Der Film spielt während des Ungarn-Aufstandes 1956 und wurde 1958 in Wien und Umgebung und in den Wien-Film-Ateliers unter Beteiligung zahlreicher deutscher und österreichischer Schauspieler nach einem Drehbuch von George Tabori (ICH BEICHTE, 1953) gedreht. Taboris Skript basiert auf der Kurzgeschichte "Boule de Suif" von Guy de Maupassant, die auch John Ford für HÖLLENFAHRT NACH SANTA FE als Grundlage diente. Autor Peter Viertel (AFRICAN QUEEN, 1951) erhielt im Dezember 1957 einen Anruf von Regisseur Anatole Litvak aus Wien, dass am Drehbuch von Tabori Verbesserungen notwendig seien. Viertel nahm den »Reperaturjob« an und lernte bei den Dreharbeiten Deborah Kerr (damals noch mit Royal Air Force Squadron Leader Anthony C. Bartley verheiratet) kennen, die er 1960 heiratete. Kerr und Yul Brynner standen hier nach DER KÖNIG UND ICH (1956) zum zweiten und letzten Mal gemeinsam vor der Kamera.
Die MGM besetzte mal wieder gegen den Strich und gab Yul Brynners Stammstimme Klaus Miedel an Gérard Oury. Der Effekt "Stammsprecher spricht Gegenpart" kommt jedoch nicht allzu krass zum Tragen, da Miedel hier wieder einmal ganz mit seinem "Accent Francais" glänzen darf. Passagen in denen Brynner Russisch spricht, wurden aus dem Original in die Synchro übernommen, so dass der Bruch mit der gewählten Besetzung weniger stark ausfällt, als dies wohl bei Miedel der Fall gewesen wäre. Größtes Minus der Synchro ist, dass man auf Erich Fiedler für Robert Morley verzichten muß, auch wenn man sich im Laufe der Zeit hier eingermaßen an Curt Ackermann gewöhnt. Fiedler hätte dem Film insgesamt einen Schuß Humor mitgegeben, der ihm gut getan hätte; bei Ackermann bleibt Morley steif. Alfred Balthoff hatte sowohl David Kossoff als auch Kurt Kasznar mehrfach gesprochen; hier entschied man sich für Kasznar. Siegfried Schürenbergs einziger Auftritt in einem Hollywood-Film seines Dauer-Brötchengebers MGM vor der Kamera fällt leider so belanglos aus, dass man sein Mitwirken kaum bemerkt. Bei seinem Pensum in den Synchronateliers der MGM war es natürlich kein Problem seine wenigen Sätze selbst einzusprechen. Maria Urban und Wolf Neuber dürften sich im Vergleich mit der englischen Fassung wohl auch selbst sprechen. Senta Berger spricht nur zwei Sätze auf Ungarisch, die aus dem O-Ton übernommen wurden; sie dürfte das ebenfalls selbst sein. Wegen dieser Rolle soll sie während ihrer Ausbildung aus dem Reinhardt-Seminar geflogen sein.
Nach einer Ausstrahlung im ORF in den 80er Jahren scheint die Synchro heute vollends in der Versenkung verschwunden zu sein. Ich habe zwar noch einige weitere Ideen; diese sind mir aber zu vage, daher gibts lieber ein paar Samples.
DIE REISE
(The Journey)
USA 1958
Erst-Verleih MGM Deutsche Erstaufführung 13.02.1959
Deutsche Bearbeitung MGM (1958) Dialogregie Deutsches Buch
Besetzung
Rolle Darsteller Deutsche Sprecher
Lady Diana Ashmore Deborah Kerr Marianne Kehlau (?) Major Surov Yul Brynner Ivan Desny Paul Kedes alias Henry Flemyng Jason Robards jr. Paul Klinger John Devries (Hugh Deverill) Robert Morley Curt Ackermann Harold Rhinelander E.G. Marshall Margie Rhinelander Anne Jackson Tilly Lauenstein Billy Rhinelander Ron Howard Philip (Flip) Rhinelander Flip Mark Csepege Kurt Kasznar Alfred Balthoff Simon Avron David Kossoff Martin Berliner Teklel Hafouli Gérard Oury Klaus Miedel Françoise Hafouli Marie Daëms Ilse Kiewiet Eva, Freiheitskämpferin Anouk Aimée Borbala Barbara von Nady Jacques Fabbry Maurice Sarfati Ottokar Runze Von Rachlitz Siegfried Schürenberg Siegfried Schürenberg Gisela von Rachlitz Maria Urban Maria Urban (?) Mitsu Jerry Fujikawa Donatella Calucci Erica Vaal Lt. Tulpin Dimitri Fedotoff Capt. Dembinski Leonid Pylajew Patko, Flughafen-Angstellter Wolf Neuber Wolf Neuber (?) Ungar mit Bowler Michael Szekely Hauptmann Ornikidze Charles Regnier Charles Regnier Szabó Bácsi Iván Petrovich Major Ilyashev Ernst Konstantin Serviermädchen mit schwarzem Schal Senta Berger Senta Berger (O-Ton) Russischer Offizier, der Paul Kedes Zigarette anzündet Michael Janisch kein Dialog Rosso Fred Roby Herbert Stass Radiostimme ?? Stanislav Ledinek
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Anne Jackson.mp3
Anouk Aimee.mp3
David Kosoff.mp3
EG Marshall.mp3
Erica Vaal.mp3
Flip Mark.mp3
Ivan Petrovich.mp3
Jerry Fujikawa.mp3
Marie Daems.mp3
Maurice Sarfati.mp3
Ron Howard.mp3
Yul Brynner - Deborah Kerr.mp3
Sarfati ist Ottokar Runze. Bei E. G. Marshall muß ich irgendwie an Carlos Thompson denken. Aber das kann wohl nicht sein, oder? Paßt auch nicht zum Typ.Aber andererseits war bei MGM alles möglich. Könnte Ivan Petrovich sich selbst gesprochen haben?