Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass der Film durch die Synchronisation noch mal aufgewertet wurde und man es geschafft hat manchen Szenen eine Tiefe zu geben, die der Film gar nicht hat. Auch diesen Eindruck habe nicht das erste Mal bei einer Marianne Groß Synchronisation.
Deine Einschätzung mit der zu wenigen Anerkennung teile ich. Es ist allein schon bewundernswert wert, dass sie über einen so langen Zeitraum so viele wichtige Filme bearbeitet hat (von denen der Großteil bestimmt nicht leicht zu synchronisieren war). Allein die Geschichte die sie letztes Jahr im Podcast Stimmt! erzählt hat, dass sie obwohl sie in der Regie nicht mehr aktiv ist von einer Synchronsprecherin nochmal als Regisseurin gewünscht wurde, sagt ja schon sehr viel über ihre Qualitäten als Regisseurin aus. Und als Synchronsprecherin ist sie ja sowieso großartig.
Ich vermute, dass sie beim "Nachtzug..." als Spezialistin für schwierige Fälle geholt wurde. Schwer, aus dem Ding etwas Lebendiges zu machen. Ist ihr gelungen. Bei Nennung ihres Namens denkt man zunächst mal an die Sprecherin - da war sie für mich eine der Ersten, die ich überhaupt wahrnahm. Meine jungen Ohren "empfingen" Frauenstimmen mehr als helles Sirren, das keine Ansätze zur Unterscheidung bot (wie junge, proto-chauvinistische Ohren so sind ...). Damit wird man ihrer Bandbreite aber nicht gerecht.
Für mich hat sie schon in "Philadelphia" und "Forrest Gump" bewiesen, dass sie es drauf hat. Vor allem, wenn man mit einbezieht, dass das quasi ihre "ersten" Arbeiten waren.