschiedlichsten Stimmen bekam. Aber das ist reine Spekulation, zumal die genannten Herren insgesamt damals in München ständig zu hören waren. Zu Schott hatte ich hier bereits etwas geschrieben:Manfred Schott Krause ist überzeugend grantig, Jelde herrlich schlitzohrig, ein kleines Highlight bietet Reiner als wortgewandter, zugleich aber auch nüchterner Kontaktmann. Der absolute Höhepunkt ist jedoch Holger Hagen für James Mason: So sehr ich Wilhelm Borchert für den älteren Mason schätze (er wäre es in Berlin eventuell geworden) - Hagen ist ihm absolut ebenbürtig, kommt dem Originalton näher als alle anderen Sprecher (abgesehen vielleicht von Friedrich Joloff) und darf bei seinen beiden Reden im Parlament den geschmeidigen Wohlklang seiner Stimme so einsetzen, wie es im Original der Fall ist. Schade, dass es diese Kombination nach gegenwärtigem Stand nur dreimal gab! Aber zum Glück besetzte man hier nicht z. B. Wolf Ackva oder Curt Ackermann, die beide viel zu hart geklungen und so die Figur ihrer besonderen rhetorischen Wirkung beraubt hätten.