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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 444 mal aufgerufen
 Darsteller
fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2013 11:46
Ralph Richardson Zitat · antworten

richardson.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

* am 19. Dezember 1902
+ am 10. Oktober 1983

Zusammen mit Laurence Olivier und John Gielgud bildete er das große Triumvirat der Theater-Elite über lange Jahre. Der vielfach ausgezeichnete Richardson wurde jedoch oft mit Häme bedacht und als "Schmirendarsteller" (englisch: "Ham") bezeichnet. Er war aber sicher nicht mehr oder weniger anfällig dafür als seine großen Kollegen. Der Mythos hat sich bis heute gehalten, daß Richardson seinen Stellenwert nicht verdient habe. Fakt jedoch ist, daß sich elitär gebende Kritiker stets abfällig äusserten über den "Laiendarsteller", da RR niemals eine klassische Ausbildung hatte. Zudem nannte er Dinge gerne beim Namen und als Direktor des legendären 'Old Vic' gab es keinerlei Privilegien für die Herren Kritiker. Übrig blieb ein etwas verzerrtes Bild, das heutzutage mangels Kenntnis damaliger Theaterproduktionen schwer zu beurteilen ist. Beim Film hatte Richardson nie Berührungsängste und lieferte einige großartige Leistungen ab.


Danke für alle Hinweise und Ergänzungen!


1933:
Der Ghoul -
Friday the 13th
1934:
The Return of Bulldog Drummond
1935:
Alias Bulldog Drummond
1936:
Der Mann, der die Welt verändern wollte -
Was kommen wird -
1938:
Besuch zur Nacht - F. O. Krüger
Die Zitadelle - Hellmut Lange
1939:
Testflug QE 97 - F. O. Krüger
Verstrickung -
Vier Federn - Siegmar Schneider
1942:
The Day Will Dawn
1946:
School for Secrets
1948:
Anna Karenina - Werner Hinz
Kleines Herz in Not - Werner Hinz
1949:
Die Erbin - Siegfried Schürenberg / Paul Edwin Roth (neu)
1951:
Der Verdammte der Inseln - Walter Suessenguth
1952:
The Holly and the Ivy
An einem Montag wie jeder andere - Heinz Engelmann
Der unbekannte Feind - Carl Kuhlmann
1955:
Richard III. - Wolfgang Engels
1956:
Der Mann aus der Fremde - Paul Klinger
1959:
Unser Mann aus Havanna - Erich Fiedler
1960:
Oscar Wilde -
Exodus - Siegfried Schürenberg
1962:
Eines langen Tages Reise durch die Nacht -
Der Löwe von Sparta - Robert Klupp
1963:
Hedda Gabler -
1964:
Die Strohpuppe - Robert Klupp
1965:
Falstaff (Erzähler) - Joachim Nottke
Dr. Schiwago - Paul Wagner
1966:
Letzte Grüße von Onkel Joe - Robert Klupp
Khartoum-Aufstand am Nil - Robert Klupp
1969:
David Copperfield - Paul Bürks / ??? (Dvd-Neusynchro)
Was ihr wollt -
Gestatten, das sind meine Kohlen! -
Oh! What a lovely war...
Krieg im Spiegel - Paul Klinger
Danach - Robert Klupp
Luftschlacht um England - Konrad Wagner
1971:
Wer hat Tante Ruth angezündet? - Horst Sachtleben
1972:
Ein gewisser General Bonaparte -
Die große Liebe der Lady Caroline -
Home
Alice im Wunderland -
Geschichten aus der Gruft - Konrad Wagner / ??? (neu)
Lucky Man-Der Erfolgreiche - E. F. Fürbringer
1973:
Frankenstein, wie er wirklich war - Horst Sommer
William - OmU
Ein Puppenheim - Herwart Grosse
1975:
Rollerball - Leo Bardischewski
1976:
Der Mann mit der eisernen Maske - Friedrich Schoenfelder / Günther Grabbert (Ost)
1977:
Jesus von Nazareth (Miniserie, 1 Ep) - Gerhard Schinschke
1978:
Unten am Fluß aka Watership Down (Stimme) - Michael Chevalier
Charlie Muffin - Toni Herbert
1981:
Der Drachentöter - Wilhelm Borchert
Time Bandits - Wolfgang Büttner
1982:
Zeugin der Anklage - Günther Jerschke
Wagner (Miniserie) - Eric Vaessen
1983:
Greystoke-Die Legende von Tarzan - Wilhelm Borchert
Einladung zur Hochzeit -
Broad Street -

Jeannot ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2013 13:33
#2 RE: Ralph Richardson Zitat · antworten

Richard III. - Wolfgang Engels
Mann aus der Fremde - Paul Klinger
Falstaff - Joachim Nottke
Bei LETZTE GRÜSSE VON ONKEL JOE war´s Robert Klupp.

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2013 14:15
#3 RE: Ralph Richardson Zitat · antworten

Hallo Rolf,

wieder mal 1000 Dank für deine Ergänzungen!

"Letzte Grüße..." hab ich nur einmal vor etwa 15 Jahren gesehen und keine Notizen mehr dazu. Ich glaubte, es war Paul Wagner und habe schön geschaut, als ich in der Synchrondatenbank Herbert Stass gelesen habe...

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

20.11.2013 12:45
#4 RE: Ralph Richardson Zitat · antworten

Problemfall "Richard III.":

Das ist eine wirklich großartige Shakespeare-Verfilmung. Ich kannte den Film im Original, wo die shakespearsche Sprache so herrlich alltäglich gesprochen wird. Da hat der Film eine Leichtigkeit und immense Präzision. Erstaunlicherweise ist der deutsche Text schwieriger zu "übersetzen" als der originale. Die Umsetzung dieses Filmes gefällt mir nicht so besonders.

Erstmal gibt es die Schwierigkeit, daß man die deutschen Shakespeare-Übersetzungen als Textgrundlage nahm, die im 18. Jahrhundert entstand. Diese ist deutlich blumiger, gestelzter und dramatischer als die Originalfassung. Die deutschen Übersetzungen jener klassischen Zeit waren mehr als frei, wenn sie auch den Charakter des Stückes nicht veränderten. Aber sie wirken wesentlich veralteter als der 200 Jahre ältere Originaltext!!!

Allein schon dadurch wird die deutsche Synchronfassung schwerfälliger bis beinahe schleppend. Dann die Besetzung: fast alles klassische Theaterschauspieler amit der ganz eigenen DEUTSCHEN Art, den großen Barden zu interpretieren. Wenn es einem auch heute anders erscheint-so klassisch und traditionell nach Außen hin Oliviers Shakespeare-Verfilmungen wirken, sie waren von der Sprachgestaltung her ausgesprochen modern, bzw zeitlos. Zusammen mit anderen Größen erfand und prägte er einen Sprechstil, der Shakespeare zugänglich macht und bis heute im englischsprachigen Raum Maßstäbe setzte.

Die deutsche Fassung negiert das. War man sechs Jahre früher noch in der Lage, den seinerzeit durchaus umstrittenen "Hamlet"-Film adäquat zu besetzen und umzusetzen, versagte man hier. Hatte der Hamlet frisch klingende Sprecher, die eine damals auch neue Art der Shakespeare-Interpretation befürworteten und dafür bekannt waren auf der Bühne, so presste man "Richard III." eine deutsche Gestaltung auf, die absolut dem Film zuwiderlief. Die teils heftig outrierenden Theaterschauspieler (Olivier hört sich an wie ein bemühtes Gründgens-Imitat) spielen ihre Rollen nach ihrer Art, synchronisieren aber nicht unbedingt den zu sehenden Schauspieler. Bei einigen klappte es hervorragend, so ist Wolfgang Engels durchaus hervorragend für Richardson. Auch Gielgud hat einen akzeptablen Sprecher und Eduard Wandrey gelingt es sogar, den alten König (Cedric Hardwicke) perfekt zu synchronisieren, ohne eine eigene Interpretation dominant drüberzusprechen. Viele der Synchronsprecher sind zwar präzise, treffen aber die sichtbaren Schauspieler nicht.

Seltsamerweise gibt es nur einen im Ensemble, der genau den wie Alltagssprache wirkenden Tonfall des Originales trifft, nämlich G.G.Hoffmann. Hört sich an wie James Bond im Versmaß, aber genau dieser Tonfall ist es, der den Film original so locker und zugänglich macht.
Deutsch kam ein recht sperriges Werk zustande. Wirklich gelungen waren (nach Hamlet) erst wieder die Synchronfassungen der Zeffirelli-Filme über ein Jahrzehnt später. Denn hier fand man auch Schauspieler, die modern waren, aber klassisch gebildet-und die diese Texte so sprechen konnten, daß sie wirklich von Menschen stammend klingen.

"Richard III." ist für mich eine absolute Synchron-Fehlzündung, die den Film gestelzt, künstlich und vor allem langatmig macht und kaum Spannung bietet.

Frank Brenner



Beiträge: 11.912

23.11.2013 12:28
#5 RE: Ralph Richardson Zitat · antworten

Hi Fortinbras,

hier mal ein Sample aus "Was kommen wird" (Things to Come):

Dateianlage:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Sir Ralph Richardson.mp3
fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

30.09.2014 13:21
#6 RE: Ralph Richardson Zitat · antworten

Wer hat Tante Ruth angezündet? - Horst Sachtleben

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2015 00:21
#7 RE: Ralph Richardson Zitat · antworten

"Die Zitadelle" Helmut Lange

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