Wie ja wohl jeder inzwischen erfahren hat, ist der erfolgreiche Produzent Bernd Eichinger unerwartet und viel zu früh verstorben. Im Zusammenhang mit Synchronisation zum Film "Das Geisterhaus" (1993) war es Bernd Eichinger, der entschieden hat, dass Frank Glaubrecht in der schon fertigen deutschen Fassung auf den älteren Esteban Trueba (Jeremy Irons) für ihn nicht überzeugend geklungen habe. (Frank Glaubrecht ist für mich allerdings für Irons in jedem Alter ideal.) Deshalb musste Wolfgang Hess in München die komplette Rolle des Esteban Trueba noch einmal völlig isoliert - (vor der Zeit des heute üblichen x-ens) neu aufnehmen. Frank Glaubrecht hat es wohl verschmerzt und war schon gar nicht auf seinen Kollegen Wolfgang Hess sauer. Und Hess hat es ja auch genial hinbekommen, sich in die sehr gelungene deutsche Synchronisation einzufügen.
Dies nur als Beispiel dafür, dass Bernd Eichinger die Synchronisation zumindest nicht ganz egal war. Er suchte Perfektion in seinem Sinn. 1988 kam es für einen Dokumentarfilm über Literaturverfilmungen für den WDR zu einem Interview in München. Ein seinerzeit freundlicher und entgegenkommender Mensch, der uns für unseren Film auch kostenlos Ausschnitte aus seinen Produktionen zur Verfügung gestellt hat. Vor laufender Kamera sagte er, wie wohl in der Filmszene nicht ungewöhnlich, statt Regisseur: "Ressijör". Traurig, dass so ein unternehmungsfreudiger, wegbereitender und eigenwilliger Mensch nicht mehr da ist.
ich war gestern ein wenig geschockt, als ich das gelesen hatte. wirklich sehr schade und viel zu früh. ich habe ihn auch mal getroffen, bei der premiere von 'manta manta' in bochum. fast das ganze ensemble war damals auch da, til schweiger, tina ruland, martin kessler usw.
Bin auch sehr bestürzt. Eine sehr traurige Nachricht die uns da erreicht hat. Und ich bin sofort von einer versteckten Krankheit ausgegangen. Wieso weiß ich auch nicht.
Nur die Tatsachen, die einem nun offenbart wurden, machen das Ganze noch tragischer und betroffender. Hat uns viel gegeben. Der 'deutsche Jerry Bruckheimer', wie wir ihn immer nannten.
Hinterlässt in der Branche eine nicht zu schließende Lücke.
Ja, auch ich war überrascht. Er hatte ein Gespür für großes Kino und hat den deutsches Film international konkurrenzfähig gemacht und es dabei wohl auch verstanden in viele seiner Blockbuster auch etwas Substanz zu bringen. "Der Baader-Meinhoff-Komplex" und "Der Name der Rose" haben mir gefallen; "Leslie Nielsen ist sehr verdächtig" und "Der Schuh des Manitu" waren zumindest als Dreikäsehoch meine Highlights.
In dem einen TV-Auftritt, in dem ich ihn gesehen habe, machte er auch einen sympathischen Eindruck auf mich.
Ich habe es indirekt aus der "Bild"-Zeitung erfahren (jemand in der S-Bahn hatte die betreffende Seite aufgeschlagen) und habe erstmal gedacht: "Das kann doch gar nicht sein" und war doch ziemlich geschockt. Wir verlieren hier auf jeden Fall einen der erfolgreichsten deutschen Filmproduzenten (auch auf internationalem Feld) der letzten Jahrzehnte. Ein Film, der mir auf jeden Fall einfällt ist "Die unendliche Geschichte". Anlässlich des Kinostarts war Eichinger seinerzeit, 1984, zusammen mit Wolfgang Petersen und den beiden Hauptdarstellern zu Gast bei "Aus los geht's los" mit Joachim Fuchsberger.
Auch über seine Produktionsfirma "solaris" wurden seinerzeit Synchronisationen abgewickelt. Ich erinnere mich z.B. an den Mehrteiler "Theodor Chindler - Die Geschichte einer deutschen Familie" von 1979, die teilweise nachsynchronisiert wurde.