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"Never Take Sweets From A Stranger"
GB, 1959 Regie: Cyril Frankel Drehbuch: John Hunter, nach dem Bühnenstück von Roger Garis Musik: Elisabeth Lutyens Produktion: Hammer Films Verleih: Columbia
Deutsche Fassung (1960): Firma: ? , Berlin Dialogbuch: ? Dialogregie: ?
Deutscher Kinostart: 27. Jänner 1961 Kinostart DDR: 1. Februar 1963
Zum Film:
Am Anfang ist alles ganz idyllisch: eine Familie ist neu in einer kanadischen Kleinstadt. So ganz nebenbei erzählt die kleine Jean Carter, daß sie sich mit ihrer neuen Freundin Lucille beim alten Olderberry nackt ausgezogen hat. Ihre Eltern erstatten Anzeige. Das löst einen Prozess aus und legt das Verhalten aller Beteiligten an den Tag. Es war nicht der erste Vorfall, aber die Olderberrys beherrschen die Stadt, den Arbeitsmarkt und die Wohltätigkeit. Bisher wurde alles mit Geld geregelt. Doch Mr. Carter will sich nicht einschüchtern lassen...
Rückblickend ist es wohl zu bedauern, daß Hammer diesen bemerkenswerten Film produzierte und nicht eine andere Firma, so wurde die Anerkennung für das Projekt verweigert. 1959/60 war das Thema "Sexueller Mißbrauch von Kindern" im Film tabu und neu. Eine Spezialabteilung von Scotland Yard war vom Film ebenso angetan wie die Jugendwohlfahrt und die Kirche. Doch die britische Zensur blieb stur und gab den auch für pädagogisch begleitete Schulaufführungen gedachten Film nur mit Jugendverbot frei. Ähnliches geschah in den USA, wo die Zensur total blockierte. Der Film geriet zum Fiasko und verschwand bald von der Bildfläche. Der Name "Hammer" tat ein Übriges bei der Kritik: vielfach wurde dem Film Sensationslust vorgeworfen, Oberflächlichkeit, daß er das sensible Thema nur für reißerische Zwecke mißbrauche, etc. Sieht man den Film, ist nichts davon zu spüren: er ist subtil, zurückhaltend inszeniert und stark gespielt. Die Schocksequenzen resultieren aus der Handlung und sind kein Selbstzweck. Ein bemerkenswerter Film für seine Zeit. Interessant auch die Darstellung des Täters: der Mann hat keinen Text und wird sehr düster in Szene gesetzt. Allerdings gelingt es dem Regisseur und Felix Aylmer, den alten Mann als zutiefst verstörte Kreatur zu zeigen und nicht als schwarzen Mann eines veralteten Schulbuches. Der Täter erweckt durchaus Mitgefühl - ohne daß er aber als Opfer geschildert wird, er ist aus Fleisch und Blut und kein Dämon.
Die deutsche Kinofassung ist sehr gelungen und hochwertig umgesetzt. Wolfgang Lukschy sticht aus dem Ensemble hervor, der Olderberrys Sohn jovial-überlegen und fast arrogant spricht, aber dann einen heftigen emotionalen Ausbruch bekommt, als ihm das Grauen plötzlich zuviel wird, das er selbst vertuschte. Da ist Lukschy exzellent! Tilly Lauenstein spricht die Mutter von Edith Schneider - wie sich das wohl ausgeht?
DDR-Kino: 1.2. 1963 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Wito Eichel Regie: Lisa Honigmann
Sally Carter Gwen Watford Eva Günther Peter Carter Patrick Allen Horst Schön Olderberry sen. Felix Aylmer Fred Ludwig Olderberry jun. Billy Nagy Horst Friedrich Martha Alison Leggat Marga Legal Verteidiger Nial McGinnis Werner Ehrlicher Staatsanwalt Michael Gwynn Hans Ohloff Polizeichef Budd Knapp Hans-Peter Minetti Jean Carter Janina Faye Petra Lucille Frances Green Barbara
Der Film wird voraussichtlich im kommenden Jahr von Anolis veröffentlicht, die DEFA-Synchro wird an Bord sein:
Zitat Nochmal was zum Thema Synchro: Wir haben die DEFA-Synchronfassung von NIMM NICHTS SÜSSES VON FREMDEN gefunden und bereits abtasten lassen. Der Titel ist zwar aktuell intern noch für das 2. Quartal eingeplant. Schaue ich mir jedoch die „Steine“ an, die weiterhin vor uns liegen, würde ich mein Geld eher auf das dritte Quartal verwetten.
Das ist eine Weihnachtsüberraschung! Vor allem, da Columbia offenbar hier versäumt hat, alle Kopien einzuziehen (oder man hat es zu dieser Zeit noch nicht so verfolgt). Bei "Königin der Wildnis" und "Ein Mann wird gejagt" wurde dieses "Versäumnis" ja leider nicht begangen.
Hallo allerseits, kürzlich wollte ich nun meinen TV-Mitschnitt endlich updaten, habe die DVD aber weder bei amazon noch bei "Anolis" gefunden!? Weiß jemand, was aus dieser Vorankündigung geworden ist bzw. wann der Film veröffentlicht wird? Gruß, Ritschi
Lucille ist ebenfalls Marion Hartmann Jenny - Ruth Hellberg Sylvia Kingsley - Sigrid Lagemann Mrs. Demarest - hat was von Heide Lorenz. Hat diese Anfang der 60er in Berlin synchronisiert? Gerd Duwner war am Anfang auch noch dabei.
Tilly Lauenstein drückt ihre Stimme etwas nach unten und passt gut als "Mutter" von Edith Schneider.