Ein Kriminalkommissar klagt an (Un comisar acuza) Regie: Sergiu Nicolaescu Erstaufführung: 28.02.1976 DFF 2 Deutsche Bearbeitung: DEFA Studio für Synchronisation, Berlin Dialogbuch: Harald Thiemann (?) Dialogregie: Dagmar Nawroth
Im November 1940 richteten faschistische Legionäre in der Strafanstalt Jilava ein grausiges Blutbad an. Durch die Empörung in der Bevölkerung sahen sich die staatlichen Stellen gezwungen, eine Untersuchung einzuleiten. Dem zuständigen Kommissar werden gleich Beweise für die Schuld rumänischer Kommunisten geliefert, doch er sucht verbissen nach der Wahrheit und läßt sich selbst durch die Ermordung seiner Mutter nicht einschüchtern.
Kommissar Moldovan (Sergiu Nicolaescu) Otto Mellies Limba (Jean Constantin) Karl-Maria Steffens Pirvu (Amza Pellea) Helmut Müller-Lankow Paraipan (Gheorghe Dinică) Holger Mahlich Vișan Navodeanu (Ion Besoiu) Ezard Haußmann Stavru Naumescu (Emmerich Schäffer) Dieter Wien Rechtsanwalt Marin (Alexandru Dobrescu) Heinz-Dieter Knaup Kommissar Petrescu (Marin Moraru) Erik Veldre Kommissar Bucur (Vasile Nițulescu) Bruno Carstens Alexandru Dinca (Jean Lorin Florescu) Hans-Dieter Leinhos Junescu (Ion Apahideanu?) Werner Ehrlicher Tanasescu (Mircea Pascu) Horst Buder Präfekt (Constantin Dinulescu) Wolfgang Lohse
Beginn einer kleinen Reihe um Kommissar Moldovan, die zwei Fortsetzungen nach sich zog. Der Erstling lief komischerweise nur im DDR-TV, während die anderen beiden im Kino gezeigt wurden. Am Rande erwähnenswert, dass Moldovon im dritten Film nun von Eberhard Mellies gesprochen wurde, während es in den Vorgängern noch sein Bruder Otto war.
Interessanter Genrebeitrag, bei dem man nicht ohne weiteres merkt, dass es ein rumänischer Film ist. Er bietet einige recht harte Szenen, wo auch mal häufiger geschossen wird. Und Moldovan geht mit seinen Gegenspielern ebenso nicht zimperlich um. Der Film erinnert von seiner Machart daher eher an französische Kriminalfilme und teilweise auch Italo Western als irgendwelche sozialistischen Streifen.
Zitat von Silenzio im Beitrag #1Interessanter Genrebeitrag, bei dem man nicht ohne weiteres merkt, dass es ein rumänischer Film ist. Er bietet einige recht harte Szenen, wo auch mal häufiger geschossen wird.
Oh, die Rumänen sind da ganz und gar nicht zimperlich gewesen - selbst in einem Märchenfilm wie "Das Schloss hinter dem Regenbogen" sind einige fürs Genre erstaunlich harte Szenen, die man bei anderen Ländern nicht findet. Und "Kampf der Könige" (von Nicolaescu) bietet einige Bilder, die extrem sind für die Entstehungszeit und wahrscheinlich nicht einmal in einem italienischen Film durchgekommen wären (es sei denn im Schmuddelkino).
Helmut Müller-Lankow für Pellea ist übrigens Kontinuität zu "Kampf der Könige" - und das auch noch in einem weiteren Nicoleascu-Film.
Wo hast Du eigentlich diese ganzen rumänischen Streifen her?
Als Staatsanwalt hört man Christian Steyer - damit kann man Dagmar Nawroth wohl einloggen, da außer Greese und Handel alle Lieblingssprecher hier versammelt wären.
Ja, und Mahlich gehörte wohl auch dazu. Das ist natürlich nur subjektive Beobachtung und kann täuschen, aber ich habe den Eindruck, dass sie diese Schauspieler überproportional oft einsetzte (oder gar wie Greese und Steyer fast sie ausschließlich).
Korrektur nach neuerlichem Ansehen des Films: Nicht Frohriep, sondern Hans-Dieter Leinhos für Florescu. Klingt allerdings wirklich sehr ähnlich.
Und noch eine Entdeckung: Im Hintergrund der Kneipenszene läuft eine Melodie, die mir vertraut ist aus ... "Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh". Da dessen Komponist Vladimir Cosma geborener Rumäne ist, gehe ich davon aus, dass es sich um ein rumänisches Volkslied handelt, das Cosma frech (aber ohne dramaturgische Notwendigkeit) aufgegriffen hat.
Vielleicht ein seltsamer Gedanke, weil die Nicolaescu-Filme kaum ins Programm passen, aber wenn Arte die Filmreihe ausstrahlen würde, könnte man mit einer Nachsynchronisation der fehlenden Szenen rechnen. Wie sähe die wohl aus?
Otto Mellies könnte seinen Part wieder übernehmen, eventuell wäre Oliver Stritzel auch ein gutes Double, sollte Mellies' Stimme zu "knarzig" geworden sein. Santiago Ziesmer als Double für Steffens klingt vielleicht im ersten Moment etwas absurd, aber wenn er betont tief spräche (und man vielleicht ein wenig mit Pitchen nachhilft), könnte es funktionieren. Engelbert von Nordhausen für Heinz-Dieter Knaup - das ginge. Müller-Lankow lässt mich ziemlich ratlos zurück - der Einzige, der mir einfällt, wäre ein Nicht-Berliner: Stefan Müller-Rupert. Eventuell noch - ebenfalls kein Berliner - Gustav-Adolph Artz. Einfacher wird es bei Horst Buder: Detlef Bierstedt. Wenn Dieter Wien ab und an noch aktiv wäre, könnte er seinen Part selbst übernehmen, ansonsten hat sich Peter Flechtner schon als passables Double gezeigt. Für den kurzen Satz von Haußmann fände sich bestimmt jemand in der richtigen Stimmlage ...
Ausgerechnet Mahlich, der noch arbeitet und dessen Stimme sich am wenigsten verändert hat, hätte nichts zu tun.