GB/USA, 1965 Regie: Jack Cardiff Drehbuch: Peter Yeldham nach dem Roman von John Gardner Musik: Lalo Schifrin Titelsong gesungen von Shirley Bassey Produktion / Verleih: MGM
Boysie Oakes erschießt durch reinen Zufall zwei Gestapo-Beamte in Paris und rettet somit den Geheimagenten Moyster vor dem Tod. 20 Jahre später ist dieser ranghoher Offizier des British Secret Service und erinnert sich an Oakes. Diesen engagiert er nun als Profikiller, um Spionageverdächtige vorsorglich umzubringen. Doch Oakes kann keiner Fliege etwas zu Leide tun...
Zum Film:
Ein ausgesprochen unterhaltsamer Agentenfilm, der mit viel Ironie und einiger Bodenständigkeit daherkommt. Die Vorlage stammte von John Gardner, der später einige großteils gelungene Bond-Romane verfasste, von denen bedauerlicherweise keiner verfilmt wurde. Der Film hat durchaus Schwachstellen, so besteht er im Grunde aus zwei Episoden, die ausser den handelnden Figuren wenig gemeinsam haben. Es erinnert einen ein wenig an zusammengehängte Serienfolgen, auch wird der erste Erzählstrang mit Eric Sykes nicht wirklich zu Ende gebracht. Auch daß nicht von vornherein klar ist, daß es um eine Agentenintrige geht und es einen Verräter gibt, lässt das Spannungselement in der ersten Hälfte nahezu untergehen. Dennoch macht der Film Spaß, er ist gut besetzt, hat viele ausgezeichnete Dialoge, nette Locations und eine feine Filmmusik. Der Titelsong wird von Shirley Bassey gesungen, was definitiv eine Hommage an den "Goldfinger"-Erfolg ist. "The Liquidator" ist gleich in zwei Fassungen zu hören, zu Beginn sehr "flamboyant" und großorchestral-wuchtig und am Ende sehr soft und elegant.
Die deutsche Fassung ist ausgezeichnet besetzt und es ist positiv zu vermerken, daß man für Rod Taylor auf Horst Niendorf als eine Art Standard zurückgriff und den Agenten nicht von G. G. Hoffmann sprechen ließ. Dieser taucht dafür in einer kleinen Rolle gegen Ende des Filmes auf.
Bettina Schön ist für Jill St. John nicht unbedingt eine Fehlbesetzung, aber sie wirkt fast zu elegant-gediegen und eine Ecke zu alt für sie (Altersunterschied ca 14 Jahre). Ilse Page, damals Standard, hätte ideal gepasst - oder die im Ensemble vorkommende Ingeborg Wellmann, die zwar noch älter war, aber enorm jugendlich klang.
Begrüßenswert, daß das Dialogbuch eng am Original bleibt und gänzlich auf Sprücheklopferei verzichtet, wobei diese Praxis zu dem Zeitpunkt erst begonnen hatte.
Bislang liegt noch keine umfassende Liste zum Film vor.
Es spielen und sprechen:
Rod Taylor - Boysie Oakes - Horst Niendorf Trevor Howard - Colonel Mostyn - Arnold Marquis Jill St. John - Iris - Bettina Schön Wilfried Hyde-White - Der Chef - Erich Fiedler Eric Sykes - Griffen - Gerd Martienzen David Tomlinson - "Quadrant" - Helmut Wildt Akim Tamiroff - Sheriek - Eduard Wandrey Derek Nimmo - "Fliege" - Harry Wüstenhagen John LeMesurier - Chekhov - Toni Herbert Daniel Emilfork - Grigorij - Harry Wüstenhagen Colin Gordon - Vikar - ? Richard Wattis - Flug-Instruktor - G. G. Hoffmann Gabrielle Licudi - Corale - Chariklia Baxevanos ? David Langton - Commander - H. W. Clasen Jeremy Lloyd - Verwaltungsbeamter - Harry Wüstenhagen Jennifer Jayne - Miss Benedict - Anneliese Priefert Betty Mc Dowall - Frances Anne - ? Jo Rowbottan - Betty - ? Louise Dunn - Jessie - ? Henri Cogan - Yakov - H. W. Clasen Scott Finch - Geheimdienstoffizier - Arne Elsholtz Ronald Leigh-Hunt - Mac - Joachim Nottke Tony Wright - Flugoffizier im Tower - Lutz Moik Suzy Kendall - Judith - Ingeborg Wellmann Alexandra Bastedo - Kommunikationsbeamtin - ? Ken Wayne - Panzersoldat - Arne Elsholtz Hal Galili - Panzersoldat - Lutz Moik Michael Peake - Quadrants Chauffeur - Heinz Lausch Ken Parry - Schneider - Otto Czarski Francis de Wolff - Dragov - H. W. Clasen N. N. - Trainer Robbins - H. W. Clasen N. N. - Priester - Helmuth Grube N. N. - Cocktail-Verkoster - Helmuth Grube George Hilsdon - Bert - Helmuth Grube Patrick o' Connel - Radaroffizier - Arne Elsholtz N. N. - Taxifahrer in Nizza - Helmuth Grube
Ich kenne den Film nicht, aber aufgrund von Peter und Arne Elsholtz häufigen Auftretens in Miniparts dürfte die Regie bei ersterem oder gar zweiterem liegen wie ich mal stark vermute...
Peter Elsholtz ist in dem ganzen Film nicht zu hören. Die Federn, mit denen er geschmückt wurde, gehören Helmuth Grube. Ich gehe die Besetzung dieses sehr amüsanten Films mal der Reihe nach durch:
Colin Gordon - hab ich nicht erkannt, auf alle Fälle nicht P. Elsholtz Gabrielle Licudi - nicht Brodzinska, keine Ahnung, wer das ist Jo Rowbottan, nicht Wellmann, keine Ahnung... Henri Cogan - hat keinen Dialog Tony Wright - Lutz Moik 2. Panzersoldat - Moik Trainer Robbins - H. W. Clasen Priester - Helmuth Grube George Hilson - Grube Cocktail-Verkoster - Grube Taxifahrer in Nizza - Grube
Au, das tut weh! Wo ich doch die Stimme extra mit dem Elsholtz-Merlin aus "Das Schwert des Königs" verglichen habe. Ich kann nicht mal sagen: "Auch du, Jeannot, mein Sohn?"
Diese "wellmannige" Damenstimme muss dann wohl auch die aus "Heisse Katzen" sein, die sich so ähnlich anhört, es aber offenbar doch nicht ist. Ist's die Brodzinska nicht, dann möglicherweise Chariklia Baxevanos. Jetzt muss ich glatt nochmal reinsehen/hören.
Nur einen Einspruch: Cogan hat Text. Sehr wenig, aber doch. Dieselbe Stimme wie Robbins, aber eben nicht Holtenau sondern Clasen. Ausser ich irre mich, aber ein paar Worte sagt er tatsächlich.
Schade, dass der Film nicht erfolgreich genug war, um mehrere Teile zu haben. Die Romanreihe (sieben Stück) von John Gardner ist sehr lesenswert, allerdings auch besser als der Film (den ich trotz Schwächen sehr gern mag).
Der Löwenanteil seines Dialoges wurde von dir somit festgehalten! - Ich hab den Film kurz hintereinander zweimal gesehen und erst beim zweiten Mal fiel mir das auf, kam wohl so halb aus dem Off. Momentan hab ich Null Bock, mir den ganzen Film reinzuziehen, aber ich werde mich bemühen!!!