Zusammen mit Laurence Olivier und John Gielgud bildete er das große Triumvirat der Theater-Elite über lange Jahre. Der vielfach ausgezeichnete Richardson wurde jedoch oft mit Häme bedacht und als "Schmirendarsteller" (englisch: "Ham") bezeichnet. Er war aber sicher nicht mehr oder weniger anfällig dafür als seine großen Kollegen. Der Mythos hat sich bis heute gehalten, daß Richardson seinen Stellenwert nicht verdient habe. Fakt jedoch ist, daß sich elitär gebende Kritiker stets abfällig äusserten über den "Laiendarsteller", da RR niemals eine klassische Ausbildung hatte. Zudem nannte er Dinge gerne beim Namen und als Direktor des legendären 'Old Vic' gab es keinerlei Privilegien für die Herren Kritiker. Übrig blieb ein etwas verzerrtes Bild, das heutzutage mangels Kenntnis damaliger Theaterproduktionen schwer zu beurteilen ist. Beim Film hatte Richardson nie Berührungsängste und lieferte einige großartige Leistungen ab.
Danke für alle Hinweise und Ergänzungen!
1933: Der Ghoul - Friday the 13th 1934: The Return of Bulldog Drummond 1935: Alias Bulldog Drummond 1936: Der Mann, der die Welt verändern wollte - Was kommen wird - 1938: Besuch zur Nacht - F. O. Krüger Die Zitadelle - Hellmut Lange 1939: Testflug QE 97 - F. O. Krüger Verstrickung - Vier Federn - Siegmar Schneider 1942: The Day Will Dawn 1946: School for Secrets 1948: Anna Karenina - Werner Hinz Kleines Herz in Not - Werner Hinz 1949: Die Erbin - Siegfried Schürenberg / Paul Edwin Roth (neu) 1951: Der Verdammte der Inseln - Walter Suessenguth 1952: The Holly and the Ivy An einem Montag wie jeder andere - Heinz Engelmann Der unbekannte Feind - Carl Kuhlmann 1955: Richard III. - Wolfgang Engels 1956: Der Mann aus der Fremde - Paul Klinger 1959: Unser Mann aus Havanna - Erich Fiedler 1960: Oscar Wilde - Exodus - Siegfried Schürenberg 1962: Eines langen Tages Reise durch die Nacht - Der Löwe von Sparta - Robert Klupp 1963: Hedda Gabler - 1964: Die Strohpuppe - Robert Klupp 1965: Falstaff (Erzähler) - Joachim Nottke Dr. Schiwago - Paul Wagner 1966: Letzte Grüße von Onkel Joe - Robert Klupp Khartoum-Aufstand am Nil - Robert Klupp 1969: David Copperfield - Paul Bürks / ??? (Dvd-Neusynchro) Was ihr wollt - Gestatten, das sind meine Kohlen! - Oh! What a lovely war... Krieg im Spiegel - Paul Klinger Danach - Robert Klupp Luftschlacht um England - Konrad Wagner 1971: Wer hat Tante Ruth angezündet? - Horst Sachtleben 1972: Ein gewisser General Bonaparte - Die große Liebe der Lady Caroline - Home Alice im Wunderland - Geschichten aus der Gruft - Konrad Wagner / ??? (neu) Lucky Man-Der Erfolgreiche - E. F. Fürbringer 1973: Frankenstein, wie er wirklich war - Horst Sommer William - OmU Ein Puppenheim - Herwart Grosse 1975: Rollerball - Leo Bardischewski 1976: Der Mann mit der eisernen Maske - Friedrich Schoenfelder / Günther Grabbert (Ost) 1977: Jesus von Nazareth (Miniserie, 1 Ep) - Gerhard Schinschke 1978: Unten am Fluß aka Watership Down (Stimme) - Michael Chevalier Charlie Muffin - Toni Herbert 1981: Der Drachentöter - Wilhelm Borchert Time Bandits - Wolfgang Büttner 1982: Zeugin der Anklage - Günther Jerschke Wagner (Miniserie) - Eric Vaessen 1983: Greystoke-Die Legende von Tarzan - Wilhelm Borchert Einladung zur Hochzeit - Broad Street -
"Letzte Grüße..." hab ich nur einmal vor etwa 15 Jahren gesehen und keine Notizen mehr dazu. Ich glaubte, es war Paul Wagner und habe schön geschaut, als ich in der Synchrondatenbank Herbert Stass gelesen habe...
Das ist eine wirklich großartige Shakespeare-Verfilmung. Ich kannte den Film im Original, wo die shakespearsche Sprache so herrlich alltäglich gesprochen wird. Da hat der Film eine Leichtigkeit und immense Präzision. Erstaunlicherweise ist der deutsche Text schwieriger zu "übersetzen" als der originale. Die Umsetzung dieses Filmes gefällt mir nicht so besonders.
Erstmal gibt es die Schwierigkeit, daß man die deutschen Shakespeare-Übersetzungen als Textgrundlage nahm, die im 18. Jahrhundert entstand. Diese ist deutlich blumiger, gestelzter und dramatischer als die Originalfassung. Die deutschen Übersetzungen jener klassischen Zeit waren mehr als frei, wenn sie auch den Charakter des Stückes nicht veränderten. Aber sie wirken wesentlich veralteter als der 200 Jahre ältere Originaltext!!!
Allein schon dadurch wird die deutsche Synchronfassung schwerfälliger bis beinahe schleppend. Dann die Besetzung: fast alles klassische Theaterschauspieler amit der ganz eigenen DEUTSCHEN Art, den großen Barden zu interpretieren. Wenn es einem auch heute anders erscheint-so klassisch und traditionell nach Außen hin Oliviers Shakespeare-Verfilmungen wirken, sie waren von der Sprachgestaltung her ausgesprochen modern, bzw zeitlos. Zusammen mit anderen Größen erfand und prägte er einen Sprechstil, der Shakespeare zugänglich macht und bis heute im englischsprachigen Raum Maßstäbe setzte.
Die deutsche Fassung negiert das. War man sechs Jahre früher noch in der Lage, den seinerzeit durchaus umstrittenen "Hamlet"-Film adäquat zu besetzen und umzusetzen, versagte man hier. Hatte der Hamlet frisch klingende Sprecher, die eine damals auch neue Art der Shakespeare-Interpretation befürworteten und dafür bekannt waren auf der Bühne, so presste man "Richard III." eine deutsche Gestaltung auf, die absolut dem Film zuwiderlief. Die teils heftig outrierenden Theaterschauspieler (Olivier hört sich an wie ein bemühtes Gründgens-Imitat) spielen ihre Rollen nach ihrer Art, synchronisieren aber nicht unbedingt den zu sehenden Schauspieler. Bei einigen klappte es hervorragend, so ist Wolfgang Engels durchaus hervorragend für Richardson. Auch Gielgud hat einen akzeptablen Sprecher und Eduard Wandrey gelingt es sogar, den alten König (Cedric Hardwicke) perfekt zu synchronisieren, ohne eine eigene Interpretation dominant drüberzusprechen. Viele der Synchronsprecher sind zwar präzise, treffen aber die sichtbaren Schauspieler nicht.
Seltsamerweise gibt es nur einen im Ensemble, der genau den wie Alltagssprache wirkenden Tonfall des Originales trifft, nämlich G.G.Hoffmann. Hört sich an wie James Bond im Versmaß, aber genau dieser Tonfall ist es, der den Film original so locker und zugänglich macht. Deutsch kam ein recht sperriges Werk zustande. Wirklich gelungen waren (nach Hamlet) erst wieder die Synchronfassungen der Zeffirelli-Filme über ein Jahrzehnt später. Denn hier fand man auch Schauspieler, die modern waren, aber klassisch gebildet-und die diese Texte so sprechen konnten, daß sie wirklich von Menschen stammend klingen.
"Richard III." ist für mich eine absolute Synchron-Fehlzündung, die den Film gestelzt, künstlich und vor allem langatmig macht und kaum Spannung bietet.