Am vergangenen Dienstag verstarb die Schauspielerin Ingeborg Wellmann im Alter von 90 Jahren: http://www.kulturradio.de/nachrichten/20...llmann-tot.html Im Synchron ist sie mir persönlich besonders im Gedächtnis als Stimme von Betty Geröllheimer bei der "Familie Feuerstein", als Madame Pottine in Disney's "Die Schöne und das Biest" und als Synchronstimme von Zelda Rubinstein als Tangina in den "Poltergeist"-Filmen.
"Märchen schreibt die Zeit", gesungen von Ingeborg Wellmann:
Sehr traurige Nachricht. Mein Beileid geht an die Familie, die Freunde und Bekannten. Mit diesem Disney-Klassiker hat sie zumindest ein wundervolles Denkmal in der Welt hinterlassen.
Mit dem Namen Ingeborg Wellmann verbinde ich vor allem zwei Rollen, nämlich für Sharon Tate in "Tanz der Vampire" und für Thelma Ritter in "Das Fenster zum Hof". Bei ersterem waren finde ich vor allem die Dialogszene mit Horst Gentzen ganz wunderbar, in der Sarah und Alfred ein Gespräch führen und sie von den Badebedürfnissen spricht, während er es sexuell sieht. Macht jedesmal wieder Spaß!!! Und in "Fenster zum Hof" ist sie schlichtweg genial mit ihrer Kaltschnäuzigkeit und der robusten Art, wie sie über die grauslichsten Dinge spricht. Das ist ein magischer Synchron-Moment.
Erstaunlicherweise sprach sie vor allem in den 60er-Jahren für viele deutlich jüngere Schauspielerinnen in Rollen, die frech und sexy waren. Die Mischung aus sexueller Anzüglichkeit und blütenweißer Unschuld gelang Ingeborg Wellmann auf eine Art und Weise, die es ansonsten nur bei Margot Leonard in diesem Stil gab.
Ihre berühmte Synchronrolle als Betty Geröllheimer ist nur ein fernes Echo der Vergangenheit in meinen Ohren und etwas, das ich persönlich mit ihr absolut nicht in Verbindung bringe.
Frau Wellmann habe ich immer sehr gerne gehört und trotz ihrer umfangreichen Arbeiten in der Branche zählte sie auch zu jener großen Menge an hervorragenden Profis, die man eher nur am Rande wahr nahm und als selbstverständlich ansah.
Ich hätte sie so gerne öfters auf Dame Angela Lansbury gehört und nicht nur für deren Einsätze in Zeichentrickfilmen. Ihre Interpretation des Titelliedes ist einfach wunderschön. Ob sie wohl wie Dame Angela auch nur eine Aufnahme für den Song gebraucht hat?
Für mich am Meisten verbunden mit Betty Geröllheimer. Aber auch ihr Einsatz in DIE SCHÖNE UND DAS BIEST bleibt in Erinnerung. Ein gutes Alter hat sie immerhin erreicht!
Eine sehr traurige Nachricht. :( Ich bereue es nicht Die Schöne und das Biest auf BluRay und auf VHS zu haben. Und mehrere Soundtracks mit ihrem Die Schöne und das Biest die sich nie in irgendeinem "Konkurrenzkampf" mit Schöne und das Biest von Jana Werner befand. Sie existieren beide harmonierend neben einander. ^^ Letztes Jahr Herr Prüter und dieses Jahr geht es direkt weiter.
Ja, das ist wirklich sehr traurig, dass sie von uns gegangen ist. Aber mit 90 hatte sie auch ein sehr erfülltes Leben gehabt. In "Die Schöne und das Biest" bleibt sie für mich auch unvergessen so wie als Mitzi (Sue Ane Langdon) im Film "Frankie und Johnny" mit Elvis Presley. Mein Beileid an Familie und Verwandte.
Ja, sehr traurig. Aber 90 Jahre ist ein stolzes Alter.
Ich muss fortinbras beipflichten, ihr Einsatz auf Thelma Ritter in der zweiten Synchronfassung von "Das Fenster zum Hof" war wirklich grandios. Über diese Rolle wird sie mir auch in Erinnerung bleiben. Schade, dass sie ab dem Ende der 90er Jahre nicht mehr synchronisiert hat.
Nicht unerwähnt bleiben darf "Verliebt in eine Hexe", wo sie Elizabeth Montgomery in der Hauptrolle sprach. Für mich eine Traum-Kombination - Ingeborg Wellmanns Nachfolgerin in den späteren Synchronphasen konnte ihr nicht das Wasser reichen.
Eigentlich sollte man sich Ingeborg Wellmanns Synchronkarriere doch genauer ansehen, da entdeckt man manche interessanten Details.
So war sie beispielsweise Jane Fondas erste Feststimme, innerhalb kurzer Zeit immerhin fünf Mal. Es sollte nach dauerndem Herumexperimentieren noch lange Jahre dauern, bis Fonda erneut mit Renate Küster etwas Fixes bekam.
Generell war Frau Wellmann in den 60ern in erster Linie auf quirrlige Damen angesetzt in Komödien und da paßte sie auch immer ausgezeichnet (etwa für Edie Adams!), häufig war sie aber auch für "sexy" Aufputz a la Suzy Kendall oder Veronique Vendell zuständig. Und wie ich schon früher schrieb, finde ich es erstaunlich, daß sie häufig 15 bis 20 Jahre älter war als besagte Damen.
Dennoch waren auch immer wieder bedeutendere Rollen dabei und eine ihrer großartigsten Leistungen wurde hier nich gar nicht erwähnt: für Julie Harris ist Robert Wises psychologischem Schauerdrama "Bis das Blut gefriert". Julie Harris' labile Figur ist Dreh- und Angelpunkt des Geschehens, über weite Teile des Filmes ist auch ihre innere Stimme zu hören. Ingeborg Wellmann gelang es hier absolut glaubwürdig, dieses facettenreiche und interessante menschliche Wesen zu erfassen.
Anbetracht dessen, daß sie viele bedeutsame und kultige Rollen sprach, ist es fast verwunderlich, daß sie im Gros der Stimmen ihrer Generation meist nur unter "ferner liefen" zu finden ist.
In Erinnerung geblieben sind mir bei ihr auch besonders ihre Synchronauftritte auf Pat Crowley als Elaine May Donaldson und Dorothy Provine als Tracy Alexander in den "Solo für O.N.K.E.L."-Kinofilmen "Agent auf Kanal D" und "Ein Spion zuviel". Da hat sie auch wunderbar gepasst!
Bei "Tanz der Vampire" wusste ich auch lange gar nicht, dass sie es war, die die sehr junge Sharon Tate alias Sarah sprach und rätselte wegen der Stimme, obwohl ich die von Ingeborg Wellmann eigentlich bereits normal kannte, bevor ich hier im Forum mal las, dass sie die Dame synchronisiert hatte!
Ich denke, dass niemand hier zumindest von einem Radiointerview weiß, das sie eventuell mal gegeben hat (das wäre natürlich bei so einem erfüllten Leben sicher mehr als wünschenswert und interessant gewesen; vor allem Dingen interessant ihre Stellungnahme auf ihre Besetzung auf die sehr jüngeren Frauen) und Fortinbras hat sie ja dann leider auch mal umsonst und schon zu spät angeschrieben!
Wenn´s noch eine/r von denen lesen sollte, natürlich auch von mir wenn auch verspätet mein allerherzlichstes Beileid an Familie, Kollegen und Freunde; mit ihr starb eine Synchronlegende mit ganz besonderer, einzigartiger Stimme, die eine nur vom unersichtlichen Alter auf die diversen jüngeren Frauen Passendere auch nie gehabt hätte, aber in einem wirklich dankbaren seligen Alter; man wird sie durch die Verwendung der Synchronfassungen immer wieder in Ehren und netter und angenehmer Erinnerung halten!
Sehr bewegend die Anmerkungen zum Tod Ingeborg (Giese-) Wellmann. Wer aus Berlin ist, die Besetzung ist Morgen, Donnerstag,den 5.02. auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee/Wasgensteig um 10 Uhr.