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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 1.651 mal aufgerufen
 Allgemeines
sněhurka ( gelöscht )
Beiträge:

03.03.2011 19:16
Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

Hi! Ich hab da mal ne Frage ob und wie in der DDR Filme synchronisiert wurden?

Hat die DDR selbst auch Filme synchronisiert oder die Filme in der allgemeinen deutsche Fassung übernommen?
Auf Wikipedia ist zu lesen, dass die DDR neben der normalen deutschen Synchronfassung, Filme selbst synchronisiert hat und verwendet hat.
Da ich leider nicht aus der damaligen DDR komme, habe ich natürlich keine Ahnung davon.
Was war denn eigentlich der Grund dafür, dass die Filme ein zweites mal auf Deutsch synchronisert wurden?

Isch


Beiträge: 3.402

03.03.2011 19:18
#2 RE: Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

Achtung, ich sehe ein Referat von Stefan, der DEFA-Fan im Anflug...

Avenger


Beiträge: 1.469

03.03.2011 19:51
#3 RE: Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

Zitat
Ich hab da mal ne Frage ob und wie in der DDR Filme synchronisiert wurden?



Ja, natürlich zum größten Teil Filme/Serien aus dem osteuropäischen Raum (Polen,Ungarn,SU u.s.w.). Immerhin wurden in 40 Jahren DDR über 5000 fremdsprachige Filme synchronisiert.

Zitat
Auf Wikipedia ist zu lesen, dass die DDR neben der normalen deutschen Synchronfassung, Filme selbst synchronisiert hat und verwendet hat.



Na "normale Fassung" würde ich das nicht nennen, gab ja auch den Fall, dass diese Filme zuerst oder nur in der DDR liefen oder erst danach in der BRD und demzufolge erst später mit einer westdeutschen Fassung ausgestattet wurden.

Im Prinzip war es wohl in vielen Fällen billiger selbst zu synchronisieren, als mit den wertvollen Devisen extra eine westdeutsche Fassung zu bezahlen. Und gerade von den osteuropäischen Filmen gibt es in vielen Fällen nur eine ostdeutsche Synchronfassung.

Ausführlicher kann dir das sicherlich Stefan erläutern, der sich schon wesentlich intensiver und länger mit diesen Synchronisationen beschäftigt.

sněhurka ( gelöscht )
Beiträge:

03.03.2011 20:13
#4 RE: Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

@ Avenger


Danke für die Infos!
Das Thema Synchronisation in der DDR hat mich nämlich immer schon interessiert, habe aber nie wirklich passende Infos dazu gefunden.

Unter "normale Fassung" habe ich die allgemeine deutsche Snychronfassung gemeint die in Deutschland, Österreich und in der deutsch-sprachigen Schweiz aber nicht in der DDR verwendet wurde, gemeint. Ich wollte die DDR-Fassung auf keinen Fall unterbewerten - im Gegenteil - ich finde es super, dass es auch noch eine zweite deutsche Fassung von Filmen gibt. Das neben einen Synchrovergleich der beiden Versionen auch noch einen politisch-geschichtlichen Hintergrund hat! Finde ich interessant!!

Edigrieg



Beiträge: 3.093

10.03.2011 04:44
#5 RE: Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

Neben der Devisengeschichte sollte wohl berücksichtigt werden, dass (zum einen) der Osten generell davon absah, mit dem Westen Geschäfte zu machen und (zum anderen) durch Eigensynchronisation auch nicht Gefahr laufen konnte, westliches Gedankengut durch eine fiktive Hör-Kontrolle schlüpfen zu lassen. Im Trickfilmbereich (meinem Metier) hatte ich bislang einen einzigen Film, in dem Ost & West nachweisbar gemeinsame Sache machten:

- Lúdas Matyi

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.307

10.03.2011 08:03
#6 RE: Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

Das stimmt so denn noch nicht - entschuldige.
Bei Eigensynchronisationen ging es weniger um "westliches Gedankengut", sondern vielmehr um teure Devisen - DDR-Schauspieler wurden mit DDR-Geld bezahlt und das war leichter auszugeben als Devisen für Lizenzen.
Abgesehen davon, dass beiderseitig immer wieder mal Synchronisationen übernommen wurden (auch auf "Gänsejunge Matti" trifft das aller Wahrscheinlichkeit nach zu), kam es auch zu direkten Co-Produktionen: Das Fernsehen der DDR synchronisierte "Die letzten Tage von Pompeji" und "Der Geächtete" (für letzteren kamen sogar Hans Clarin und Judy Winter in die ostberliner Studios, die sich selbst synchronisierten) für die ARD und "Alfred Hitchcock zeigt" (die Neuverfilmung) für RTL; so kamen die Sender an eine billige und hochwertige Synchronisation und das DDR-Fernsehen im Gegenzug nicht nur an Devisen, sondern auch an neue Serien quasi zum Nulltarif.

Gruß
Stefan

Graureiher


Beiträge: 2

15.05.2011 02:36
#7 RE: Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

In der DDR wurde unter anderem der US Film Cabarett mit Liza Minelli Synchronisiert, der dann auch schon vor der Wende in den Kinos und TV Anstalten der BRD, A, und CH gezeigt wurde. Weiters wurde auch der komplette Strauß TV zwei (oder drei) Teiler in Babelsberg und Wien in Cooperation mit dem ORF gedreht und Synchronisiert

Graureiher


Beiträge: 2

15.05.2011 03:13
#8 RE: Synchronisation in der DDR? Zitat · antworten

HALLO
Muss eine Ergänzung machen die ich soeben in WIKIPEDIA gefunden habe. Für Cabaret gibt es auch eine BRD Synchronisation. Ich habe in Österreich im Kino, TV auch über Kabel auf deutschen Sendern immer im Nachspann Synchronisation DEFA Babelsberg gefunden. War jetzt selbst überrascht über diese Neuigkeit vor allem davon dass in Österreich die DEFA SYNCHRONISATION vom US Filmverleih direkt in die Kinos kam

Graureiher

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