Berliner Synchron GesmbH Regie: Klaus von Wahl Buch: Fritz A. Koeniger
Mal so allgemein: bei solchen Grossfilmen mit vielen Kleinrollen ohne Namen ist es oft schwer, Gesichter oder Stimmen zuzuordnen. Also kann eine Kleine Fehlerquelle nicht ausgeschlossen werden. Leider kann ich keine Soundsamples machen, aber vielleicht hat jemand Ergänzungen. Manch markante Stimme ist zu hören, die ich aber keinem Sprechernamen zuordnen kann und viele Ein-Satz oder Zwei-Wort-Rollen werden von derselben Person gesprochen. Es gibt auch Rollen, die aus einem Wort wie der Namensnennung und/oder Lauten wie Lachen oder Stöhnen bestehen-auch diese wurden, verglichen mit dem O-Ton, eindeutig synchronisiert.
Darsteller/Rolle/deutsche Stimme:
Richard Burton (Thomas Becket) Holger Hagen
Peter o'Toole (König Heinrich) Jürgen Goslar
Donald Wolfit (Bischof Falliot) Wilhelm Borchert
Gino Cervi (Kardinal Zambelli) Martin Hirthe
John Gielgud (König Ludwig) Wolfgang Büttner
Paolo Stoppa (Papst) Hugo Schrader
David Weston (Bruder John) Christian Wolff
Pamela Brown (Königin Eleanor) Gudrun Genest
Martita Hunt (Königin Mathilda) Lu Säuberlich
Percy Herbert (Morville) Arnold Marquis
Sian Phillips (Gwendolen) Eva Katharina Schultz
Inigo Jackson (Beaumont) Heinz Petruo
Felix Aylmer (Erzbischof) Paul Wagner
Nial MacGinnies (Baron) Benno Hoffmann
John Phillips (Bischof von Winchester) Dietrich Frauboess
Klasse, dass man hier Holger Hagen (wenn ich nicht irre, sogar zum ersten Mal) für Burton hört - aber die Besetzung von Borchert war taktisch sehr unklug, denn er hatte Burton vorher mehrfach in wichtigen Rollen gesprochen.
Falls Hagen nicht zufälligerweise in einem der noch offenen Filme mitgespielt hat, dürfte "Becket" tatsächlich die Premiere für Burton gewesen sein. Und das war eine wirklich großartige Kombination, auch wenn sie einige Male etwas seltsam aufgebrochen wurde. Vielleicht klang Borchert den Verantwortlichen für Burton dann doch schon zu alt. Anfang der 50er in "Die Wüstenratten" war's ok, in "Der längste Tag" und "Cleopatra" fand ich ihn bereits zu alt für ihn, nur in "Hotel International" passte es sehr gut zur Rolle. Ob's dem Publikum auffiel? So richtig begann Burtons Starruhm im deutschen Raum ja erst mit "Becket" und "Der Spion, der aus der Kälte kam". Und so ganz groß kam er ja auch erst dadurch raus.
Zitat von fortinbras im Beitrag #3So richtig begann Burtons Starruhm im deutschen Raum ja erst mit "Becket" und "Der Spion, der aus der Kälte kam".
Bei diesem Stichwort fällt mir etwas ein: Die beiden erwähnten Filme wurden bei der BSG bearbeitet, aber trotzdem hört man den Münchner Wolfgang Büttner. Und zwar aus dem Mund von Schauspielern (John Gielgud bzw. Cyril Cusack), bei denen keine Kontinuität vorlag. Könnte es sein, dass er zu dieser Zeit ein Engagement in Berlin hatte? Seinen späteren Einsatz für Donald Pleasence in "Man lebt nur zweimal" zähle ich jetzt nicht dazu, da er diesen zuvor schon in "Gesprengte Ketten" synchronisiert hatte und eine Besetzungs-Mischung für die Ultra wahrscheinlich weniger problematisch war.
Büttner war ein begehrter Schauspieler zu seiner Zeit und hatte viele Theater-/Film- und Fernsehaengagements im gesamten deutschsprachigen Raum. Da ist es nicht so verwunderlich, dass er auch in Berlin zu hören war. Die Rolle des König Ludwig von Frankreich hat er auch auf der Bühne gespielt-schon vor dem Film.