Jahrzehntelang gehörte der markante Schauspieler zur Elite der britischen Theaterwelt. Nach anfänglich wenigen Fernsehauftritten hatte er erst 36-jährig sein Filmdebut. Er spielte meist wichtige Nebenrollen, gelegentlich auch Hauptrollen und war durch den immensen Erfolg der Serie "Die Forsyte-Saga" nahe daran, ein international gefragter Star zu werden. Die Liste der Angebote, die er ablehnte ist groß-stets sehr öffentlichkeitsscheu und ein eher stiller Privatmensch, war ihm der große Rummel nie ganz geheuer. So blieb das Theater seine große Domäne. Mit seinen Filmrollen, die er stets danach aussuchte, ob sie ihm gefielen (die Gage war nebensächlich), hatte er nie Berührungsängste. So war er vor allem in vielen Genre-Filmen zu sehen. Als Sherlock Holmes' Erzfeind Prof. Moriarty spielte er sich ins Herz zahlreicher Doyle-Freunde. Er ist der bis dato einzige Schauspieler, der ohne Augenrollen, Karikaturhaftigkeit, Cholerik oder Schleimigkeit den Moriarty spielte. Seine zurückhaltende Art, die eiskalte Grausamkeit, die seine Augen verströmten und eine Aura finsterster Macht haben diese Rolle glaubhaft zum Leben erweckt. Porter starb an Krebs.
Nie deutsch gelaufene Produktionen habe ich nicht in die Liste aufgenommen, bzw nur dann, wenn sie eine besondere Rolle spielen. Danke für alle Ergänzungen!
1964: * Der Untergang des römischen Reiches - Wolfgang Engels * Der Schlafzimmerstreit - Helmut Wildt 1965: * Kennwort: Schweres Wasser - Klaus Miedel 1966: * Der Gentlemanzinker - Klaus Miedel 1967: * Die Forsyte Saga (Serie, 26 Folgen)- Helmo Kindermann 1968: * Cyrano de Bergerac * Bestien lauern vor Caracas - Gerd Martienzen 1971: * Nikolaus und Alexandra - Holger Hagen * Hände voller Blut - Klaus Miedel 1972: * Antonius und Cleopatra - Fred Alexander 1973: * Keine Gnade für den Fuchs - Helmo Kindermann * Hitler: Die letzten zehn Tage - Rolf Schult / ??? (neu) * Der Schakal - Horst Keitel 1974: * Callan: Den Aasgeiern eiskalt serviert - 1975: * Ein Mann namens Hennesy - Wolfgang Völz 1977: * Anna Karenina (Miniserie) 1978: * 39 Stufen - Horst Schön 1979: * Churchill and the Generals 1980: * Der kleine Lord - Lothar Blumhagen * Hamlet (TV)- * Warum haben Sie Evans nicht gefragt? - Christian Marschall 1981: * The Sin Bin * Winston Churchill (Miniserie) 1984: * Die Abenteuer des Sherlock Holmes (Serie, 2 Ep)(#) - Detlev Witte / Fred Alexander * Juwel der Krone (Miniserie) - Hans Joachim Hegewald (Ost) 1985: * Oliver Twist (Miniserie) 1994: * Performance (Serie, 1 Ep)
(#) Seine Mitwirkung in der ersten Folge der Nachfolgeserie "Die Wiederkehr des Sherlock Holmes" besteht nur aus dialoglosem Material der ersten Serie.
Zitat von fortinbras im Beitrag #1 Als Sherlock Holmes' Erzfeind Prof. Moriarty spielte er sich ins Herz zahlreicher Doyle-Freunde. Er ist der bis dato einzige Schauspieler, der ohne Augenrollen, Karikaturhaftigkeit, Cholerik oder Schleimigkeit den Moriarty spielte.
Mit Ausnahme von Anthony Higgins vielleicht, der in DAS GEHEIMNIS DES VERBORGENEN TEMPELS einen formidablen Moriarty abgab, und, ach na ja, in gewisser Hinsicht auch Natalie Dormer in ELEMENTARY. Genau in diese dumme Moriarty-Klischeefalle tappt auch der sonst so gelungene SHERLOCK.
Bei seinem ersten Moriarty-Auftritt in "Die Liga der Rothaarigen" wurde er von Detlev Witte gesprochen, eine Folge später (in "Das letzte Problem") war es Fred Alexander. Dumm gelaufen, Alexander in beiden Folgen wäre besser gewesen, zumal Witte innerhalb der Serie eher die grobschlächtigeren Schurken (Dr. Roylott, Colonel Moran, Reverend Williamson) sprach.