DDR-Erstausstrahlung: 16.11. 1985 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Klaus Wolf - Regie: Wolfgang Thal
Korchinsky Horst Buchholz Horst Buchholz Henry Hübchen Gillie Hayley Mills Marion Hartmann Vivien Maxheimer Inspektor Graham John Mills Ullrich Haupt Arno Wyzniewski Barclay Anthony Dawson Wolfgang Engels Werner Ehrlicher Mr. Phillips Megs Jenkins Ursula Grabley Hannelore Fabry Anya Yvonne Mitchell Inge Stolten Lilo Grahn Christine Shari Margret Neuhaus Ingrid Schwienke George Williams Meredith Edwards Walter Klam Horst Kempe Mr. Morgan E. Eynon Evans Heinz Piper ? Dai Parry Brian Hammond Rainer Erhardt ? Chorleiter Kenneth Griffith Herbert Asmis Franz Viehmann Vikar ? Wolfgang Kieling Christoph Engel Dr. Das Marne Maitland Wolf Rahtjen Peter Hladik Bridges Christopher Rhodes Berndt Werner Werner Sentfleben Kapitän der „Paloma“ George Pastell Kurt A. Jung Peter Tepper Sergeant Harvey George Selway Friedrich Schütter Thomas Kästner 1. Offizier Paul Stassino Rolf Mamero Michael Telloke Mrs. Williams Marianne Stone Katharina Treller Mrs. Parry Rachel Thomas Hela Gruel Constable Thomas Edward Cast Willy Witte Dieter Memel Polizist David Davies Rudolf Fenner Detlev Witte
Beide Synchros sind achtbar gelungen, die DEFA-Fassung hat aber das enorme Plus von Wyzniewski, der Haupt bei weitem übertrifft. Hübchen ist so extrem nah an Buchholz' Originalstimme, dass dessen Fehlen nie stört (er sprach ein zweites Mal in "Johnny Banco"). Überraschend deutlich sind die Beschimpfungen in der DDR-Synchro, allerdings entstand diese ja auch über 25 Jahre nach der hamburger Fassung (und merkwürdigerweise fällt hier auch mal das Wort "Trouble"). Und ein letztes Kuriosum der DEFA-Fassung: Alle drei Sprecher von "Sherlock Holmes" Jeremy Brett in einem Film.
Der Film ist sehr zu empfehlen, weil die schauspielerischen Funken zwischen Vater und Tochter Mills (quasi als Gegner im Film) und Buchholz heftig sprühen.
Megs Jenkins wird von Karin Reif gesprochen, nicht von Hannelore Fabry. Karin Reif sprach Megs Jenkins im selben Synchronjahr auch in "Wie gewonnen" (trotz dass es hier nicht Wolfgang Thal war, wow). Ist aber insofern witzig, weil ja Ursula Grabley in beiden Hamburger Synchros sprach. Vermutlich hast du nur die Rollen verwechselt. Denn Hannelore Fabry sprach Rachel Thomas. Eine weitere Korrektur bei Shari. Das war nicht Ingrid Schwienke, sondern Elvira Schuster. Eine gewisse Ähnlichkeit ist da schon da, das stimmt wohl. Und eine letzte Ergänzung: Marianne Stone wird von Irmelin Krause gesprochen. Damit sind fast alle Lücken geklärt, außer natürlich der männliche Kindersprecher.
Mich würde mal interessieren wie es dazu kommen konnte, dass eine völlig überflüssige TV-DEFA-Synchro mit einem bekannten deutschen Schauspieler als Hauptdarsteller, der sich dann nicht selbst spricht, überhaupt produziert wurde. Die DDR hatte seit jeher eine gute Verbindung zu Kirch und hat dort regelmäßig Filme bezogen, auch fürs Fernsehen. Kirch hat dann entsprechende deutsche Kopien geliefert natürlich mit Westsynchro. Es gab sogar Titel, die im DDR-Fernsehen früher liefen als im ZDF. Es hätte hier ein Leichtes sein sollen, von Kirch die Kinosynchro zu beziehen. Selbst wenn die DDR nicht über Kirch sondern über Rank UK bzw Granada eingekauft hätte, hätten die den deutschen Ton problemlos liefern können. Es ergibt überhaupt keinen Sinn und war auch völlig instinktlos, ausgerechnet bei so einem Film nicht die leicht verfügbare West-Synchro zu übernehmen, obwohl es bei so vielen anderen Titeln gemacht wurde, wo der Ausfall der Kinosynchro ggf. weit weniger relevant gewesen wäre als hier.
Wie schon so oft geschrieben, waren häufig Lizenzen und deren Bezahlung der Grund für eine Neusynchro. Man hatte einfach nicht so viele Devisen zur Verfügung und Neusynchro war häufig preiswerter, weil die Beteiligten in DDR-Währung bezahlt werden konnten. Instinktlos war es also keineswegs, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Warum eigentlich regt es dich auf, wenn westdeutsche Schauspieler in ostdeutschen Fassungen mit fremden Stimmen zu hören sind, aber ostdeutsche Schauspieler mit westdeutschen Stimmen sind dir egal? ("Die Miserablen", "Hexenjagd") Schon klar: Weil du die ostdeutschen Stimmen nicht kennst. Aber trotzdem misst du mit zweierlei Maß. Übrigens - woher weißt du eigentlich, dass die Rechte der Synchro damals bei Kirch lagen?
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #6Selbst wenn die DDR nicht über Kirch sondern über Rank UK bzw Granada eingekauft hätte
Na was hätten sie denn Anderes machen können? DA liegen die Filmrechte und nicht bei Kirch.